Gut Bärenfels (Der Treueschwur)

  • Immernoch saß Marthiana in ihrer Tür. Sie war hin- und hergerissen, da sie Schlimmes ahnte, da niemand mehr an ihrer Tür vorbei ging, andererseits hörte sie auch kein Kampfgeschrei...


    Mahra schlief immernoch seelenruhig weiter...


    Marthiana schmunzelte. Sie hatte das Kind erst vor so kurzer Zeit kennengelernt, es kam ihr vor als wäre dieser Zeitpunkt erst eine Sekunde vergangen, doch schon fühlte sie eine starke Fürsorge für dieses Kind. Sie wünschte sie in Sicherheit, sie wünschte ein Zuhause für sie, wo sie nicht nur Liebe und Geborgenheit, sondern auch Marthianas Wohlwollen erfuhr, doch dieser Ort schien so weit weg von dem, an dem sie sich nun befand.


    Sie stand in der Tür auf und ließ ihre Rechte am Knauf ihres Schwertes ruhen. Falls etwas passierte wollte sie gewappnet sein um dieses Kind vor allem Drohenden zu schützen, wenn nötig bis auf den Tod...

  • Ileaya befand sich mit Orthas und den anderen Männern vor dem Tor vor der Feste und sah zu ,wie die Soldaten des Bärengrundes sich bereit hielten dem noch Unbekanntem , falls es ein Feind sein sollte , mit dem letzten Rest Tapferkeit entgegen zutreten. Die Männer waren immer noch erschöpft, nicht nur durch die Schlacht und den darauf folgenden Wiederaufbau, sondern auch erschöpft von dem immergegenwärtigen Leid und Schmerz.Trotzdem hielten sie zu Aldhayn und vertrauten ihm. Sie würden bis in den Tod für ihn gehen.


    Ileaya dachte an Marthiana die zu Mahra gegangen war um nach dem rechten zu sehen.Sie war bestimmt immernoch dort und wartete auf eine Neuigkeit. Doch niemand wußte etwas. Jeder war kampfbereit, angespannt bis auf den letzten Muskel. Die Atmosphäre war nervenaufreibend. Nur die Befehle der Offiziere unterbrachen die Stille , die plötzlich überall herrschte.


    Ileaya durchlief ein kalter Schauer. Sie wollte nach Marthiana sehen, doch konnte sie nicht ihre Mannen einfach hier stehen lassen. Warten...Warten und Ruhe bewahren.....

  • Aldhayn und seine Männer hatten Genive erreicht. Jener war nicht gering erleichtert, als er seine Freunde und Kameraden heranreiten sah. Die merkwürdigen Männer der Gegenseite verhielten sich nicht besonders aufschlußreich. Einige hielten ihn mit ihren Bögen fixiert, wieder andere machten seelenruhig Lager. Der Hauptmann, so er dies war, besprach sich mit anderen Offizieren und einige der Kämpen übten ein wenig ihre Waffenkunst. Weit im Hintergrund sah man das Hauptheer, das offenbar Kurzlager aufschlug.


    Aldhayn der nicht besonders gut gelaunt war, hieß Genive ihm zu berichten, und als er erfahren hatte, was er hören wollte, rief er ins Tal:


    "Ich bin Aldhayn Grauquell vom Bärengrund, Herr dieses Landes und Diener von Fürst Talris von Montralur. Ihr begehrtet mich zu sprechen, und hier bin ich!"


    Glurfaxi war nervös. Das Roß tänzelte und als der Hauptmann vortrat, schien es sich sogar zu erschrecken. Aldhayn aber blieb ruhig. Sollten sie doch Feinde sein, er würde auch sie bezwingen.
    Der Hauptmann ging im Laufschritt einige Meter vor die Reihen und winkte ihn zu sich. Aldhayn, nicht sonderlich begeistert aber um schnelle Lösung bemüht, löste die Lasche an seiner Sattelscheide, so daß sein Schwert im Zweifels Falle schnel zu ziehen bliebe und ritt ihm entgegen. Als sie zusammentrafen, grüßte ihn der Hauptmann mit allen notwendigen Förmlichkeiten und begann zu sprechen.


    Weder Aldhayn´s noch des Hauptmanns Mannen hörten was die Männer besprachen, doch offenbar schienen sich Aldhayn und sein Gegenüber rasch einig zu werden. Entweder war die Sache geklärt, oder es würde bald zu Kämpfen kommen. Die Kontrahenten verabschiedeten sich und gingen jeder wieder zu seinen Mannen. Dort angekommen erklärte sich Aldhayn.


    " Der Mann ist Teil eines Söldnerheeres aus dem Cur-Curuz Sein Lehnsherr hörte in der Nordmark von unseren Taten und wollte sich und seine Männer dem Bärengrund unterstellen. Ich traue ihm nicht, aber wenn er die Wahrheit spricht haben wir einige neue Freunde gefunden." Sein Blick schweifte über die Heerscharen..... "...Einige..."

    Er wartete einige Zeit, bis der andere Mann mit zwei Wachen auf Pferden zu ihnen heranpreschte. Als sie annähernd in Wurfdistanz kamen, drosselten sie ihre Pferde und trabten den Bärengrundlern entgegen. Wenig später waren sie da.
    ALdhayn grüßte sie und wandte sich an seine Männer.
    "Ratul, Karryll, Genive und Plato begleiten uns zurück zur Feste, die anderen reiten zum Hauptheer der Fremden und übergeben dem HEerführer meine Einladung zu Verhandlungen an der Feste. Der Rest überwacht die Fortschritte der Mobilmachung. Auch wenn wir nicht kämpfen Müssen, wird es den neuen Kämpfern der Feste eine gute Gelegenheit sein ihren Drill zu erproben... gut jetzt, wir reiten zurück...."

  • Am frühen Morgen des nächsten Tages hatte das Heer den Bärengrund erreicht. Zwischen Motte, Feste und Gut hatten die Pioniere noch in der Nacht ein Lager aufgeschlagen. Eine Meile Abstand zu jeder der wichtigen Einrichtung, so daß nicht erkennbar war, welches Ziel sie im Falle eines Wortbruches zu erst angreifen wollten.
    Die landschaftsverschönernden Maßnahmen die sie dabei unternommen hatten mißfielen Aldhayn, dennoch duldete er. Teils um seinen neuen Verhandlungspartner nicht doch noch auf Dummheiten zu bringen, Teils weil es nun sowieso zu spät war um das Ganze noch umzukehren.


    Mit dem Sonnenlicht trafen auch die Arsoy ein, fast zweihundert an der Zahl. Die Bärengrunder Soldaten hatten Schlachtenlager bezogen und beide Heerscharen schienen sich vorzubereiten.
    Bis zur Mittagszeit hatten sich zwei Parteien gebildet, die düsteren Fremden auf der einen Seite, in enger Formation und mit Schild und Spieß gewappnet.


    Auf der Anderen, die Kämpen des Bärengrundes in weitaus geringerer Zahl, die Formation lose, die Bewaffnung mannigfaltig. Die Hauptleute hatten versucht die diversen Haufen so gut zu ordnen wie es ihnen möglich war, doch dies war ihnen nur leidlich erfolgreich gelungen. Am Waldrand hatten sich die Arsoy versammelt Gerüstet in ihre typische Holz und Schilfrüstungen.


    Keiner wußte so recht, was nun wirklich los war. Jeder erwartete einen ersten Schritt von der Gegenseite. Bis schließlich und endlich Aldhayn in Begleitung des Heerführers von Cur-Curuz auf dem Torhaus der Feste erschien und seine Stimme über die Ebene hallte:


    "Soldaten, Bärenschützen, Bärenklingen, Verbündete und Freunde! begann er, "Heute ist ein großer Tag der Hoffnung für den Bärengrund
    Seine Soldaten stutzten, wunderten und Staunten über diese Aussage. Wie konnte die Begegnung mit einer solchen Schar Hoffnung auslösen. Aldhayns frühere Ansprachen vor der Schlacht waren wesentlich besser gewesen.


    "Vor Euch seht ihr ein mächtiges Heer, ein wehrhaftiges Heer, ohne Zweifel ein bedrohliches Heer."
    Na endlich hatte Aldhayn einen Punkt getroffen in dem sich alle seine Krieger einig waren.
    "Es ist heute, an diesem Tag, wo ich zu euch spreche in der sicheren Hoffnung, daß wir diesen Tag siegreich überstehen werden.
    Nun wurde es pathetisch....
    "Ich sage euch, es ist nicht an der Zeit zu Verzweifeln, denn auch wenn ihre Banner hoch in den Himmel ragen, überragen sie doch alle Banner des Bärengrundes, und auch wenn ihre Lanzen hoch ragen, unsere Mauern ragen noch höher - Eines.....
    Aldhayn stockte, und überblickte noch einmal das gesamte Feld, "Eines haben sie, was ihr, meine tapferen Soldaten, meine Freunde, meine Brüder nicht mehr habt:


    Kampfgeist, Ruhe und nicht zuletzt unerschöpfte Kraftreserven...
    DOCH VOM HEUTIGEN TAGE AN; GEHÖREN DIESE EIGENSCHAFTEN UNS! HEISST UNSERE NEUEN VERBÜNDETEN AUS DEM CUR-CURUZ WILLKOMMEN! DIE HEERSCHAR, MIT DER WIR GEMEINSAM DEN PAKT ERFÜLLEN WERDEN, JENE VEREINBARUNG DIE ICH AN DEM TAGE GEZWUNGEN WAR ZU BEJAHEN, ALS DER BÄRENGRUND IM STAUB LAG.
    HEUTE VERSPRECHE ICH EUCH, DAS IM HERBST KIHA-NAL HEERFÜHRER DER 69STEN BRIGADE DER NYMBRISCHEN ARMEEN UNTER UNSERER RECHTSCHAFFENEN WUT UND GEWALT FALLEN WIRD. FÜR DIE FREIHEIT, FÜR DEN BÄRENGRUND!!!"


    Als die Soldaten realisierten, daß ihnen keine Feinde sondern Verbündete gegenüberstanden, da brach Jubel aus, viele er zahlreichen Erschöpften brachen vor Glück, vor Erleichterung zusammen. Waren sie doch sicher gewesen heute ihre Leben zu enden.


    Hinter Aldhayn standen die Hauptleute der jeweiligen Abteilungen, sowie für beide Heerführer eine angemessene Leibgarde, er wandte sich dem Heerführer zu und sie schlugen beide offen vor allen Zeugen ein zum Zeichen ihres Paktes. Dann wand sich Aldhayn zum Hauptmann der Montralurischen Wachen um.


    "Das, mein Herr, ist meine Suche nach dem Tod. Und mein gebrochener Geist." sagte er, im Windschatten des Jubels, der neuerstarkten HOffnung " Vor langer Zeit sandte ich Botschaft in die Nordmark, sandte nach Helden. Solch eine entscheidende Verhandlung wird jeden Führer Zweifeln lassen dürfen. Überlegt nur, was es bedeutet hätte, wenn sich der Reichsritter und ich nicht einig geworden wären.
    Nun also, da der Pakt steht und das Bündnis festgeschrieben ist, werden eure Wachen hier nicht mehr gebraucht. Ihr werdet mich und den Heerführer zum Hafen geleiten, von wo aus wir nach Sagala aufbrechen um den Fürsten zu treffen.
    Danach meldet ihr euch bei Pertino Glaucus Ocularis, dem Führer der Garde von Gerund, auf das ihr wieder lernt, was Gehorsam und Demut bedeuten."


    Aldhayn´s Augen zeigten eine für ihn unübliche Härte, die Schmähungen des Hauptmanns, eines ihm bestallten Untergebenen, hatten ihn unnachgiebig gemacht. Überzeugten ihn vom mangelnden Respekt der gemeinen Montralurer Soldaten vor ihm. Er würde diesen in Zukunft erzwingen und nicht länger erbitten. Er war Herr des Bärengrundes, und er war der erste Ritter des Landes Montralurs, seine Tugenden waren als solcher über jeden Zweifel erhaben, es sei denn, dieser käme vom Rat oder vom Fürsten selbst.
    Er war ein Krieger, die vergangenen Tagen lehrten ihn, daß es an der Zeit war mehr als ein Hauptmann zu werden, er musste ein Führer sein.


    Der Ritter blickte seinen neuen Verbündeten an und teilte ihm mit, daß nun die Abreisevorbereitungen für Sagala zu treffen waren. Dann wandte er sich noch einmal den jubelnden Heerscharen zu. Kein Nymbra würde es mehr wagen den Bärengrund herauszufordern.

  • Marthiana schreckte auf. Hatte sie dort draußen tatsächlich Jubel gehört? Was konnte das bedeuten? Sie hatte noch kein Kampfgeschrei vernommen und dann so schneller Jubel? Sie ging in Richtung des Kleinen Fensters in der Mauer über der schlafenden Mahra und sah herunter auf das Gut. Sie sah viele nur schlecht gerüstete Männer, doch keiner von ihnen schien mehr beunruhigt. Sie rief herunter um von einem zu erfahren was passiert war, doch die Leute hörten sie nciht, viel zu beschäftigt waren sie damit sich zu freuen. Ihr war dies alles ein Rätsel und sie wollte unbedingt um das GEheimnis dieser seltsamen Freude wissen, doch immernoch wollte sie das kleine Mädchen nicht alleine lassen und obwohl der Tag bereits angebrochen war zögerte sie das Mädchen zu wecken.
    Sie beschloss vorerst noch zu warten, denn wenn der Ausgang dieser Situation wirklich zur Freude war, würde bestimmt bald wieder jemand an ihrem Zimmer vorbeikommen...

  • Ileaya war hocherfreut als sie der Ansprache von Aldhayn folgte . Sie war froh die Hoffnung nicht aufgegeben zu haben und freute sich schon regelrecht den Nymbras entgegen zu treten.Sie wußte, dass es trotz der Unterstützung dieses Heeres eine grausame Schlacht geben würde, doch sie wußte dass sie alle eine sehr gute Chancen hatten die 69ste Brigade zu besiegen.


    Sie verfiel nur kurz in die Jubelrufe und wendete sich dann zu den fünf Männern. Sie lächelte sie an und befahl ihnen mit einem Wink mitzukommen.Zusammen versuchten sie einen Weg durch die jubelnden Soldaten zu finden um zur Feste zu gelangen.Dort angekommen gehn sie über Treppen und Flure und kommen an ein Zimmer , in dem sich Marthiana und Mahra befinden.


    Ileaya befiehlt Koron und Xartas vor der Tür zu wachen und betritt mit Orthas und den anderen beiden das Zimmer. Mahra lag immer noch wie vorhin tief schlafend auf dem Bett, hingegen Marthiana ihnen den Rücken zuwandte und aus dem Fenster sah.Ileaya blieb in der Mitte des Raumes stehen , postiert von Orthas und Partas, während Arion sich neben das Bett stellt und auf das kleine Mädchen herabschaut.


    Ileaya blickt Marthiana an und schmunzelte bevor sie das Wort ergriff,'' Ich dachte ich hätte euch gelernt selbst in verwirrenden Situationen sich seiner Umgebung immer bewußt zu sein und darauf zu achten nicht überrascht zu werden.Aber mich deucht, das nun da ihr vorübergehend ein Mensch seid ,eure Wahrnehmung arg in Mitleidenschaft gezogen wurde.''


    Ileaya schaute Orthas an,'' Natürlich gilt dies nicht für euch , da ihr nicht jedermann seid . ''Die Gesichter blieben ohne jedweiges Anzeichen von Gefühl , doch man sah in ihren Augen Anzeichen von Stolz.


    Marthiana indessen drehte sich erschrocken um und sah Ileaya halb verwirrt und doch sehr wütend an.Ileaya lachte lauthals und setzte sich auf eien Stuhl der neben dem Bett auf der Fenster zugekehrten Seite stand.Arion setzte sich nun auch , auf das Bett, während Partas sich am Fenster postierte und Orthas stehen blieb.Ileaya sah den neuen Ausdruck von Verwirrung in Marthianas Gesicht und erzählte ihr über ihre Vereinbahrung mit den Männern.Marthiana war nun eindeutig überrascht und hörte gebannt zu.Nachdem ileaya geendet hatte sagte sie ,


    '' Ihr wollt auch bestimmt wissen warum Jubelschreie und nicht Kampfgeschrei den Bärengrund erfüllt ?Ihr werdet hoch erfreut sein, besonders auch , weil ihr euch keine Sorgen mehr um Sir Aldhayn zu machen braucht.''Ileay fing an zu erzählen und der verblüffende Ausdruck in Marthianas Gesicht wurde immer intensiver, bis sie schließlich voller Glück lächelte und für einen Moment die Augen schloss, wahrscheinlich um wirklich zu begreifen was die Neuigkeiten zu bedeuten hatten.Während Ileaya sie ihren Gedanken überließ blickte sie glücklich zu dem kleinen Mädchen, dass bald eine aufregende und lange Reise vor sich hatte......

  • Marthianas Schrecken galt nicht Ileaya als sie herumfuhr. Mehr beunruhigten sie die fremden Männer, die sie begleiteten. Mehr noch, als Ileaya auflachte und sich setzte. Denn da war noch ein weiteres Geräusch, welches Unmöglich von ihr stammen konnte. Denn obwohl die PIxie bereits auf einem Stuhl Platz genommen hatten. Hörte sie das Lattenrost des Bettes knarren, welches sich im Toten Winkel ihrer Schulter befand.
    Sofort fuhr sie über die Innenschulter herum und hieb mit ihrer ausgestreckten Handkante, wie sie es von Aldhayn gelernt hatte, nach jenem der den Schlaf ihres Kindes bedrohte. In eben diesem Augenblick sah sie, den Fremden Mann, dessen Lächeln ungläubiger Verwunderung wich, bevor der Schlag ihm den Atem raubend seinen Hals traf.
    Als dieser röchelnd mit der Hand zum Boden reichte um seinen Fall vom Bett abzubremsen, fuhr die Ihre zum Griff ihres Schwertes und ehe er sich versah, spürte er bereits den kalten Stahl, wo eben noch ihre Hand getroffen hatte.
    Wütend sich zurück zu halten versuchend, ging Marthianas Atem schnell.
    "Weg von meiner Tochter!" befahl sie, jeden Widerspruch im Keim erstickend. Nachdem der Fremde nicht sofort reagierte, wiederholte sie sich:
    "Ein letztes Mal, weg von meinem Kind!"


    Nun hatte Arion verstanden, er bevorzugte, nicht herauszufordern, was der Zorn einer Mutter bewirken würde, wenn er ungehorsam bliebe.
    Schnell rappelte er sich auf und warf einen Blick zu Ileaya, die ungläubig dreinblickend von ihrem Stuhl aufgestanden war.
    Schnell versuchte jene Marthiana schlichtenderweise, die Situation zu erklären, welche ihr nicht ein Wort zu glauben schien. Die Anwesenheit der Fremden ließ ihre Alarmglocken läuten. Was Ileaya zuerst für einen Anflug von GLückseligkeit hielt, und Marthiana vorrübergehend die Spannung aus ihrem Körper weichen zu lassen schien, sollte nur die Ruhe vor dem nun aufkommenden Sturm bedeuten.


    "Raus mit Euch, alle zusammen, sofort! Auf dich komme ich noch später zurück Ileaya, RAUS!"


    Marthiana ließ keinen Zweifel daran, daß sie ihre Worte ernst gemeint hatte. Erst stieß sie Arion noch einmal , dann wandte sie sich Partas zu, welcher dem Feuer ihrer Augen entnehmen konnte, daß sie ihrem Willen nötigenfalls mit dem Stahl in ihrer Hand Nachdruck verleihen würde.
    Die junge Adoptivmutter hatte in der Not der vergangenen Stunden all jene Beschützerinstinkte entwickelt, die auch einem leiblichen Kind zugute gekommen wären. Und so erfüllte sie den Raum mit ihrer Wütenden Präsenz, bis auch der Letzte die Tür hinter sich geschlossen hatte.
    Ileaya hatte Marthiana noch nie so wütend erlebt und beschloss auf dem Flur zu warten, bis die Furie zweifelsohne folgen würde.


    In diesem Augenblick erwachte Mahra und rieb sich die Augen. Instinktiv steckte Marthiana ihr Schwert in die Scheide, bevor sie sich ihrer Tochter zuwandte. " Guten Morgen Mama-Marthiana, ich habe geträumt... da waren fremde Leute hier und sie wollten dir weh tun, da bin ich ganz schnell aufgewacht umdich zu beschützen... Geht es dir gut? Du bist ja ganz rot im Gesicht!"


    Marthiana realisierte wie derrangiert sie auschauen musste, schnell ordnete sie sich, dann setzte sie sich zu ihrer Tochter und strich ihre zärtlich über das Haar "Mir geht es gut mein Stern, werd nur schön wach ich hole dir ein schönes Frühstück!" sagte sie, und erhob sich lächelnd, "Es dauert nur einen Augenblick, dann bin ich wieder da!"
    "Holst du Pfannkuchen? Ich mag Pfannkuchen immer gerne, mit Honig von den Arsoy, die machen so: "RrrrRRRrrrRRR"
    Unvorgesehen musste Marthiana hell auflachen, ihre süsse kleine Mahra war ja so unwahrscheinlich niedlich...
    "Ich schaue was sich in der Küche auftreiben kann, aber wenn ich keine Pfannkuchen finde, sei nicht traurig, den Arsoyhonig finde ich bestimmt!"
    Mit diesen Worten lächelte sie noch einmal zu ihrem Kind dann verließ sie die Tür, hinter welcher sie Ileaya treu und folgsam erwartete.
    Ihre fürstliche Erwartung sollte nicht enttäuscht werden....
    Fast vollständig gedämpft von der schweren Eichentür donnerte Marthianas Zorn Ileaya entgeten:
    "WAS BILDEST DU DIR EIN, DIESE DAHERGELAUFENEN FREMDEN ZU MEINER TOCHTER ZU BRINGEN???!!!???!!??!?!!"

  • Ileaya befand sich mit ihren Männern auf dem Flur , da sie außer Arion beschwichtigen musste , nicht in dieses Zimmer zu stürzen und diesem Menschenweib deren Meinung zu sagen.Ileaya selbst war zu überrascht gewesen um diesen Angriff vorherzusehen . Sie stand vor der geschlossenen Tür damit die Männer erst sie hätten umrennen müssen um in das Zimmer zu gelangen.Ileaya zog Arion zu sich und besah sich seinen Hals.


    ... DIESE ELFE! ERWACHSEN ? GEREIFT ? PA !! DIE HAT ..... GRRRR...... DIESE ELFE , WIE ICH SCHON EINMAL SAGTE , SIE , DIE IMMER MEINT SIE WÄRE REIF GENUG ! UND JA ZU MIR SELBST !! DIE GRO?EN HALLEN DES WISSENS ZWISCHEN IHREN SPITZOHREN BEHERBERGEN WIRKLICH NUR LEERE !!!! DAS WIRD SIE BÜßEN. ICH HATTE SIE ZU LANGE ZU WENIG ERZOGEN. JETZT WIRD SIE MICH VON EINER ANDEREN SEITE KENNENLERNEN, VON DER ICH IMMER GEHOFFT HATTE , DASS SIE SIE NICHT KENNENLERNEN WÜRDE. JETZT WIRD GEDRILLT UND DAS WENN ES NÖTIG ERSCHEINT MIT ALDHAYNS HILFE ........


    Ileaya war nicht nur raus gegangen um die Männer zu beruhigen und sich um Arion zu kümmern sondern auch selbst die Ruhe zu bewahren.Es war wider so weit , sie hatte schon vorhin die Beherschung verloren und das obwohl es keinen Grund gab , doch nun.... Ileaya wollte nicht weiterdenken. Sie hatte Grund genug , doch war Marthiana ihre Freundin und sie besaß nun die Sorge einer Mutter, doch das war keine Entschuldigung für ihr Benehmen. Von ihr aus , konnten sie die Reise nach Aparcia verschieben, denn mit diesem Benehmen hatte sie alles an Respekt was sie sich in den letzten Stunden aufgebaut hatte zerstört .Ileaya fand dass sie noch nicht bereit war oder überhaupt würdig war sich von dem Druiden zurück zu verwandeln zu lassen.


    Obwohl Ileaya mit aller Macht versuchte sich zu beherrschen , fiel es ihr gewiß nicht einfach und das nervöse Zucken am Auge begann von neuem. Die Männer sahen Ileayas Zwist mit sich selber und dachten nicht daran sie weiter darauf zu drängen die Tür preis zu geben.Sie hielten sich zurück und nahmen je zwei an beiden Enden des Flures Stellung an und bewachten die angrenzenden Zimmer und Flure. Nur Orthas blieb bei Ileaya und versuchte indessen beruhigend auf sie einzusprechen.


    Als dann Marthiana aus dem Zimmer kommt , dachte diese wahrscheinlich , dass sie im Recht war und alle Befugnis zu solch einem Verhalten, das an grenzenlose Dummheit erinnerte, hatte . Sie schrie Ileaya an und dachte wohl auch , dass ihre Gestalt Treue und Folgsamkeit bedeutete und das Ileaya wohl ihre fürstliche Aparciaheit weder verärgern noch in irgendeiner Weise enttäuschen wollte. Doch wie Ileaya schon von Anfang an herausgefunden hatte, besaß Marthiana in Punkto Ileaya ihr selbst, nicht die geringste , wie die Menschen es nannten..... Menschenkenntnis.Der Schein kann trügen......


    Ruhigund gelassen , so ihre äußere Erscheinung, doch im Inner tobte noch eine Schlacht, fing Ileaya auch ruhig und gelassen wie auch leise aber bedrohlich an zu sprechen,


    '' Ich sehe meine wagemutige und sehr amüsante These bestätigt...Dadurch dass ihr nun ein Mensch seid hat euer Hörvermögen wohl gelitten , sonst hättet ihr gehört , dass diese Männer mir unterstellt sind und mich unterstützen , indem sie eine Garde für dieses Kind bilden. Dahergelaufen war auch nicht ganz wahr, denn es deucht mich ...'' Ileaya schaut Orthas von unten nach oben abschätzend an, '' ...dass diese dahergelaufenen Männer ausgebildete Soldaten sind. Ein jeder ein Meister in seiner Technik. Diszipliniert , Vertrauensvoll und zur Treue ergeben. ''


    Ileaya schaut nun Marthiana abschätzend von unten nach oben an, mit einem traurigen und enttäuschenden Blick,'' Zudem sehe ich noch eine weitere These meinerseits bestätigt ... '' Nun bahnte sich der Zorn seine Weg durch alle Barrikaden, die Ileaya innerlich hat versucht zu errichten, um diesen Feind aufzuhalten, '' Diese großen weiten Hallen des Wissens zwischen euren Ohren sind wahrlich leer und ihre Regale beherbergen nichts als Spinnenweben ! ''


    '' Ihr habt absolut garnichts verstanden ! Ihr solltet erst eure Umgebung erkunden , bevor ihr wie wild mit einer Axt hindurch rennt und alles niederschlagt was euch in die Quere kommt.Was fällt euch ein meine Männer anzuschreien und das in meiner Gegenwart , obwohl die wahrlich zu eurem Glück war , denn sonst wüßte ich nicht ob ihr mit ein paar harten Worten ihrerseits davon gekommen wärt . Und ja das alles in der Gegenwart eines Kindes.WAS FÄLLT EUCH ÜBERHAUPT EIN BLANK ZU ZIEHEN ! Habt ihr denn den Verstand verloren ? Wäre ich nicht so überrascht gewesen von eurem Benehmen , dass garnicht zu euch und weder zu einer Elbe noch zu einer Mutter passt , ja selbst in DIESER Situation !, so hätte ich mein Schwert gezogen und es euch an den Hals gehalten . UNd nochmals ja , das hätte ich . Kommt zur Besinnung ! Würde ich es wirklich wildfremden Männern erlauben auf dem Bette eures , aber auch nur wegen Aldhayn , eures Kindes Platz zu nehmen ? Hätte ich das gestattet ? NEIN, UM ALLER GÖTTER WILLEN !! Denkt ihr wirklich , dass ich auch noch den Frevel begangen hätte bei wildfremden Männern Platz zu nehmen ? UND NOCHMALS NEIN !! ICH SCHWÖRE EUCH , dass ich ab sofort ein solches Verhalten nicht dulden werde. Ihr kennt eure Herkunft , ich kenne sie und trotzdem , BIN ICH NICHT UM ES NOCHMALS ZU ERWÄHNEN IRGENTEINE DAHERGELAUFENE DIE SICH MAL DACHTE , DASS SIE ZU EUREM GEFOLGE WIRD !! ICH BIN VIELLEICHT FÜR ANDERE DIE ES NICHT BESSER WISSEN EUER GEFOLGE, doch seid ihr mir unterstellt da ich auf euch Acht gebe und das heißt , dass ihr ab sofort wieder meinen Befehlen gehorcht und , dass ich wieder mit eurer Erzieh... eurer Lehre anfangen werde. ICH HOFFE ICH HABE MICH VERSTÄNDLICH AUSGEDRÜCKT !!!!


    Ileaya weinte Tränen der Wut und der Verzweiflung. Sie war in ihrer ganzen Freundschaft zu Marthiana von ihr noch nie in solcher Weise gekränkt worden. Dass sie weggelaufen war konnte Ileay verstehen und hat es ihr auch verziehen, .... doch nun ein solches Benehmen an den Tag zu bringen , dass von ihr garnicht typisch war ... Marthiana hatte in dem sie die Männer ohne Grund sogar mit dem schwert bedroht hatte und eine sogar geschlagen hatte, ihren Stolz , ihre Ehre bedroht und befleckt und mit diesem Handschlag ihre Freundschaft mit Füßen getreten.


    Ileaya hatte sich gettäuscht , sie drehte sich um und hieß Orthas und die zwei Männer an einem Ende des Korridors an ihr zu dem anderen Ende zu folgen, auf dass sie wieder auf den Platz voller Jubelnden kommen.Ileaya wendete noch einmal den Kopf in Marthianas Richtung , doch blickte sie durch sie hindurch als sie sprach ,


    '' Ich hoffe ihr habt wenigstens verstanden warum diese Männer jubeln, denn ich werde es nicht nochmal wiederholen. Außerdem denke ich , dass ihr nun mit Aldhayn sprechen könnt , um mit ihm die Reise nach Sagala zu planen. Ich werde hierbleiben und mich erholen, meine Kräfte stärken und trainieren. Das Kind bleibt auch, damit ich es schon einmal unterweisen kann.Sie hat noch viel zu lernen . Ihr werdet euch keine Sorgen zu machen brauchen . Aldhayn kann auf euch aufpassen , mit seinen neuen Verbündeten. Ich will euch nur noch eines sagen.... Ich hoffe ihr werdet so schnell wie möglich erwachsen, denn solches Benehmen ist kein gutes Beispiel für die kleine und außerdem war da ja noch die Sache mit dem Druiden. Ich werde ihm nichts erzählen , doch will ich keine weiteren Ausrutscher eurerseits dulden. Den Mut und die Treue einer Mutter habe ich schon immer bewundert , doch dieses Verhalten läßt keineswegs auf den Mutterinstinkt schließen..... Selbst wenn der Instinkt die normalen Handlungen übernimmt, so übernimmt er nicht den Verstand desjenigen . Ihr habt vielleicht instinktiv gehandelt doch nur im ersten Moment, dann habt ihr Kopflos gehandelt und euch lächerlich gemacht . Ich will euch vertrauen , als sehr sehr gute Freundin , doch will ich mich nicht von einer Kopflos handelnden Elfe , die nun und jetzt kann ich den Druiden voll und ganz verstehen , ein Mensch ist, nicht bedroht fühlen. Ich erwarte euch in ein paar Stunden nachdem ihr und ich geruht habt vor der Feste, auf das wir einen Spaziergang unternehmen können und über verschiedene Dinge reden können, wie früher...... das Kind nehmt ihr natürlich mit und meine Männer werden auch dabei sein doch sich im Hintergrund halten . Einverstanden ? .. Gut ... Sodann ....


    Ileaya nickte Marthiana müde zu , ohne wirklich ihre Gestalt wahrzunehmen und geht dann mit den Männer zu deren Zelt um sich dort nieder zu legen und endlich zu ruhen, während die Männer teilweise beeindruckt von ihrer Rede und zugleich verwirr von eineigen Anspielungen wie,' die Herkunft' , sich beim Wache stehen ablösen......

  • Aldhayn indes nahm inzwischen ein Bad in der Menge, er genoß den Zuspruch, die neue Hoffnung in den Männern, er wollte bei ihnen sein, wenn sie sie ausleben. Nach einiger Zeit, und nachdem er auch den einen oder anderen Soldaten seiner neuen Verbündeten begutachtet hatte sammelte Aldhayn erneut seinen Stab um sich. Die Hauptleute und der Heerführer kamen ein letztes Mal zusammen um ihre Anordnungen zu erhalten.


    "Nun es ist an der Zeit zu handeln. Ratul, wandte er sich an den Hauptmann der Bärenklingen,
    " Sammle deine Leute und übernimm erneut das Kommando über den Bärengrund, sorg für eine solide Versorgung mit Nahrung, Trinkwasser und Platz. Teile die Handwerker ein, du weißt schon was.... Arok,
    Ging sein Wort an den Hauptmann der Späher,
    "Sende Boten nach Norden, Süden, Osten und Westen, gib bekannt, daß der Bärengrund erstarkt ist und neue tapfere Männer braucht,, die Ausbildung und Arbeit suchen. Dann sende nach der Herrschaftsstadt, lass Fürst Talris bekannt geben, daß wir Verbündete haben und ich vorhabe ihm deren Führer vorzustellen, beim Turnier auf Sagala. Dann lass Sir Thorgrinn Botschaft zukommen, daß ich mich auf Sagala mit ihm beraten möchte. Informiert Ursur Chaminbar, von den Umständen und lasst ihm meinen Dank ausrichten. dann...... Nein das wäre Alles. Mit Eurem Einverständnis Sire,
    ging seine letzte Anfrage in Richtung des Reichsritters von Cur-Curuz,
    "Möchte ich gemischte Trupps in die Grenzgebiete des Bärengrundes schicken, um verbliebene Nymbras aufzuspüren und zu vernichten. Ich schlage darüber hinaus vor, daß ihr Hauptmann Ratul euren Stellvertreter vorstellt, damit während unsrer Abwesenheit eine klare Kommunikationsbasis besteht. Ich werde mich indes auf die Reise vorbereiten, und empfehle euch dasselbe zu tun, mein Freund Schließend mit diesen Worten, sah er sich noch einmal um. Seit Beginn des Winters hatte der Bärengrund keine ähnlich große Anzahl von Menschen gesehen. Und im Gegensatz zu damals, waren es heute überwiegend keine Handwerker.

  • Marthiana ließ das Feuer Ileayas über sich ergehen und doch trotzte ihr Kopf ihren Aussagen.


    Nachdem sie einen Augenblick über ihre Worte nachgedacht hatte und einen Endschluss gefass hatte ging sie in Richtung Küche und bereitete in aller Ruhe das Essen für ihre Tochter. Sie machte mit Hilfe einer Magd die ersten Pfannkuchen ihres Lebens und sogar ein wenig Arsoyhonig war übrig geblieben um ihn auf die Pfannkuchen zu schieren. Zu guterletzt nahm sie einen Krug mit frischem Saft und trug alles zusammen wieder zurück in ihr Zimmer. Sie schubste mit dem Fuß die Tür auf und ging auf ihre kleine Tochter zu, welche schon mit einem strahlenden Lächeln auf dem Bett herumturnte.


    "Mama! Hast du mir wirklich die Pfannkuchen gemacht? Oh danke Mama, dankedanke!"


    Und schon nahm die Kleine das Essen freudig an und stopfte es geradezu in sich hinein. Marthiana beschloss ihr während dem Essenetwas von ihrem bevorstehenden Abenteuer zu erzählen...


    "Mahra, soll ich dir etwas sagen? Wir werden sehr bald eine Reise machen in ein wunderschönes Land! Nach Sagala, eine Insel, sie wird auch Insel der Träume genannt, es finden viele Spiele dort statt und wir werden eine Menge Spaß haben. Und den Fürsten werden wir auch treffen, stell dir vor, danach reisen wir dann in ein noch weiter entfernteres Land, was hälst du davon? "


    Noch mit vollem Mund war der Kleinen die Begeisterung anzusehen, noch nie war sie auf Reisen gewesen.


    "Au ja, lass uns wegfahren und uns viele schöne Dinge ansehen, ich war noch nie weit weg von hier, nur einmal im Wald bei den Arsoy brrrrr"


    Sie lachte und biss wieder herzhaft in den nächsten Pfannkuchen, wobei sie mit dem ersten noch gar nicht richtig fertig war.


    Marthiana lachte auf und sagte ihr sie solle einfach in Ruhe zuende essen, in dieser Zeit könnte sie packen und sich für die aufkommende Reise rüsten. Zudem wollte sie nachdem sie Aldhayn von ihrer Abreise Kunde gebracht hatte einen Brief an Ileaya schreiben, den sie auch sofort aufsetzte nachdem sie alles in Ledersäcke verpackt hatte, was ihnen auf der weiten Reise von Nutzen sein könnte, zudem nahm sie sich vor die Bärenklingen aufzusuchen um ihnen zu berichten, dass sie schon bald aufbrechen würden...


    Nachdem sie alles soweit vorbereitet hatte, machte sie sich auf die Suche nach Aldhayn. Nach einigen Augenblicken der Suche sah sie ihn schließlich in einer der zahlreichen Menschentrauben und ging zielstrebig auf ihn zu. Als sie vor ihm stand sprach sie ihn einfach an.


    "Seid gegrüßt, Sir Aldhayn. Ich wollte Euch nur mitteilen, dass ich den Bärengrund nun wie geplant vorerst verlassen werde um mich in Richtung Sagala, danach nach Aparcia aufzumachen. Soweit ist alles bereit, ich wollte Euch nur bescheidgeben und erwarte Eure Zusage, sowohl was die Abreise und meine Tochter, als auch das Geleit der Bärenklingen, welches Ihr mir versprochen habt angeht."

  • In all den wichtigen Ereignissen gefangen, überhörte er zuerst die Elbe. Erst als sie zu dem Teil mit der Abreise kam, reagierte er.
    "Ihr wollt abreisen, nun gut," sagte er, als er sich ihr zuwandt, "Was die Bärenklingen angeht, muss ich euch leider enttäuschen, die Ereignisse erlauben nurmehr keine Abordnung dieser Truppen. Ich werde euch den Hauptmann der Montralurischen Wachen und seine Männer mitgeben, sie sollen euch zum Hafen geleiten. Wenn ihr mich entschuldigt, ich habe noch eine Menge zu organisieren bevor mir eine Abreise erlaubt ist, ich erwarte euch auf Sagala zu sehen."

  • Marthiana bedankte sich bei Sir Aldhayn und freute sich auf ein Wiedersehen in Sagala, doch schnurstracks und ohne sich am Verlust der Bärenklingen als Schutz zu stören machte sie sich auf den Weg zurück in ihr zimmer um MAhra mit dem Gepäck abzuholen, die Soldaten standen vor den Toren schon bereit, Marthianas Pferd war gesattelt.


    Sie ließ folgenden Brief für Ileaya in ihrem Zimmer liegen, auf dass sie ihn finden würde, wenn sie sie aufsuchte. Es war eine Pergamentrolle, mit einem roten Leinenband zusammengebunden und ausschließlich an Ileaya adressiert.


    Ileaya,


    werte Freundin und Verbündete, ich werde mich schon vorzeitig in das Land Sagala begeben um den Fürsten schnellstmöglich zu treffen, damit eine schnelle Weiterreise nach Aparcia zu meinen Eltern erfolgen kann, das Kind werde ich also sofort mit mir nehmen.


    Was deine neuen "Soldaten" angeht bin ich immernoch misstrauisch und ich werde mich für mein Verhalten nicht entschuldigen, da ich es nicht verstehen kann, wie man jemanden so plötzlich aus der Wache holen kann und ihn schlagartig in eine neue Situation katapultiert wie du es getan hast indem du diese für mich Fremden mitgebracht hast. Ich konnte im ersten Moment nicht wissen ob ich ihnen trauen kann und somit habe ich denjenigen angegriffen, der in bedrohlicher Nähe meiner Tochter saß, und dies auch noch ungefragt. Ich hätte wahrscheinlich nichts getan als sie herauszubringen und mit dir zu reden, aber durch diesen Zwischenfall war mir dies leider verwehrt, ich stellte lediglich die Sicherheit Mahras über die eines mir Unebkannten. Wenn du daraus Unreife oder sogar Dummheit schließt, dann tut es mir leid. ICh werde mich weiterhin um dieses Mädchen, meine Tochter kümmern und ich werde sie mit meinem Leben beschützen. Sobald ich weiss, dass ich deinen Soldaten trauen kann, werde ich mich vielleicht bei dem einen entschuldigen.
    Abgesehen davon möchte ich noch hinzufügen, dass ich sichergestellt habe, dass Mahra von alledem nichts mitbekommen hat, mein Schwert hatte ich schon weggesteckt bevor sie es überhaupt hätte bemerken können. Bitte wirf mir nicht vor mein Kind schlecht zu erziehen, denn auch wenn ich mit dieser Aufgabe noch nicht besonders familiär bzw. erfahren bin, so weiss ich doch was dabei die wichtigste Rolle spielt: die Sicherheit deines Kindes. Und rede nicht von Benehmen und Etikette, du weisst genau wie ich, dass ich mich wenn es die Situation erfordert benehmen kann wie es mir am fürstlichen Hof beigebracht wurde, doch andere Situationen und Herausforderungen fordern andere Verhaltensweisen.


    Ich möchte dich nicht aufhetzen, die nicht wehtun und dir keinesfalls als Freund absagen, ich wirderlege nur die Kritik, die du an mir angebracht hast und bringe dich auf den neuesten Stand der Tatsachen, da ich wie schon gesagt so schnell wie möglich mit dne Bärenklingen aufbrechen werde, deren Schutz mir Aldhayn zugesagt hat.


    Wir werden uns spätestens in Sagala wiedersehen, wo ich auf dich warten werde, meine Freundin.


    In freundschaftlicher Hochachtung,



    Marthiana, Fürstentochter zu Aparcia


    Nachdem sie diesen Brief plaziert hatte, alles mit sich genommen hatte und sich sicher war nichts vergessen zu haben ritt sie mit Mahra in Begleitung der Soldaten in Richtung der Hafenstadt.

    Für Alisazza Iriel Garilenas, das ewige Eis und das ewige Licht!

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  • Der Hauptmann war von Aldhaynes Worten enttäuscht und wartete bis er Aldhayne alleine sprechen konnte ""45 meiner Männer werden euren Befehlen unterstellt und geleiten und ich werde zurück eilen wie ihr es mir befohlen habt.
    Doch werde ich mich nicht zuerst bei Pertino Glaucus Occularis, sondern bei Mon`Tra`Ar Talris über euch aussprechen und ihm mitteilen was hier vor sich geht.
    Ich bin nicht nur ausgesandt worden um euch zu helfen und euren Befehlen gehorsam zu leisten, sondern mit einer Aufgabe von Talris persönlich die jegliche Priorität hat.
    Was mich freut ist das ihr anscheinend euer altes Feuer entdeckt habt, jedoch immer noch nicht was es heißt Ritter von Montralur zu sein. Talris lehrt jedem auf dieser Insel für das Volk einzustehen doch ihr legt mehr Wert auf Rang und Titel.
    Ich wollte euch nicht beleidigen Sir, ich wollte euch nur Talris Grundsatz vor Augen führen.
    Wenn ihr glaubt dass Talris Männer und die Wachen von Montralur keinen Respekt gegenüber Vorgesetzten haben, dann ist das eure Denkweise. Doch sehe ich das Ziel unserer Mission genauso wie alle anderen Montralurer.


    Und wenn ihr so über uns denkt, dann beschämt ihr nicht nur unssondern alle Montralurer und vor allem Mon`Tra`Ar Talris. Und darüber werde ich berichten wenn ich heimkehre.


    Möge Bradar euch bei euren Vorhaben beschützen Sir."


    Mit einer tiefen Verbeugung verabschiedete er sich und nahm 4 Männer aus seiner Delegation und wies die anderen ein Aldhaynes Befehlen folge zu leisten.


    Da ritt er los in Richtung Herschaftsstadt.....

  • Noch bevor der Hauptmann losritt, hörte er, wie Aldhayn ihm noch etwas nachrief.


    "Sagt Talris, das für mich Rang und Titel einen feuchten Kehrricht und mein Volk Alles bedeuten. Und als bislang einziger, definiere -ich- was es bedeutet ein Ritter Montralurs zu sein! Nur das Erbe derer die vor mir Gingen und mein Gewissen entscheiden über Richtig und Falsch hier im Bärengrund." Der Hauptmann hielt einen Augenblick inne um siche rzu gehen daß er diese Worte auch wirklich recht vernommen hatte, dann folgten einige Letzte "Und Wenn ihr geht um euch zu beschweren, vergeßt nicht, wer euch auf der Expedition das Leben rettete! Nun fahret wohl Hauptmann Hegor!"


    Er hob die Hand ein letztes Mal zum Gruß, dann teilte er die neuen Untergebenen Ratul zu, welcher sie alsbald in die Aufgaben verteilte.

  • Als Marthiana mit Mahra und einigen Soldaten aus dem Bärengrund ritt, machte dies Arion der gerade am Zelt Wache stand stutzig,..... Warum reitet diese Frau von dannen und das mit dem Kind ? Das kann nichts gutes bedeuten..... Arion schnellte ins Zelt und weckte Ileaya und die anderen Männer,'' Wachet auf ! Ich sah wie Lady Marthiana mit Kind und Soldaten den Bärengrund verließen ...''


    Ileaya wachte nur sehr langsam auf . Es waren nur wenige Stunden vergangen, die ihr wie Minuten vorgekommen sind und sie sich dementsprechend ausgeruht fühlte, nämlich fast garnicht. Doch als sie Marthianas Namen hörte war sie hellwach und drehte sich zu Arion um, '' Was sagt ihr ? Marthiana ? Weg !? '' Ileaya stürmte aus dem Zelt , noch den Waffengurt am zuziehen und hinüber zur Feste, in das Zimmer Marthianas. Sie fand es wie befürchtet leer auf , doch sah sie den platzierten Brief, der ausschließlich für sie bestimmt war .
    Sie entrollte das Pergament und las ihn. Als sie geendet hatte schloß sie die Augen fuhr sich mit einer Hand über das Gesicht und las von Neuem.Nach dem zweiten Durchlesen musste sich Ileaya setzen und bemerkte nicht ihre Männer die ihr nachgekommen waren. Sie musste erst einmal ihre Gedanken ordnen. Ileaya hatte sich auf dem Weg zum Zelt etwas überlegt und dieser Brief bestätigte nur diesen Gedanken.


    .... Ich werde mich entscheiden müssen , ob ich Marthiana nun eine Lehrerin und Führerin oder eine Freundin mit Rat und Tat sein soll. Mir wurde ersteres aufgetragen, doch genau dies ist es was sie am wenigsten braucht. Jemand der ihr Befehle erteilt het sie schon gefunden und auf ihn muss sie nun mal hören, auch wenn das bedeuten sollte, dass deren Freundschaft darunter leiden würde.... Sir Aldhayn.Ihm würde es im Gegensatz zu mir nicht stören, doch.....Zweiteres wäre mir auch sehr viel angenehmer, besonders da es , obwohl ich gegen meine Befehle, die zu anfangs ein reiner Gefallen waren , verstoßen würde,es am klügsten ist . Marthiana ist nun auf dem Weg dazu erwachsen zu werden um in kurzer Zeit, so hoffe ich noch lange hin , zu heerschen , da der Thronfolger, ihr Bruder , getötet wurde von den Drows.So ist der Pfad der strengen Lehren und Vorgebungen vorbei . Einzig ein Rat einer guten Freundin würde auf dem nun noch beschwerlicheren Pfad des Lebens ein besserer Wegweiser sein. Mir gefällt es zumal nicht , einer Freundin die mir mehr bedeutet wie eine Soldatin aus den eigenen Landen, die auch meine Freundin und Schwester ist, Befehle zu erteilen. Obwohl ich schweren Herzens , einzig und allein als Freundin , manchmal zusehen müsste , wie Marthiana in ihr selbstverschuldetes Unglück rennt, da ich nur Ratschläge aber nicht Gestze und Verbote erteile...


    Ileaya verbarg ihr Gesicht in ihren Händen. Sie atmete tief aus, blickte auf und sagte dann mehr zu sich selbst als zu den Männern, '' Wie ihr schon in eurem Brief sagtet , andere Situationen und Herausforderungen fordern andere Verhaltensweisen. Ich habe mich entschieden ...'' Ileaya blickte zu den Soldaten und und stand auf ,'' Wir werden sofort abreisen. Nach Sagala . Das ist der Zwischenhalt , bei dem wir Lady Marthiana und das Kind aufnehmen werden und unser Ziel ... wird Aparcia sein . Ich werde mich bei Ratul melden , während ihr alles vorbereitet . Nur leichtes Gepäck , alles weitere können wir in Sagala besorgen . Nur die schnellsten Pferde die der Bärengrund entbehren kann und macht mein Pferd Thelune fertig. Ich werde mich beeilen und euch dann helfen. Ich will so schnell wie möglichst abreisen. ''


    Die Männer taten wie ihnen befohlen und machten sich auf den Weg . Ileaya faltete die Pergamentrolle und steckte sie in eine Tasche in ihrem Umhang . Dann machte sie sich auf um Ratul zu suchen und verließ das Zimmer.Auf dem Platz der immer noch voller Männern war , doch nun auch unter ihnen die fremden Soldaten erblickte sie Ratul , der sehr beschäftigt wirkte. Sie erinnerte sich an den letzten Zwischenfall mit dem Hauptmann und hatte nicht vor ihn in diesem Zustand noch mit ihrer Anwesenheit zu nerven , doch zögerte sie nur kurz und wandte sich direkt an Ratul ,


    '' Seid gegrüßt Hauptmann der Bärenklingen. Ich weiß das ich euch störe , verzeiht , doch ist es von dringlicher Natur. Ich werde noch in dieser Stunde mit den fünf Männern mit denen ich hierher gekommen bin abreisen und da mir manche eurer Gesetze nicht bekannt sind , wollte ich fragen ob wir uns bei euch melden müssen ? Wenn ja ist dies natürlich hiermit getan , doch wollte ich euch nicht von Neuem eure Wut auf mich ziehen .''


    Ileaya schaute Ratul erwartungsvoll an und hoffte dieses Mal den richtigen Ton getroffen zu haben ...

  • Hauptmann Ratul blickte Ileaya verwundert an, er war total in Gedanken gewesen, doch nach einem kurzen Augenblick antwortete er ihr.


    "Habt Dank, dass Ihr Euch gemeldet habt, das war das genau Richtige. Wenn Ihr noch Pferde, Rationen oder Ähnliches benötigt, wendet Euch an diesen Herren dort drüben."


    Er zeigte auf einen Wachmann, der ebenfalls mitten in der Menschenmenge seinen Geschäften nachging.


    "Er weiss was und in welcher Menge wir entbehren können und das ist zu diesen Zeiten nicht besonders viel... Nun denn, ich hoffe Ihr habt eine gute Reise und werdet den Bärengrund wieder besuchen."


    Er nickte ihr freundlich zu und kümmerte sich dann wieder um andere Angelegenheiten.

  • Ileaya nickte zum Dank und wendete sich dann dem Wachmann zu , der ihr schon nach kurzen überlegen , sie zu den Lagerhallen führte und ihr von den verschiedensten Dingen etwas mitgab .Ileaya bedankte sich bei dem Mann , der sodann wieder seinen Aufgaben nachging.


    Als alles verpackt und bereit war machten sich der kleine Trupp auf den schnellsten Weg zur Hafenstadt .

  • Von der Herrschaftsstadt kommend


    ... Seit den Ereignissen auf Sagala waren nun einige Wochen vergangen, und die Reise über Land hieß Aldhayn Gelegenheit zu haben, sich ein Bild von der Lage zu machen. Es war seltsam, überall im Land sah man Soldaten im Weiß-Roten Wappenrock des Heeres, und aus allen Himmelsrichtungen kamen Verwundete. Mehrfach versuchten unaufmerksame KOmmandanten den "Deserteur" wieder einzufangen, bis sie in ihm den Ritter vom Bärengrund erkannten.
    Ja Aldhayn mutete inzwischen wirklich mehr wie ein Deserteur als wie ein ruhmreicher Ritter an.
    Seltenst trug er noch Rüstung, sein Wappenrock war verschlissen und faltig und sein Waffen waren schartig geworden. Längst fehlten ihm die Pfeile um seinen gefüchteten Bogen einzusetzen und Glurfaxi war von den Entbehrungen der letzten Monate ausgezehrt.
    Neben seinem jüngsten Verbündeten sah er kaum aus wie ein Anführer, mehr wie ein entlaufener Gefolgsmann.


    Wochenlang trug er sich mit diesen Gedanken, bis er in sein eigenes Gebiet eingezogen war, hier im Bärengrund fühlte er sich gleich zehnmal besser, auch wenn noch immer der Geruch von verbranntem Holz in der Luft lag.


    Die gemischte Patroullie an Grenzen und Waldrand verwarfen seine Sorgen, Kiha-Nal hätte ihn erneut übertölpelt.


    Und als Gut und Feste wieder in sein Blickfeld fielen, glaubte er kaum seinen Augen. Die Derigier und die Bärengrunder hatten in einhelliger Arbeitsgemeinschaft nahezu alle groben Schäden am Gut repariert und Steinmetze und Architekten aus der Herrschaftstadt hatten Teile der beschossenen Festungsmauern erneuert. In den Nahezu zwei Monaten die seit seiner Abreise vergangen waren, hatten die Männer mehr geschafft, als in den Herbst und Wintermonaten des ersten Aufbaus.
    Selbstverständlich war den Männern nicht zuletzt das Frühsommerliche Wetter zur Hilfe gekommen. Durch das Tor geritten durfte er Feststellen, daß er nicht nur gebührend empfangen wurde, sondern daß auch die Gesichter der Menschen heller geworden waren. Viele der Sorgen waren von ihnen abgefallen, und so genoß Aldhayn den Frieden für eine Weile, bis er zum Kommandozelt kam, wo ihn Ratul bereits in Empfang nahm

  • Seit seiner Rückkehr waren inzwischen einige Tage vergangen. Die Arbeiten liefen gut, die Ausbildung der Soldaten konnte auf den Exerzierplätzen aufgenommen werden und Derigier und Bärengrunder lebten ein gutes gemeinschaftliches Leben.
    Selten kam ihm der Gedanke, daß die Derigier ihn vielleicht überwältigen und die Herrschaft über den Bärengrund anfechten würden, schließlich zählten sie mehr Soldaten als die MÄnner in Waffen seines Landes.
    Aber Wutan von Achontes schien ein fähiger und strenger Führer zu sein und sie achteten sich gegenseitig, als Kämpfer und als Anführer.


    Nun aber, da Frieden eingekehrt war, saß er in seinem mittlerweile renovierten Arbeitszimmer im Gutshaus und spürte eine seltsame Leere.
    Die Sonne schien und der Wind ließ die Bäume sanft hin und her wiegen, doch ihm war kalt und er fühlte sich steif.
    Die Menschen lächelten und Kinder tummelten sich mit ihrereins, doch seine Miene war wie versteinert und er mied seine Kameraden so gut es ging.


    Er fühlte sich einsam, etwas fehlte ihm.
    War es Anna, mit deren Tod er sich inzwischen hatte anfreunden müssen.
    Die Schlachten, die ihn Monatelang bis an seine Grenzen führten?
    Die rauhe Kameradschaft seiner Hauptleute, mit denen er so manchen Abend durchgesoffen hatte?
    Oder waren es die Streits mit den Gästen des Bärengrundes, die inzwischen allesamt abgereist waren.
    Wer waren sie überhaupt, in seinen Augen.


    Merasin... Ein dunkler Geselle, der mit seiner ur-edlen Art den Adel stets aus der für Aldhayn unangenehmste Weise repräsentierte. Seine Überheblichkeit und seine Geheimnistuerei störten ihn.


    Hauptmann Hegor... trotzdem er stets den Streit gesucht hatte, schien er doch stets das Wohl Aldhayns und des Bärengrundes im Sinn gehabt zu haben. Als einfacher Mann fehlten ihm natürlich die Worte um dies verständlich zu machen und so hatte er stets den rauhen Weg eines Veteranen gewählt, direkt und übertrieben.


    Jefric... ER kannte und mochte diesen Mann, dennoch nervten ihn zuweilen die endlosen Vorträge und dessen offenkundige Bereitschaft für verdeckte Gewalt.


    Ileya... Arrogant, Überheblich und bar jeder Demut, eine Führerin, eine Adlige, die nie gelernt hatte, daß es jemandem über ihr gab. Dennoch respektierte er sie. Sie war keine unfähige Kriegerin und sie war in ihrer Sorge um ihre Herrin so unnachgiebig und nervig, wie auch bewundernswert. Er wußte schon weshalb er ihren Treueschwur nicht ausgeschlagen hatte.


    Und letztlich die Herrin... Fürstin Marthiana von Aparcia.... naja sie war -nur- eine Fürstentochter, doch ihre Erblinie würde sie wohl auf direktem Wege zu Ersterem machen. Ihr Verhalten entsprach zumindest dem was er sich unter einer weiblichen Hochadligen vorstellte. Oh wie er sie hasste... und auch wieder nicht, sie konnte liebenswürdig sein... auf ihre Art.
    Dennoch, wo sie war, waren Schwierigkeiten. Schwierigkeiten, die er üblicherweise auzubaden hatte.


    Wie seine Gedanken so kreisten, dachte er an die Festlichkeiten auf Burg Gerund. Sollte er erscheinen, und wenn ja, wie sollte er sich in für seinem Stand würdige Gewandung zeigen. Es gab keine Feinhandwerker im Bärengrund und es würde zu lange Dauern einen Schmied zu beauftragen, ihm eine neue Rüstung zu fertigen.

  • ~Von den Toren der Herrschftsstadt kommend~


    Die Reisegruppe um Marthiana und Ileaya kam verhältnismäßig schnell im Bärengrund an. Auf den Wochen der Reise war nichts unvorhergesehenes geschehen und so fanden sich alle in bester Kondition in den Wäldern des Bärengrundes wieder. Auch Nymbras waren ihnen bisher keine begegnet, sie schienen sich vorerst zurückgezogen zu haben aus diesem Gebiet, wie es der Pakt besagte, den Aldhayn mit ihnen geschlossen hatte. Doch Marthiana konnte nur ahnen wie demnach die Schlacht, die später um den Bärengrund geschlagen werden sollte ausgehen würde. Sie sah Bilder eines Blutbades vor ihren Augen und die Bilder des brennenden Gutes kamen wieder zurück in ihre Erinnerungen.


    Schweigend, den vielen Opfern des Feldzuges der Nymbras gedenkend ritt sie weiter, immer weiter dem Gut entgegen, wo sich ihren Informationen nach ihr Lehrmeister und Empfänger des von ihr aufgesetzten Briefes befand.


    Langsam näherten sie sich ihrem Ziel während die Sonne langsam hinter dem Horizont versank. Sie würden erst in der Nacht im Gut ankommen.


    Die schweigende Gruppe bahnte sich so langsam aber sicher ihren Weg durch die Wälder. Die Arsoy, auf die sie trafen ließen sie passieren, da Marthiana Chamingbar bereits getroffen hatte und um ihre Vertrautheit zum Bärenritter wusste. Somit wurden sie nicht weiter aufgehalten und kamen als der Mond schon hoch in den Sternen stand endlich im Gut an.


    Die mittlerweile vollständig reparierten Holztore wurden aufgemacht und die Gruppe trat in den weitläufigen Hof des Gutes ein. Es war alles bereits gut restauriert worden und die großen Löcher in den Wänden waren ausgebessert worden. Lediglich kleine noch bestehende Risse und Holzbretter, Werkzeug und andere Utensilien, die überall herumstanden wiesen auf die noch andauernden Reparaturen und die große Schlacht hin.


    Marthiana stieg ermüdet von ihrem Pferd ab und sah sich um. Schnell hatten sich ein paar Wachen um die kleine Gruppe herum versammelt. Da die Gesichter Marthianas, Ileayas und die der Soldaten ihnen bekannt war ließen sie sie passieren und Marthiana machte sich auf den Weg zum Zimmer Aldhayns in Hoffnung, dass er noch nicht schlafen würde und klopfte vorsichtig an dessen Türe...

    Für Alisazza Iriel Garilenas, das ewige Eis und das ewige Licht!

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