Der Weg zur Herrschaftsstadt...oder zurück. Teil 3

  • Dunja gibt vorsichtig zu bedenken,


    "Aber wenn es noch einmal geschieht... wirst du dich vielleicht wieder nicht erinnern können..."


    Dann jedoch nickt sie und erzählt Danara was in den letzten Tagen, seit sie sich getroffen haben geschehen ist und endet mit dem Vorfall in der letzten Nacht.
    Sie versucht nichts auszulassen und so objektiv wie möglich zu berichten. Als sie schließlich fertig ist, schweigt sie, um Danara Zeit zu lassen, das Gehörte zu verdauen...

  • Als Dunja in Danaras Gesicht schaut sieht sie eine einzelne Tränen die an der Wange hinunterläuft. Danara wischt sie weg und schaut Dunja aus leeren und traurigen Augen an, ein riesiger Kloß sitzt in ihren Hals, der ihr die Stimme nimmt, ganz leise meint sie, "Wenn ihr mich nun Entschuldigen würdet, ich wäre gern allein" Sie läßt ihre Stut anhalten bis alle an ihr vorbei sind und ein gutes Stück von ihr entfernt, als sie weiter reitet. Ihre Augen füllen sich mit Tränen.

  • Dunja nickt nur zu Danaras Worten, dann jedoch fügt sie noch behutsam an,


    "Sag´Bescheid, wenn ich dir irgendwie helfen kann...!"


    Als Danara zurückbleibt behält sie ihren Platz bei. Ihr Gesicht ist ernst und anstatt Antworten gefunden zu haben, sind tausend neue Fragen aufgetaucht...

  • "Hm, da hatte wohl jemand eine ganz ähnliche Idee", raunte Feena Xanthia zu, als sie bemerkte, dass Dunja mit Danara im Gespräch vertieft war.


    Als Danara dann zurückblieb, wurde auch ihr Pferd unmerklich langsamer, um das Geschehen im Auge behalten zu können. Sie würde auf keinen Fall jemanden aus der Gruppe verlieren wollen.

  • Mit einen nicken, quitiert Xanthia Feenas Worte. Als die Halbelfe ihr Tempo verlangsamt, um Danara im Auge zu behalten, schließt sich Xanthia ihr aber nicht weiter an. Statt dessen treibt sie ihr Pferd an, um an die Spitze des Zuges zu kommen.


    Sehr bald schon würden sie den Wald vor ihnen erreicht haben.

  • Als Dunja bemerkt, daß Xanthia sich alleine an die Spitze des Zuges gesetzt hat, läßt sie ihre Stute etwas schneller gehen und schließt zu ihr auf. Eine Weile reitet sie schweigend neben ihr her, nicht so richtig sicher, wie sie beginnen soll, dann fragt sie schließlich direkt,


    "Hat dein Gespräch mit Meister Scrum etwas gebracht?"


    Sie schaut Xanthia fragend an...

    Wer nicht stirbt, bevor er stirbt, der verdirbt, wenn er stirbt. (Jacob Böhme)

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  • Mit übertriebener Geste, läßt Xanthia Kopf und Schultern hängen und schaut ein wenig entnervt zu Dunja herüber.


    " Eigentlich dachte ich das Thema Danara hätte sich für mich erst ein mal erledigt. "


    Mit leicht säuerlichem Lächeln reißt sie sich aber zusammen und gibt Dunja ebenfalls geduldig eine Zusammenfassung des Gesprächs mit Scrum. Sie endet mit den Worten:


    " Ich gehe mal davon aus, daß Du Danaras Erinnerung bereits wieder aufgefrischt hast. "

  • Dunja quittiert Xanthias Reaktion mit einer kleinen Grimasse und hört ihr dann aufmerksam bei der Schilderung ihres Gespräches mit dem Magier zu. Als sie geendet hat, seufzt sie und gibt schließlich zur Antwort,


    "Ja... ich war so frei... ansonsten hätte sie so lange nachgebohrt, bis sie sich Stückchen für Stückchen selbst hätte zusammensetzen können... würde wahrscheinlich das selbe Ergebnis zeitigen... aber unendlich viel länger dauern. Außerdem dachte ich mir, jetzt könnten wir an dieser Stelle weitermachen..."


    Sie schaut ein wenig verdrossen auf die Ohren ihrer Stute,


    "Dies sind die Momente, wo ich mir wünschte, wir hätten die Herrschaftsstadt bereits erreicht...!"

  • Bei Xanthias Frage muß Dunja lachen,


    "Nun, zum einen wären wir wohl diese Nymbras für´s erste los... wir könnten Danara zu einem fähigen Heiler bringen, der ihr vielleicht helfen kann... ein wunderbares Bad nehmen... in einem bequemen Bett schlafen..."


    Bei den letzten beiden Beispielen hat sich ein mutwilliges Funkeln in Dunjas Augen geschlichen...

  • " So, so, ein wunderschönes Bad nehmen und in einem bequemen Bett schlafen... "


    Xanthia lächelt still vergnügt in sich hinein.


    " Und sicher wirst Du, ganz Edeldame diese Freuden alleine genießen. "

  • Dunja schenkt Xanthia ein reizendes Lächeln und antwortet dann zuckersüß,


    "Nein... so egoistisch bin ich nun auch wieder nicht, wenn du magst, werde ich es gerne mit dir teilen!"

  • Mit einem herzlichen Lachen geht Xanthia auf Dunjas Schabanak ein.


    " Fein, dann laß uns eilen, damit das Wasser nicht kalt wird.


    Aber ich bin dann nicht Schuld, wenn Dein Ritter ein wenig enttäuscht sein wird. "


    Xanthia dreht sich um und schaut zu William. Sie nickt ihm freundlich zu und amysiert sich über dessen etwas verständnisloses Gesicht.

  • Auch Dunja fällt in Xanthias Lachen ein, dann gibt sie unter Grinsen zu bedenken,


    "Ich weiß ja, daß du es mit den Rittern nicht so hast, Xanthia, und demensprechend wahrscheinlich auch nicht so geübt im Umgang mit ihnen bist... aber...!"


    Sie senkt ihre Stimme zu einem verschwörerischen Flüstern,


    "Entgegen der vielerorts fälschlicherweise verbreiteten Gerüchte, ist ein Ritter weder dazu da, dir den Rücken zu schrubben, noch das Bett zu wärmen!!! Jegliche anderweitigen Behauptungen es könnte doch der Fall sein, sind böswillige Verleumdungen dieses edlen Standes und nicht haltbar!"


    Gegen Ende ihrer Worte muß sie schon wieder lachen, dann winkt sie jedoch ab,


    "Genug über die armen Rittersleut gelacht... auch wenn du mir nicht zustimmen wirst, so bin ich doch froh, daß es sie gibt und möchte sie im Grunde nicht missen!"

  • " Ach dazu dient ein Ritter nicht ? Nun, dann muß Marquard da etwas falsch verstanden haben. "


    lautet Xanthias trockener Komentar.


    Doch dann wird sie ungewöhnlich ernst und ihre Augen werden dunkel.


    " Ich habe nie der Ritterschaft ihre Berechtigung abgesprochen Dunja. Nur sind meine Erfahrungen in Punkto Ritter und Edelherren wohl um einiges anders gelagert, als Deine. "


    Sie versucht erneut ein Lächeln.

  • Danara Gesicht war bleich und von ihren Tränen nass. Sie hatte die Worte von Dunja, jedes einzelne in sich aufgenommen und wiederholte sie in ihren Gedanken. Jedesmal wenn sie die Worte wiederholte zog sie sich mehr und mehr in sich zurück.

  • "So, so... der edler Herr Marquardt...!"


    Dunja verzieht ihr Gesicht, dann legt sie freundschaftlich ihre Hand auf Xanthias Arm,


    "Verzeih, ich wollte mit meinen Scherzen keine bösen Erinnerungen wecken... aus der Zeit bei den Zigeunern weiß ich sehr wohl, daß einige der Herren die angeblichen Rechte ihres Standes übergebühr ausleben, während sie sich um die Pflichten einen Dreck scheren...!"


    Sie schweigt einen kurzen Augenblick,


    "Wahrscheinlich ist es wie überall, es gibt solche und solche... und je nach dem, welchen Standes man selbst ist, erfährt man ihre Wesensart..."

  • Leomyr hatte sich mit Owen an das Ende der Gruppe begeben. Die beiden hatten sich vorgenommen, den Herrschaften den Rücken frei zu halten. Beide hatten ihre Bögen gespannt vor sich liegen und eine Vielzahl von Pfeilen griffbereit. Wie er die Gruppe nun so vor sich hatte, machte er sich so seine Gedanken.


    Leomyr genoß die Gesellschaft seines Bruders, der nicht so geschwollen daher redete, ebenso woe Richard. Er bekam Kopfschmerzen von dem ritterlichen Gefasel dieses Berkenbrechts und auch sein Bruder William trug nicht immer zu seinem Wohlbefinden bei. Dennoch, seinen Brüdern vertraute er bedingungslos. Feena mochte er, aber Xanthia und Scrum konnte er nicht einschätzen. Dunja war umtriebig und auch schlagfertig, sie trug viel zur Stimmung in der Gruppe bei. Berkenbrecht war ihm eher gleichgültig und bei Danara nahm er sich vor, ihr in Zukunft nicht im Weg zu stehen. Zu Ancalima konnte er nicht viel sagen.


    Wie auch immer, bislang hatte sich die Gruppe durchaus bewährt.

  • Die Gruppe hatte nunmehr den Waldrand erreicht. Der Weg führte in unverändertter Breite durch den Wald. Hier hatte wohl jemand ganze Arbeit geleistet, denn die Bäume waren sehr hoch und in etwa zehn Meter Höhe über dem Weg wuchs das noch junge Blattwerk zusammen. Im ausgehenden Frühling musste man sich vorkommen, als wenn man durch einen grünen Tunnel gehen würde.


    Der Weg war trocken und einigermaßen eben, abgesehen von dem einen oder anderen Schlagloch. Die Luft war angenehm und das Zwitschern der Vögel war allgegenwärtig. Hin und wieder konnte man ein Reh über den Weg huschen sehen, welches kurz stehenblieb und die Reisenden ins Auge fasste, bevor es im Wald verschwand.