Die Unterstadt am Hafen

  • Mira endeckte in der Nähe des Schuppens einen Stein in der passenden Größe.


    Sie schlug den Stein auf die Eisfläche und hatte Glück. Nach einigen Zeit hatte sie das Eis so weit aufgeschlagen, dass sie den Eimer füllen konnte.


    Mit dem gefüllten Eimer lief sie zurück zu Gerion, der gerade dabei war den Schnee zur Seite zu schaffen.


    "Brauchst du noch Hilfe?"

  • "Jo pack mal mit an, die Leiter steht net solang das Zeug hier rumliegt. Aber glaub ja net, dass wenn du mir jetzt hilfst ich vergesse, dass ich noch was gut bei dir hab, wegen der Leiter."


    Gerion richtete sich kurz auf und schaute zu Mira. Dabei grinste er von einem Ohr zum anderen und zwinkerte ihr einmal zu.


    Dann begann er herzhaft zu lachen und schob den Schnee weiter zur Seite.

  • Die Buchstaben wehrten sich etwas, aber Gerions Vorgehen zeigte deutliche Wirkung. Die Wand wurde dabei allerdings alles andere als sauber, dafür hatten die Schmierfinken mit zu viel Farbe gearbeitet. An den Stellen, an den Gerion sich abplagte, waren die Buchstaben bald ordentlich verschmiert, fast bis zur Unkenntlichkeit.

  • Mira schaute nach oben an die Wand. Sie hatte gehofft, dass die Aktion von etwas mehr Erfolg gekrönt wäre. Sie wollte garnicht daran denken, was der Hausbesitzer sagen würde, wenn er das sehen würde. Konnte Gerion die Schrift überhaupt so weit verwischen, dass man den Schriftzug nicht mehr erkennen konnte.


    "Oh Mann!", gab sie etwas genervt von sich, als sie darn dachte, was sie noch vor sich hatten.

  • "Naja."


    Gerion resignierte, also beschloss er wenigstens den Schriftzug unkenntlich zu machen. Notfalls musste man eben die Wand neu tünchen. Und wenn er sich damit beeilen würde, dann wäre er shon längst wieder weg ehe der Bewohnerdas zu Gesicht bekommt.

  • Ein alter Mann humpelt heran und schaut sich das Schauspiel an, dass sich unter und neben den Laken abspielt


    "So werd' des nix!!!" kräht er herüber "Des is e mords Gschmier! Mehr Wasser un en Schrubber! Und a weng Kernseif! Sou mächt ma des! Mehr Wasser mit Kernseif un en Schrubber! Saugschmier! Wer des gmacht hot, dem ghört links und rechts. Un dann nummol. Saugschmierer, elende!"

  • Mira reagierte nicht auf den Mann. Auch ihr war klar, dass das so nichts ordentliches würde, aber nochmal wollte sie nicht zum Hausbesitzer gehen.


    "Soll ich dir nochmal Wasser holen?", rief sie statt dessen zu Gerion rauf. "Und ich könnte im Schuppen mal nach nem Schrubber schauen, wenn du möchtest."

  • "En Schrubber braucht's ihr!!!" krähte der alte Mann weiter und machte dabei ungelenke Bewegungen, die wohl die Reinigung der Wand mittels eines Schrubbers darstellen sollten "un viel Wasser mit Kernseif!!! Des isch doch klaaar! Des weeß ma doch!"


    In einiger Entfernung blieben weitere Leute stehen, offenbar erregte der laute Alte ihre Aufmerksamkeit

  • "Der fuchtelnde Mensch hat Recht. Überhaupt solltet ihr jungen Flaumbärte den Worten Älterer mehr Gewicht beimessen. Kein Wunder, dass hier das Bingenbild derart verschandelt wird, wenn ein jeder Kurzbart seine Gedanken für den Quell des Wissens hält."


    Die Worte mit dem grobem Akzent gehörten einem schwer bepacktem Zwergen. Schwarz waren Haare und auch die Haut erhielt durch eine Art Russpaste einen dunklen Schatten. Natürlich war er nicht plötzlich aufgetaucht, das konnten udn vor allem wollten Zwerge auch gar nicht. Aber im Gekrächzte des alten Mannes gingen die dumpfen Schritte wohl unter und so stand die unerwartete Einmischung nun nebem dem alten Greis.


    "Wenn ihr Seife braucht, kann ich - Osgi Stanwurt, Sohn des Graggi Stanwurt und Meistermineur der Silberbärte - euch helfen, junge Gardisten. Allerdings verlange ich im Gegensatz dafür eine Wegbeschreibung zum Haus des Zwergen Gimrid Eisenbiegers. Kommen wir ins GEschäft?"


    vorsichtig und gemächlich befreit sich der Zwerg namens Osgi aus den Schulternschlingen seines zwerggrossen Rucksack um ihn dann mit derselben vorsicht auf den Boden zu stellen. In gewisser Weise stellte dieser Sack das Ebenbild des schwarzbärtigen Zwergen dar. Er war alt, speckig und die Gebrauchsspuren waren ihm deutlich anzusehen und doch schien er mindestens nochmal genau so lang seinen Dienst verrichten zu können und viele kleine Details verrieten eine verzügliche Lederarbeit.





    SL-Hinweis: Schriftfarbe editiert (Rot ist SL-Farbe)

    Silber für das Bier, Gold für die Zwerge und für die Orks?
    Der blanke Stahl!

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  • Gerion stand die Kinnlade offen. Erst der alte nörgelnde Besserwisser, dann ein Zwerg der aus dem Nichts auftaucht und ihm seine Hilfe anbietet.


    "Ich nehme die Seife gern an Mineumeister, und natürlich kann ich euch auch sagen wo der Herr Eisenbieger seine Wrkstatt hat."


    Also stieg er von der Leiter, als er sich gefasst hatte und ging zum Zwergen.

  • DIe Antwort auf des Gardisten Zusage beschränkte sich bei Osgi auf ein zufriedenes nicken und ein wohliges brummen, denn seine Aufmnerksamkeit schien derzeit voll und ganz von seinem Rucksack eingenommen zu sein, welchen er von oben bis unten nach dem gewünschten Gegenstand durchsuchte.


    Erst nach einigen Minuten intensivem Kramens holt der Zwerg ein eckiges Stück Kernseife mit dem für Zwergen typischen Knotenbild verziert und hielt es dem Gardisten entgegen. Als dieser aber danach greifen wollte, wich seine Hand schnell derjenigen des Gardisten aus und presste sich an den gewölbten Bauch des Zwergen. Nun hielt er das Stück Seife mit beiden Händen fest, sodass ein wenig von der Russpaste, mit welcher sich Osgi stets einzureiben pflegte, auf das Reinigungsmittel kam.


    "Es ist nichts gegen dich Mensch aber... wir Zwerge müssen stets den Namen unseres Gegenübers wissen, vor allem bei einem Handel. Andernfalls lege ich nicht nur meine Seife, sondern auch meinen guten Ruf und meine Ehre einem völlig fremden Menschen in die Hände."


    Er besieht sich das Gesicht des Gardisten ein wenig genauer und seine Augen sind nun zu kleinen Sehschlitzen zusammengekneift, welche ohnehin vom Schatten des reich verzierten Grubenhelms verdeckt werden.

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  • Als Scorier der in der Nähe Enoshs aufgewachsen ist, waren ihm einige Bräuche und Eigenheiten der zwerge bekannt, vorallem, weil er selbst mal einen Zwergen als Freund hatte, ehe er Magonien verlies.


    "Mein Name ist Gerion, Gerion Felshang und ich freue mich mit euch Geschäfte machen zu dürfen Meister Stanwurt."


    Gerion klopfte sich die Hand an seiner Hose ab und streckte sie dem Zwergen senkrecht entgegen.

  • Der schwarze Bart des Zwergen verzog sich leicht nach oben und die zugekniffenen Augen wurden nun von Lachfalten umspielt. Mit festen Griff nahm er die Hand des Gardisten uns schüttelte sie kurz aber heftig.


    "Wunderbar! Dann ist ja alles geklärt! Hier Felshang, nimm die Seife und behalte einfach den Rest. Wir Zwerge mögen zwar in den Augen der Menschen geizig wirken, doch zahlen wir stets den Angemessenen Preis für das Angebotene."


    Bestimmt drückte der Zwerg die Seife, nachdem er sie notdürftig von der Russpaste befreit hatte, in die Hände und sattelte seinen Rucksack dann wieder. Ein kurzes Hoppsen rückte Sack und Fracht wieder in eine bequeme Position um die gesuchte Route wieder aufzunehmen.


    "Entschuldige die Eile aber ich habe einen wichtigen Termin mit dem eben genannten Gimrid Eisenbieger. Doch wenn du nun den Weg beschreibst und ich nachher Zeit habe, komme ich vielleicht zurück. Schliesslich möchte ich sehen, wie sich die Seife gegen solche Schmierereien schlägt. "


    Erst nach einigen Sekunden stille schien sich der Zwerg darüber im klaren zu sein, dass der Mensch den letzten Satz vielleicht falsch verstanden haben könnte. Ein leichtes hüsteln ging daher der Erklärung vorraus.


    "Keine Angst. Ich ergötze mich nicht an dei Arbeit Anderer. Man sollte einfach die Wirkung des eigenen Produkts genaustens überprüfen und kennen."

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  • Gerion lächlte freundlich und zufrieden. Er nachm die Seife entgegen und schaute kurz ob Mira wieder da war.


    Dann wandte er sich wieder an den Zwergen.


    "Nun um zur Werkstatt zu kommen müsst ihr einfach nun diese Straße entlang wenn die Straße sich gabelt, biegt ihr nach links ab. Weiter gehts es bis zu einer weiteren Verzweigung der Straße, aber zuvor lasst ihr eine linksseitige Seitenstraße hinter euch. An der besagten Verzweigung einfach links und die Großbaustelle des Herrn Eisenbieger ist nichtmehr zu übersehen."


    Der junge Späher, in seiner Robusten aber in Erdtönengehaltenen Kleidung unterstrich jedes Wort mit Gesticken seiner Hände.


    "Und selbst wenn ich nichtmerh hier sein sollte, könnt ihr trotzdm den Effekt eurer Seife sehen, sollte die Wand sauber werden. Aber seid euch gewiss, ich werde alles mir mögliche versuchen um der Seife alle Ehre zu erweisen."


    Bei den letzten Worte begann er etwas zu Lachen um den Witz in seinen Worten deutlicher hervorzuheben.

  • Zwar lachte der Zwerg nicht mit, doch ein zufriedenes Brummen begleitete das langsame Nicken.


    "Gut gut. Wäre ja gelacht, wenn zwergische Arbeit und der Schweiss ehrlicher Hände vor ein wenig Farbe kapitulieren müssten. Ich wünsche viel Erfolg, Glück braucht ein echter Zwe... oder Mensch nicht."


    Zum Abschied klopfte der Zwerg dem Menschen auf dem Rücken, was glücklicherweise bei der "geringen Grösse" Gerions ja kaum ein Problem darstellte, ehe er in die gezeigte Richtung aufbrach.

  • Mira schaute in den Schuppen, suchte hier ein bisschen und kramte dort ein bisschen und tatsächlich in einer Ecke, in einem alten löchrigen Eimer fand sie etwas was wie ein Schrubber aussah. Auch er hatte seine besten Tage längst hinter sich und besonders vertrauenswürdig sah er auch nicht aus, aber es war besser als garnichts. Also nahm sie Schrubber und gefüllten Eimer und ging zurück zu Gerion.


    "Ich habe einen gefunden.", meinte sie zu ihm mit einem etwas zweifenden Gesichtsausdruck, als sie bei ihm angekommen war.