• Luchs nickt, sieht sich um und wählt dann einen Baum. Aus ihrer Tasche kramt sie einen kleines schwarzes Tiegelchen und mit ihrem Zeigefinger findet ein entsprechendes für Unbedarfte nur schwer zu erkennendes Zeichen seinen Weg auf die Rinde.


    "Avarean, hauen wir ab. In ein paar Tagen schauen wir uns das noch mal an... und dann haben wir ein paar Freunde dabei, die diesem Trolldreck hier auf den Zahn fühlen."


    Sie bleibt an Varus und Durals Seite und schlägt mit ihnen gemeinsam den Rückweg zur Taverne ein.

  • Der Waldläufer nickt nur auf die Worte der anderen. Er ist überrascht, als Luchs ein Zeichen an den Baum anbringt. Neugierig geworden fragt er sie auf dem Rückweg, das Umfeld nichts desto trotz im Auge haltend:


    "Was bedeutete das Zeichen dort auf dem Baum? Ist es nur eine Markierung von dir oder hat es einen tieferen Sinn für andere Wölfe, sollten sie darüber stolpern?"

  • "Beides Großer," die Halbelfe grinst kurz und schulterte dann ihren Bogen, jedoch ohne die Sehne gelöst zu haben.


    "Wir sind soweit gekommen, das Gebiet beherbergt nichts, was wir suchen, dahinter ist unbekanntes Land. Zumindest für mein Rudel."


    Als sie von ihrem Rudel spricht, sieht Dural zum ersten Mal so etwas wie ein wenig Sehnsucht in ihrem Blick. Schnell überspielt die Wölfin dies und wendet sich mit festeren Schritten in Richtung Heimweg.
    "Wir werden denen so was von den Hintern aufreissen, falls wir sie finden. Wegen denen haben wir im Westen unseren Ruf weg."


    Murmelnd kaut sie an einer hervorgezogenen Mohrrübe, die sie Emma wohl in einem unaufmerksamen Moment geklaut hatte.

  • Dural läuft stumm neben ihr her, als sie erzählt. Er lächelt als sie die Mohrrübe hervorzaubert. Die Gedanken des Waldläufers gehen zurück zu der Zeit als er den Waldkrug und seine Bewohner das erste Mal kennen lernte. Inzwischen war ein Großteil der Belegschaft tot und die Schänke hatte den Besitzer gewechselt. Dennoch, der Waldkrug war immer so etwas wie Heimat für ihn gewesen. Es erinnerte ihn an seine Heimat in Dunkelbach.
    *Heimat* dachte er *was Mutter wohl macht?*


    Für seine Begleiter schien Dural nur unaufmerksam, wäre da nicht sein leerer Blick und das wehmütig verzerrte Gesicht. Die Umwelt nahm fast gar nicht mehr war, als seine Füße fast schon automatisch den Weg zum Waldkrug zurückfanden.

  • Die drei Waldläufer kehrten zurück zum Waldkrug und bald sollten Ereignisse in Gang gesetzt werden, die aus allen Teilen der bekannten Landen Menschen und Elben in die Taverne zum Waldkrug lockte...


    Inzwischen... sind einige Tage vergangen. Der Herbstwald liegt ruhig und in bunter Farbenpracht da. Pilze schießen aus dem nassen Unterboden und pressen sich zwischen der schweren Laubdecke aus der Erde hervor.


    Hier und dort wandern Rehe auf der Suche nach Trieben durch das Unterholz und die Rufe der Eichelhär schallen durch den Wald.


    Eine kleine Maus macht an einem Abhang einen riesigen Aufriss, wirft Zweige und nasse Blätter um sich und kleine Erdkugeln rollen hinab in den Talkessel, wo sie in eine riesige Pfütze plautzen...

  • Varus zuckt zusammen, als neben ihm etwas in die Prütze fiel. Instinktiv dreht er sich weg, greift nach seinem Dolch und versucht die drohende Gefahr auszumachen.
    Der Puls klopft bis in den Hals, keine Zeit einen Pfeil auf die Sehne zu legen, wo sind sie, wieviele sind es?!


    Für ein paar Augenblicke schaut er sich verwirrt um. Dann erkennt er die kleinen Kreise in der Pfütze und den kleinen Dreckklumpen, der sich langsam auflöst im seichten Wasser. Ein Blick nach oben, keine Gefahr zu sehen. Nachdem er die Maus sieht, die fleißig am buddeln ist seufzt er und setzt sich wieder hin...


    Die letzten Tage hat er viel nachgedacht. Die Ereignisse im Wald waren noch lange nicht verarbeitet. Er hatte sich geschworen, das er Thareas Tod rächen würde. Doch Rache ist kein guter Begleiter. Nachdem der Anführer gestellt war, war er zuerst wütend, das sein Leben verschont wurde. Am liebsten hätte er ihm ohne mit der Wimper zu zucken die Kehle durchgeschnitten.
    Aber Thalion hatte Recht, die Umstände müssen geklärt werden.


    "Hoffentlich wird der Mistkerl in Proudmoore das bekommen was er verdient!"


    Dieser Gedanke beschäftigte ihn, aber da war noch eine Sache, die ihn nicht los ließ...
    Gerade als sie nach dem Kampf den Wald verlassen hatten... Eine Berührung, sanft und flüchtig... Als ob eine Hand seine Schulter streicheln würde. Dann eine Stimme... "danke..." Die Stimme war leise... gütig... kaum zu beschreiben...
    Als er sich umdrehte sah er nur einen kleinen jungen Ast, der sich bewegte. Der Ast musste ihn an der Schulter gestreift haben... Aber diese Stimme... War es nur das säuseln des Windes? Oder war es das eigene Unterbewusstsein, das sich für die letzten Taten rechtfertigen wollte? Einbildung oder Realität?
    "Wer oder was bei Tasmia war es? ... Tasmia... "


    Nein, der Gedanke war zu unwahrscheinlich...


    Er legt sich zurück, legt Kopf in den Nacken und schaut in den Himmel. Kaum Wolken, ein großer Greifvogel zieht seine Runden und gleitet majestätisch durch die Luft.

  • Grübelnd vergehen Stunden wie Minuten...


    Als die Dämmerung langsam einsetzt macht er sich auf den Weg zurück zum Waldkrug.
    Seit nunmehr 2 Jahren war der Waldkrug zu seiner Heimat geworden. Aber langsam fangen die Wände an ihn nachts zu erdrücken.


    Als die bekannten Gesichter der Thums auftauchten, da war die Wiedersehensfreude groß. Einige hatte er schon sehr lange nicht mehr gesehen.
    "Heimweh nach den Trollsümpfen?"
    Wohl eher nicht. Wer würde sich nach den Sümpfen sehnen? Aber es war trotz der Umstände eine schöne Zeit damals...


    Aber Varus hatte seine Gründe, wieso er damals das Rudel verlassen hatte. Irgendwann im Leben stellt man sich die Frage, ob man alles richtig macht oder ob das Schicksal nicht einen anderen Weg für einen bereit hällt. In Gedanken sah er sich schon: Alt und Fett. Mit einem Bier in der Hand, Geschichten aus den alten Tagen erzählend... Und dann als senieler Schwätzer abgetan werden.
    Nein, soweit war es noch nicht. Er war zwar nicht mehr so schnell wie früher, aber noch immer schnell genug! Ein paar Wochen im Wald unterwegs und er würde auch wieder etwas von seiner alten Ausdauer zurück bekommen...


    Es wird Zeit etwas zu ändern. Vielleicht mal eine Zeit weiter in den Süden gehen. Bei den Arthar würde er noch einiges lernen können.
    "Vielleicht sollte ich zuerst einfach Lukash einen Besuch abstatten... Vielleicht hat er ja eine Aufgabe für mich, die nichts mit Trollkacke zu tun hat..."


    Gedankenverloren stapft er den Weg hinunter, als er den Waldkrug schon sehen kann. Die Sonne geht bald unter und aus dem Kamin steigt dünner Rauch auf. Ein paar Bier, eine bequeme Nacht und dann sehen wir weiter...


    *weiter im Waldkrug*

  • Irgendwo im Wald traf es recht gut, denn er selbst hatte keine Ahnung mehr wo er war.
    So weit war er nie zuvor in seinem zugegeben recht kurzem Leben aus dem angestammten Gebiet seines Rudels entfernt.
    Es war schon spät und er wollte sich zeitig einen Lagerplatz suchen, aber vorher musste er seine Vorräte auffüllen.


    Er suchte sich eine geeignete Stelle und lehnte seinen Bogen an einen nahen Baum, ehe er begann einige recht dünnen Seile zu Schlaufen zu binden und sie auszulegen.
    Als er seine Arbeit beendet hatte, legte er noch einige Beeren aus und zog sich zurück um einen Lagerplatz in der Nähe zu suchen, an dem er die Nacht verbringen konnte.

  • Es war nicht schwer eine geeignete Schlafstatt zu finden, die windgeschützt und halbwegs trocken war. Eine Ansammlung Findlinge, klein und unförmig, mit nun graugelben Moos bedeckt und im Winterschlaf versunken, säumten einen Eichenbaum, der bereits alle Blätter verloren hatte aber dessen Wurzeln hochgenug waren, dass man der kleinen ausgehöhlten Kuhle angesichtig wurde, die mit ein wenig Knien und Hocken durchaus ein Lager bilden konnten.


    Anders als im Osten wuchsen hier dicht an dicht hohe Bäume und wurden nur ab und an durch Reihen von Steinen oder kleinen Anhöhen mit Waldgras unterbrochen. Hier roch es nach Holz und Erde, nicht nach Stein.


    Es dauert jedoch nicht lange und dem Waldläufer steigt ein anderer vertrauter, doch denkbar unpassender Geruch in die Nase, kaum, dass er die Findlinge und den einladenden Baum ausgemacht hat. Ein feiner Geruch nach Verbranntem, nach kaltem Rauch...

  • Er konnte von Glück sagen, das er so schnell einen geeigneten Schlafplatz gefunden hatte, an dem er die Nacht verbringen konnte.
    Hinzu kam, dass seine Falle ganz in der Nähe war und er sie schnell kontrollieren konnte, so das eventuelle Beute nicht von anderen Tieren geholt wurde und für ihn verloren war.


    Aber kaum hockte er sich hin um mit ein paar trockenen Holzfasern und einem Feuerstein ein Feuer anzufachen, stieg ihm ein ungewöhnlicher Geruch in die Nase.
    Irgendetwas oder irgendwer war bereits hier gewesen und hatte ein Feuer gemacht.


    Die Frage war wer trieb sich sonst noch hier herum und war er oder es eine Gefahr?


    Mit dieser Frage machte sich der einsame Waldläufer auf und suchte vorsichtig die Umgebung nach der Ursache des Geruchs ab.

  • Es dauerte nicht lange und er erreichte einen Weg, der aufgrund der im Herbst gefallenen Laubblätter nur schwer als solcher zu erkennen war. Er schlängelte sich zwischen inzwischen kahl gewordenen Heidelbeerbüschen, um gestürzten und modernden Stämmen von Bäumen entlang, wendete sich Talsenken zu und stieg an anderer Stelle wieder an.


    Dem aufmerksamen Blick des Waldläufers entging es jedoch nicht, das hier vor wenigen Wochen maximal, zahllorse Füsse die Erde passiert hatten. Alte Fährten vom Regen fast verwaschen konnten abgeknickte Zweige, Laubaufhäufungen größerer Natur jedoch nicht verhehlen, dass dieser Trampelpfad benutzt worden ist.


    Trotz des Weges war dem Geruch nur schwer ein Ziel zu geben, besser gesagt ein Ursprung. Er hing in der nasskalten Luft und machte keine Anstalten, sich vom Wind irgendwo hintragen zu lassen. Letztlich aber... eben auf einem kleinen weniger dicht bewaldeten Hügel angekommen, konnte Nintuta erkennen, dass der Geruch von Rauch mitnichten nur kalt und damit alt war... eine kleine graue Rauchsäule stieg aus dem Tal in den Himmel hinauf. Kein Rauch eines Lagerfeuers, eher gebündelter.

  • Er stand ein wenig abseits des viel bereisten Weges im Schutz einiger Büsche und kleinerer Böume und schaute zu der kleinen Rauchsäule im Tal.


    Nach ein paar Momenten, in denen ein eventueller Beobachter beric htet hätte er wäre unentschlossen, setzte er sich wieder in Bewegung und vollführte eine Drehung um zu den Findlingen zurückzukehren, an denen er sein Lager ursprünglich aufschlagen wollte.


    Dort angekommen ging er weiter zu dem Seil welches er ausgelegt hatte und stellte erfreut fest das eine Taube seinem Köder nicht wiederstehen konnte und sich in der Schlaufe verfangen hatte.


    Er näherte sich ohne Rücksicht der Tauber und fing den wild flatternden Volgen ein.
    Eine kurze Krafanstrengung später hing der Körper des Vogels leblos in seinen Hänfen und er befestigte ihn mit der Schnur an seiner Hüfte.


    Mit dem etwas dürftigen, aber immerhin vorhandenen Abendessen machte er sich auf den Rückweg um die seltsame Rauchsäule näher in Augenschein zu nehmen.

  • Jene hatte sich intensiviert, ganz so als hätte jemand entsprechend Scheite nachgelegt. Außerdem drang ihm noch ein anderer Geruch entgegen, der sein wenig schmackhaftes aber ausreichendes Abendessen deutlich in den Schatten stellte - auch wenn der Waldläufer aus dem Osten recht genügsam in dieser Hinsicht war... es roch verführerisch nach dickem Eintopf, Gemüse, Kartoffeln und vor allem Fleisch... vielleicht Wildschwein oder Reh.


    Hier und dort, meist gebündelt an einer Stelle blitzte weit entferntes und nicht unbedingt helles Licht zwischen den vom Wind hin und her tanzenden Bäumen auf.

  • Bei den Gerüchen, die durch den Wald wehten, lief ihm das Wasser im Mund zusammen. Getrieben von einem leeren Magen machte er sich ein wenig schneller und unvorsichtiger auf den Weg durch die abgefallenen Blätter und Zweige um zu sehen was die Lichter zwischen den Bäumen verursachte.

  • Näher und näher wandert der Waldläufer, den einladenden Gerüchen entgegen, bis sich der Weg schließlich zu einer Kurve stülpt und unten im Tal an einem größeren Gebäude aus Holz endet. Ein Schild hängt über dem einladenden Eingangsbereich in Form eines Sechsecks...


    "zum Waldkrug"

  • Er bleibt eine Weile im Schutz des Waldes und beobachtet das Treiben, welches an einem solchen Ort üblicherweise herrscht.
    Nach einer Weile der Beobachtung kommt er näher und bleibt ein wenig unschlüssig unter dem Schild stehen und schaut hinauf.


    Mit einem Neugierigen Blick in den Augen tritt er schließlich ein

  • von HIER kommend...


    Varus und Nintuta haben im Morgennebel den Waldkrug verlassen und nach wenigen Augenblicken den Waldrand hinter sich gelassen.
    Der Wald wird dichter, der Boden liegt noch in leichtem Nebel und die aufgehende Sonner berührt nur an wenigen Stellen den Waldboden.


    Nachdem beide eine knappe Stunde marschiert sind, rasten sie am Rand einen kleinen Lichtung. Der Weg bis hier her war relativ wortkarg gewesen. Aber das war nicht weiter tragisch.
    Varus genoß die Stille. Der Wald spricht nur zu einem, wenn man es versteht ihm zuzuhören. Und wenn man plappernd durch den Wald spaziert, ist es schwer den Wald zu verstehen...


    Gedankenverloren starrt Varus auf den gegenüberliegenden Waldrand der Lichtung und beißt in neinen Apfel.

  • Auf dem Weg durch den morgendlichen klammen Wald blickt Nintuta immer wieder aufmerksam nach links und rechts und berührt von Zeit zu Zeit einen ebgebrochenen Ast oder geht in die Hocke um eine Bodenvertiefung genauer zu untersuchen.


    Alles in allem bleibt aber auch er schweigsam.


    Als die beiden Jäger auf der Lichtung eine Rast einlegen und Varus seinen Apfel ist geht er einmal um die Lichtung herum und mustert den Wald, der die beiden Umgibt.


    Nintuta schließt letztenendes die Augen und lauscht auf die Geräusche des Waldes, während ein Lächeln auf seinen Lippen erscheint.


    "Ich glaube wir müssen aufpassen, das wir nicht zu lange hier bleiben und die Umgebung genießen, schließlich wird von uns erwartet das wir etwas zu essen mitbringen."

  • "Ja, hast recht..."


    Er beißt ein letztes Mal in den Apfel und wirft dann den Rest ein paar Schritte links von ihm an den Waldrand.


    "Eine halbe Stunde weiter nordöstlich ist noch eine Lichtung. Da sind öfters Rehe auf der Suche nach Futter. Entweder werden wir da fündig, oder auf dem Weg dahin. Der Geruch dürfte eindeutig sein... Wildschweine..."


    Er grinst kurz


    "Dürften noch maximal 5 bis 10 Minuten sein. Die tümmeln sich meist links vom Pfad... Wir sollten die Augen offen halten und die Bögen bereit! Der Geruch wird uns früh genug zeigen, ob wir richtig sind..."


    Er nimmt zwei Pfeile aus dem Köcher. Den einen hält er in der Linken zusammen mit dem Bogen, den zweiten legt er auf die Sehne.
    Er zeigt in nordöstliche Richtung und geht dann los, konzentriet darauf möglichst leise zu sein...

  • Hörbar zieht er die Luft ein um Varus' Aussage des Geruchs mit einem nicken zu bestätigen.


    Auch er nimmt zwei Pfeile aus dem Köcher und hält seinen Bogen Schußbereit. Mit äußerster Aufmerksamkeit folgt er auf leisen Sohlen Varus tiefer in den Wald.