Lazarett_01

Tiara lächelt den Mann an Lukranis gestattet mir zwar in seinem Namen zu wirken, jedoch bin ich nicht von hier. Ich bin Priesterin Nelinde's einer Göttin die für Wissen und Weisheit steht.

Da die Verbände und die Heilerbestecke sich nicht von alleine reinigen würde ich es bevorzugen, wenn ich dieser Arbeit weiter nachgehen dürfte. Ich schwöre Euch beim Licht Eures Herren, dass ich mich nicht ohne Eure Erlaubnis entfernen werde, so lange diese Untersuchung noch läuft! Und sie meint es so wie sie es sagt

Alanis hatte geduldig gewartet, bis man sie holte. Sie wußte, dass sie dieses Mal nichts damit zu tun hatte, dass jemand abgestochen worden war und hoffte, dass der Augenmerk ihrer Befrager allein auf dieser Tatsache liegen würde. Falls nicht - nun, dann war es eben so. Sie hatte nicht vor, in diesem Land unter der Knute der Lichtgläubigen draufzugehen, wenn es schon die Schattengläubigen nicht getan hatte.

Also betrat sie wenig später, flankiert von den Ordenskriegern, den Raum und blieb abwartend stehen, den Blicken der Anwesenden ruhig begegnend.

Ich danke für den Schutz. Tiara verneigt sich leicht sowohl vor Laura als auch vor Arkim und führt dann die sie begleitenden Ordenskrieger zu Alanis. Man möchte nun mit Dir sprechen, Alanis. Ich kümmere mich so lange um die Verbände. Die andere Priesterin anlächelnd verneigt sie sich leicht vor ihr und geht dann zum Hof um die liegen gebliebenen Verbände weiter zu versorgen, neue noch ungewaschene Verbände in den Kessel zu befördern und das Feuer unter dem Kessel nach zu legen, damit es trotz der langen Zeit, die die beiden Frauen nun weg gewesen waren, nicht ganz ausgeht.

Alanis setzte sich und hörte sich ruhig an, was der Mann von ihr wissen wollte.

"Es ist richtig, dass ich normalerweise die nächtlichen Schichten übernehme. Allerdings habe ich gestern mit einer anderen Heilerin namens Serena abgesprochen, dass wir die Schichten tauschen, weil sie heute mit ihrem Sohn seinen Geburtstag feiern will.. Sie übernimmt meine Nachtschicht heute Abend." Dass das stimmte, würden die Männer spätestens dann erfahren, wenn Serena am heutigen Abend zur Schicht erschien. "Was die Tatzeit angeht, so war ich mit Tiara auf dem Hof und wir haben dort gearbeitet. Ich habe mich um die Verbände gekümmert, sie um das Verbandsbesteck. Erst als aufgeregte Stimmen zu uns heraus klangen, haben wir den Innenraum des Lazaretts wieder betreten."

Alanis verschränkte die Hände und blickte darauf, während sie versuchte, sich zu erinnern, was sie genau gesehen hatte.

"Es wurden Stimmen laut, dann sind wir gemeinsam hineingegangen, Tiara und ich. Eine der jungen Pflegerinnen - ich vergesse ihren Namen immer - wurde von zwei Ordenskriegern in den Flur vor dem Büro der Vorsteherin gebracht. Ihre Schürze war voller Blut. Wessen Blut das war, weiß ich nicht. Die Vorsteherin und eine ältere Mitschwester kamen dann hinzu."

Sie blickte wieder auf, nun klang ihre Stimme wieder fester, weil sie sich genauer zu erinnern begann.

"Tiara und ich haben uns dann kurz abgesprochen und begonnen, die Patienten wieder in ihre Betten zu bringen, um dem Verwundeten Raum zu geben. Die gehfähigen Verwundeten waren, zusammen mit den anderen Pflegern und Heilern, bei dem verletzten Mann zusammengelaufen. Tiara äußerst den Verdacht, die Tat könne ein Ablenkungsmanöver sein, weil sie viel Aufmerksamkeit auf sich lenkte.. Ich schlug zudem vor, dass niemand mehr alleine sein sollte. Später, als Ihr dann alle zusammenrieft, habe ich mir die Gruppe noch einmal genau angesehen. Ich bin mir sicher, dass keiner der Ärzte, Pfleger oder Patienten, die ich zu Beginn meiner Schicht heute morgen sah, fehlt."

"Nein." Alanis schüttelte bedauernd den Kopf. "Viele wirkten wie vor den Kopf gestoßen, weil Gemurmel entstanden war, dass der Mann wohl auf dem Gang zur Latrine mitten im Gang zusammengebrochen sein soll - was ja nun recht mysteriös klingt, weil man einen Angriffer dann ja gesehen haben müßte. Aber ich habe niemanden gesehen, dessen Reaktion über ein gesundes Maß an Erschrecken oder Interesse hinaus ging."

Die Priesterin lächelte unvermittelt und lehnte sich ein wenig zurück.

"Die Nachtschichten sind meist ruhiger und ich habe kein Problem, sie zu machen. Die meisten Heiler hier haben Familien und sind über Nacht gerne bei Ihren Lieben."

"Alanis Tatius, Geweihte der Fünf Elemente, Herkunft unbekannt, Wohnort Magonische Festlandspräfektur Renascân, Mittellande. Momentan wohne ich im 'Gasthaus zur Goldenen Krone'." Alanis Stimme klang gelassen, als sie die Dinge aussprach und sie entfaltete die im Schoß gefalteten Hände wieder, als sie den Ordenskrieger anblickte.

"Ich wollte eigentlich mit Herrn Thalion hier zusammentreffen, um an einer Reise nach Osten teilzunehmen." Mehr erzählte sie nicht, denn sie wußte nicht, in wieweit der Mann in die Geschehnisse eingeweiht war. Da hieß es: besser nicht zuviel erzählen. "Leider kam ich zu spät an, daher meldete ich mich in der Reichskanzlei und bot dort meine Dienste an, um auf die Rückkehr der Reisenden zu warten. Nun, da sie zurückgekehrt sind, gedenke ich Daynon in den nächsten Tagen zu verlassen."