Die Blutige Zeichnung 6

  • Langsam zerstreuten sich die Anwesenden und als das letzte Wort gesprochen verließ Ancalima leise das Haus...
    Sie schritt hinüber zu der Halle in der Aleyna lag...ihr schauderte ein wenig als sie die Tür öffnete..doch sie wusste das nur sie ihr den letzten Weg bereiten konnte...als einzige Elbe die sie ein wenig besser kannte als die anderen...
    Sie holte tief Luft sah kurz zu den Sternen auf, bemerkte die anderen die im Hof beisammen standen und trat in die Halle ein...
    Sie trat an ihre Lagerstätte ...ein trauriges Lächeln huschte über ihre Lippen...Scrum hatte gute Arbeit geleistet und doch blieb die Zerrissenheit in unseren Seelen zurück...
    Sie hoffte das ihr Connar nicht begegnen würde...denn dies sollte nicht der letzte Anblick für ihn sein...er würde ihr noch begegnen das wusste sie, wenn sie ihren Geist übergeben hatte und er frei war...


    Sie fand einen Schleier und legte ihn sanft über Aleynas Gesicht, dann schon sie ihre Arme unter ihren Leib und hob sie sacht hoch...
    *wie leicht sie doch war*
    so schritt sie langsam aus der Halle...hinaus auf den Burghof...ihre Lippen formten einen Gesang...unwirklich klang er..traurig und doch erhaben...dem Geist der Verstorbenen ehrend...


    Ann i ven hain i amarth collor emyn genui,
    ring a mith San û-ghwand
    I gâr caitad nan-uir
    A na palan-endreind
    Gurth fîr aen
    Ned eryn linnol û dress
    Anor feanol a sidh uireb,
    Ir anor athrada i rîw amar
    Ah ithil thia na menel, le linnon.
    No mae, Aleyna, no mae.

    (Lang war der Weg den das Schicksal beschert,
    Über steinig' Berge, kalt und grau
    Es ist nicht tot,
    was ewig vermag zu liegen
    Und mit gar wundersam Aeonen,
    vermag der Tod wohl selbst zu sterben.
    Ein heller Stern scheint über unsrem Weg,
    Helle Sonne und eweig Frieden.
    Wenn die Sonne sinkt hinter der Welten Rand,
    Und der Mond den Platz am Himmel nimmt, sing Ich für Dich.
    Leb wohl, Alenya, leb wohl.)


    Singend Aleyna auf ihren Armen tragend ging sie langsam hinauf in Richtung Turm..sie schritt die Stufen des Turms hinauf..bis sie oben auf der Plattform ankam...ihr Gesang versiegte...


    Sie blickte Aleyna in ihr regungsloses Gesicht und sprach sanft flüsternd
    "Lastach in edhil linno?"
    (Hörst du die Elben singen?)
    "Tellich revianneth and"
    (Du hast eine lange Reise hinter dir)
    Bei ihrem letzten Wort hob sie ihren Körper sanft in die Höhe...
    "Trevedi"
    (Geh hin... (dahin/hinfort))


    Ein starker Wind kam auf...und ein strahelndes Licht floss plötzlich um Aleynas Körper...überirdischer wundervoller Gesang war zu vernehmen...und wie Nebel tauchten elbische Gestalten wie aus dem Nichts auf...sie ringten sich um Aleynas Körper, streichelten über ihr Haar und hoben sie sanft aus Ancalimas Armen.
    Ancalima wendete ehrführchtig ihren Blick ab soviel Schönheit und Frieden hatte sie nie erahnt..Sehnsucht erfüllte ihre Seele doch sie spürte eine Stimme in ihrem Geist...
    *Deine Zeit ist noch nicht gekommen Tochter Salogels...*
    Ein dankbares Lächeln huschte über ihr Anlitz....Sie trugen Aleyna hinfort und verschwanden im Nebel...das Licht mit ihnen einzig und allein blieben die Sterne..die schöner strahlten als je zuvor...
    Langsam in Gedanken versunken aber glücklich ihren Körper übergeben zu haben schritt sie die Stufen hinunter zum Burghof....

  • Der Herzog vernahm plötzlich ein leises Flüstern...mehr in seinem Kopf als das es wirklich vernehmbar war...
    "Ayden.......Ayden...."


    Er blickte auf und schemenhaft sah er eine Gestalt wie aus dem Nebel auf ihn zukommen....


    "Melethron-nya.....ceno, im maer.
    Elen sila lumen omentielvo.
    Anar caluva tielyanna.
    No i ´alu govad gen."


    (Mein Liebster, sieh, ich bin glücklich,Ein Stern scheint auf die Stunde unserer Begegnung, möge die Sonne auf deinem Weg scheinen, möge das Glück dich begleiten.)


    Wie ein Hauch strich ihre Hand sanft über sein Gesicht und ein zarter Kuß berührte seine Stirn. Ein letztes Mal blickte sie ihm tief in die Augen


    "Du hast keinen Schuld Liebster...Bring dein Werk zuende. Hilf deinem Volk und lass dein Herz nicht erfrieren, denn ich werde auf ewig in ihm wohnen, tu es für mich...."


    Langsam entfernte sich ihre Gestalt ohne ein weiteres Wort, auf ihrem Gesicht lag ein liebevolles Lächeln, bis sie sich in silbrigen Nebel auflöste....

  • Angis der auf der Burgmauer sass, drehte sich in Richtung Turm als er Ancalima dort singen hörte. Er sah zu wie sie im Turm verschwand.


    Als das Licht und der Nebel auf dem Turmspitze zu sehen war, blickte er verwundert auf und sprach leise zu sich.


    "Viel hast du gesehen, aber durch sie alle siehst du dennoch immer neues."

    Talschrok Montralurs
    Mitglied des Rats der Talscharok
    Berater des Fürsten Talris in Montralurischen Angelegenheiten

  • Sie verstand nicht jedes Wort des Gesanges, sprach das Elbenvolk ihrer Heimat doch eine etwas andere Sprache. Doch eigentlich war es auch nicht nötig, jede Silbe zu begreifen, denn die Gefühle, die unendliche Traurigkeit und Sehnsucht, gruben sich tief in ihr Herz. Sie begriff plötzlich ein paar von Tear'asels Worten und alles an ihr krampfte sich zusammen.


    Sie hatte noch sehr viel zu lernen im Leben. Vielleicht würde sie es nie begreifen. Sie barg den Kopf in den Händne und atmete zitternd.

  • Scrums Ärger über Angis Einmischung in sein Gespräch mit Taerasel war verflogen, als er Ancalimas Stimme hörte. Ein nicht in Worte zu kleidendes Gefühl strömte durch Scrums Körper.


    Er wußte, dass Ancalima die Richtige war, um Aleyna den letzten Frieden zu geben, doch nie hatte er sich träumen lassen, dies mit solch einem Gefühl verbinden können.

  • Nach einem langen und teils unruhigen Schlaf reckte sich Darian und gähnte herzhaft.
    Er war von wilden und heftigen Träumen geschüttelt worden aber er konnte sich nicht mehr richtig erinnern. "War wohl auch besser so" dachte er sich.


    Da bemerkte er seinen knurrenden Magen und ihm fiel ein, dass er schon seit geraumer Zeit nichts richtiges mehr gegessen hatte.


    Darian trat hinaus in den Burghof und machte sich zum Brunnen auf um sich ein wenig zu erfrischen.


    "Mal schauen ob sich Scrum irgendwo aufhält, vielleicht könnten wir beim Essen einige Dinge besprechen." Sagte er zu sich selbst.

  • Darian trat hinaus in den Sonnendurchfluteten Burghof und genoss jeden einzelnen Sonnenstrahl auf seinem noch etwas steifen Körper.


    Auf dem weg zum Brunnen schaute er sich um und konnte einige bekannte Gesichter oben an der Burgmauer erkennen.


    Er winkte ihnen lächelnd zu und fing an sich zu erfrischen.
    Darian trank hastig aus der Schöpfkelle und goß sich anschließend noch einen ganzen Eimer über den Kopf.

  • Nie war die Elbenfrau dankbarer für Srcums Worte. Nur kurze Zeit sah sie Angis nach, dann hörte sie Ancalimas Gesang.


    Es waren nicht die Worte oder die Melodie, die sie erinnerten, sondern der Geist der diesem Lied innewohnte und innerlich konnte sie obgleich sie den Wortlaud des Liedes nicht kannte mitsingen.


    Ihre Augen schlossen sich und sie fiel leise in dne Sing Sang ein. Ein Elbenleben war gegangen und kein neues nahm seinen Platz ein. Der Kreislauf war ein weiteres Mal gefoltert wurden...


    Erst als der letzte wunderbare Laut der Elbenstimme verstummt war, öffente Tear`asel wieder ihre Augenlider und sah ihrer Freundin hinterher.


    Sie schwieg und senkte ihren Blick...


    und am Horizont ging langsam ein unendliches Mal weiter die Sommersonne auf.

  • Maeriel öffnete nach einer Weile wieder die Augen und blinzelte in die Morgensonne, die den Horizont in ein stattes Rot färbte und ihre ersten wärmenden Strahlen auf den Hof warf. Die Burg erwachte langsam und immer mehr Personen verließen ihre Unterkünfte und begannen, ihrem Tagewerk nachzugehen.

  • *Oh ja den brennen tisch habe ich völlig vergesen* dachte Talris.
    "Wir werden gemeinsam dorthin gehen, Gwathel."


    So langsam verließen alle sein Haus und Talris stand mehr oder weniger alleine dort. Er genoß noch einen Moment der Stille, vernahm aber Ancalimas Gesang.


    *Möge die Gunst Issar´s dich beschützen Aleyna. Sie wird dir die Pforten in ihr Reich öffnen und dich dort erwarten." Er senkte seinen Kopf und hielt einige Zeit inne.


    Dann stand er auf und begab sich an seinen SChreibtisch und setzte einen Brief auf. Er gab ihn seinen Wachen und sagte ihnen wohin er gebracht werden sollte.


    Als er fertig war zog er sich um und ging nach draußen. Er ging nur einige Schritte von seinem Haus an die Brugmauer und schaute auf die Stadt. Friedlich schlummerten ihre Bewohner.. Mal hier mal da war jemand auf den Straßen zu sehen, verschwand aber bald darauf wieder in eines der Häuser.


    Er nahm tief Luft und ließ seinen Blick weiter über die Stadt wachen, während ein kalter aber freundlicher Wind ihm durch die Gewandung wehte.

  • sie erblickte erst einen geschäftigen Talris und einige Minuten später den Elbenfürsten, wie er die Augen geschlossen hatte und wie die Menschen so gern sagten, die Nase in den Wind hielt.


    Von hier oben wirkte er klein und weit entfernt. Sie stützte ihr Kinn auf ihre Arme, die sie auf die Brüstung legte und beobachtete ihn heimlich.


    Ihre Augen lächelten. Er sah sicher der aufgehenden Sonne zu, wie so oft...

  • Maeriel sah zwischen Tear'asel und dem etwas entfernt stehenden Fürsten hin und her und bemerkte den Blick in ihren Augen. Sollte sie etwa..? Es wurde immer interessanter.

  • "Versucht ihr meine Gefühle zu ergründen?"


    kam es unaufgefordert von Tear`asel, sie hatte ihren Kopf nicht bewegt, sondern blickte noch immer auf den Fürsten.

  • "Ds zwischen Euch allen eine tiefe Verbundenheit zu bestehen scheint, ist es schwierig."


    Maeriel nickte, nicht verschämt darüber, entdeckt worden zu sein.


    "Aber ja, ich habe es versucht. Ich beobachte gerne und versuche zu ergründen, wie Wesen zueinander stehen."

  • Scrum musste schmunzeln. Eine tiefe Verbundenheit zwischen ihnen allen gab es nun wirklich nicht, doch er konnte Maeriel keinen Vorwurf machen. Schließlich hatte sie noch nicht alle die kennengelernt, die sich um Talris scharten.

  • "Man kann in den Gesichtern lesen wie in Büchern. Mit den Informationen, die man erhält, ist es leichter, Aussagen und Taten der Personen abzuschätzen und auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Es klappt aber bei Menschen besser als bei Elben."


    Sie schmunzelte.

  • "das unsterbliche Volk verschleiert ihre wahren Gedanken nur selten, denn der Pfad zwischen Vorsicht und Lüge wäre zu dünn..."


    Sie ließ in ihren Worten ihre Abneigung gegen Schauspielerei und das Vorspielen falscher Tatsachen erklingen. Sie schien Lügen gerade zu hassen.


    "Unsere Seelen sind unsere größten Stärken aber auch unsere größten Schwächen."


    fügte sie dann fast überraschender Weise hinzu.

  • Talris hörte Stimmen in seiner nähe. ER öffnete die augen und erblickte in naher entfernung Tear, scrum und die fremde halbelbin.


    Vorsichtig ging er zu ihnen hinüber und versuchte rauszufinden ob er störte.
    Er lauschte ihren Gesrpächen zu und lächelte sie freundlich an.


    "Stör ich euch in wichtigen Gesrprächen? Oder darf ich an eurem Gespräch teilhaben?"

  • Ein einladenens Lächeln antwortete seiner Frage...


    *ganz sicher nicht iama*