Das Präfekturgebäude (3)

  • "Veräußern? Wo denkt ihr hin?", lachte die Elfe leise, "ich will darin wohnen."
    Sie schüttelt die blonden Haare und grinst fröhlich.
    "Ja, ich kenne Bellaria. Sie ist, ebenso wie Sonea eine meiner besten Freundinnen. Ich bin oft und gerne bei ihr zu Gast, aber ich möchte auf lange Sicht hin ein eigenes Refugium haben. Und da ich, wie Sonea, einen Feengarten präferiere, werden wir nebeneinander sicher zufriedener."
    Sie sieht den Schreiber an.
    "Eine Skizze habe ich dabei. Aber sagt: einen Preis wird das Ganze doch sicher haben, oder?"

  • "Ah, eine Freundin von Bellaria! Ja, dann habt ihr natürlich in ihr einen hervorragenden Leumund! Sehr schön, sehr schön."


    Wieder einige Notizen


    "Garten, jaja, Platz hat's da ja genug, ganz wundervolle Gärten anzulegen. Viele bauen hier ihr eigenes Gemüse an, sehr wohlschmeckend, auch wenn's manchmal ins Kreuz geht, tja, so ist's halt, ohne Fleiß kein Preis. Womit wir beim Preis wären, ja, die Kosten. Natürlich hat das alles einen Preis. Ihr bekommt den Baugrund gestellt und die Bereiche, in denen ihr Baumaterialien beschaffen könnt. Die Leute bezahlt ihr. Das sind die Kosten. Diese Leute brauchen Essen, Trinken, Unterkunft, Kleidung und das bezahlen sie mit eurem Lohn. Von dem Geld, das eure Arbeiter ausgeben, leben unsere Bäcker, Metzger, Schneider und so weiter. Und alle bezahlen Steuern. Ihr damit natürlich auch, ohne, dass ihr es merkt. Tja, und je mehr gute Leute hierher kommen, desto besser geht es allen. Das sind die Kosten. Und deshalb darf es auch nicht veräußert werden. Indem ihr hier seid und hier lebt, helft auch ihr den Bäckern, Metzgern, Schreinern und allen anderen, dass sie ihr Auskommen finden. Wer das Land nähme, um den schnellen Profit zu suchen, wäre uns keine Hilfe. So einfach ist das."

    Thankmar Rhytanian
    Botschafter Magoniens zu Montralur

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  • Auch der Bedienstete schien zufrieden zu sein


    "Ausgezeichnet. Ihr seht, manche Dinge hier sind sehr einfach. Andere wiederum wird man erst langsam verstehen können, wenn man von auswärts kommt, aber wenn ihr eine Freundin von Bellaria seid, dann muss ich euch ja sicherlich nichts erzählen.


    Die weiteren Schritte habe ich ja schon umrissen. Von den Maßen her nehmt einfach diejenigen des Grundstücks von Frau Sonea. Die Skizze eures geplanten Hauses lasst ihr mir zukommen, Askil Huber, ja. Dann erhaltet ihr die letzendliche Genehmigung, falls alles in Ordnung sein sollte, und dann könnt ihr ernst machen. Leute, die Arbeit suchen, findet ihr oft an der Bauhütte. Oder schaut im Zaunkönig, dort hängen auch oft Anzeigen. Hier gibt's eigentlich immer genug Leute, die für einen ordentlichen Lohn noch ordentlicher und gerne zupacken. Ich hab's ja erklärt...ihr an die Arbeiter, die Arbeiter an die Bäcker, und so weiter. So ist's..."


    Er hielt Glanwen ein Dokument und eine Feder hin


    "Und jetzt liegt's an euch. Wollt ihr das Grundstück nordwestlich oder südöstlich von Frau Sonea? Ja, und dann benötige ich hier noch eine Unterschrift von euch...genau da..."

    Thankmar Rhytanian
    Botschafter Magoniens zu Montralur

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  • Der Schreiber nahm das Dokument wieder entgegen


    "Sehr schön, sehr schön! Dann erwarte ich die Skizze. Ist nicht so ganz viel los im Moment, wird dann auch nicht lange dauern, wenn alles soweit in Ordnung ist, nicht wahr. Muss ja auch noch von einem der Exzellenzen abgezeichnet werden, ihr versteht. Und wie es da auf dem Schreibtischen aussieht, da bin ich froh, dass ich nur hier bin und nicht dort, ja. Und wenn ihr dann mal Paprika im Garten haben solltet, dann könnt ihr mich ja mal mit einem bedenken. Die Gelben mag ich sehr gerne. Kann ich sonst noch was für euch tun?"

  • Glanwen erhob sich und nickte.
    "Ich danke euch vielmals. Oh, ihr bekommt einen ganzen Korb voll, wenn ihr mögt.", sie war zufrieden. Am Abend würde sie eine Skizze abgeben und in den folgenden Tagen Arbeiter anwerben. Das würde endlich ein eigenes Zuhause bedeuten.

  • ------> vom Dorfplatz kommend


    Darius kam mit den zügigen Schritten eines niederen Offiziers in das Präfekturgebäude. Im 'Schlepptau' hatte er Mac.


    "Ich habe hier eine Klage vorzubringen, über die die Procuratoren und der Präfekt befinden müssen. Mac hat einen Kobold auf unserem Land getötet und er muss gerichtet werden."


    Er schaute den nächsten magonier an der hier arbeitet und der hierarchisch definitiv unter ihm stand.

  • Mac musste leise glucksen. Die Situation hatte er so oft erlebt und doch war es jedes Mal erfrischend anders.

    "Wir machen das wie immer: Ihr stellt Plotlösungen, ich beleidige euch, dann machen wir Tests, lösen das Rätsel und dann beleidige ich euch noch eine Weile."


    - Dr. plot. Mac House -

  • Darius schaute bei dem Glucksen über die Schulter und hatte eine ernste Miene aufgesetzt. Als er aber Mac anschaute, war für wenige Menschen und Lebewesen zu erkennen, dass er in den Augen ein kleines neckisches Lächeln hatte. Er musste die Beherrschung zurückgewinnen.


    "Wo ist die Obrigkeit?" fragte Darius.

  • Vor dem Eingang des Präfekturgebäudes standen, wie immer, zwei Gardisten, die Darius etwas verständnislos anschauten.


    "Die Obrigkeit, Korporal? Die dürfte sich in den jeweiligen Schreibstuben befinden. Der Schreiber drinnen kann da sicherlich mehr dazu sagen. Eure Begleitung muss die Waffen hier abgegeben, Vorschrift ist Vorschrift."


    "Sagtet ihr, ihr wollt Klage erheben wegen der Tötung auf unserem Gebiet? Ihr habt ihn also in Gewahrsam genommen?"


    "Dann sollte er erst recht seine Waffen abgeben, Korporal."


    Die Präfekturwache, das wusste Darius, bestand aus gut ausgebildeten Gardisten, die - insbesondere im Dienst - dafür bekannt waren, dass sie nicht gerade diskussionsfreudig sind.

  • Darius grüßte die Soldaten pflichtbewusst, was sie anscheinend vergessen hatten, und wartete bis sie den Gruß erwiderten.


    "Gut, dass die Procuratoren und der Präfekt zugegen sind."


    Darius schaute dem wortführenden Gardisten tief in die Augen, um diesen klar zu machen, dass er nicht dämlich ist. Ein kleines, magisch energetisches Zucken ging über Darius Pupillen, um den zwar nur minimal, aber dennoch höheren Rang zu demonstrieren. Er schaute den Gardisten einen kurzen Augenblick an und sagte dann:


    "Du hast Recht, er muss die Waffen abnehmen. Ansonsten befindet er sich Kraft seines eigenen Ehrenwortes hier und wird dementsprechend nicht wie ein reudiger Gefangener behandelt. Ich bürge für ihn mit meinem Ehrenwort. Die näheren Umstände werden mit den werten Prokuratoren und dem Präfekten besprochen."


    Er wandte sich an Mac:


    "Ich denke, Ihr kennt die Prozedur. Bis jetzt haben alle ihre Waffen im gleichen Zustand wiedergefunden, wie sie diese abgegeben haben. Gebt Eure Waffe an den pflichtbewussten Recken hier und lasst ihn Euch nach kleineren Waffen abtasten, dann wird das alles hier viel einfacher gehen."


    Darius Ton war höflich, aber bestimmt. Er machte einen kleinen Schritt zur Seite, damit der Gardist die Antwort von Mac abwarten und an seine Arbeit gehen konnte.

  • Die Wachen grüßten ebenso pflichtbewusst zurück und machten sich bereit, die Waffen von Mac entgegenzunehmen und ihn zu überprüfen


    "Vorschrift ist Vorschrift, Korporal. Da können wir nichts dran ändern, alles andere kann und darf nur der Wachhabende entscheiden."


    "Aber das wisst ihr ja selbst, Korporal. Wir tun nur unsere Pflicht."


    Das war wohl wahr. Zwar hatten die Gardisten den höheren Rang eines Korporals angemessenen Respekt zu zollen, allerdings unterstanden sie für die Zeit des Präfektur-Wachdienstes zunächst unmittelbar dem dortigen Wachhabenden.


    Die beiden beäugten Mac dabei nicht unkritisch...

  • Mac grinste und entblößte dabei sein magisch beeindruckendes Gebiss. "Aber natürlich, Korporal."


    Er legte seinen Schwertgurt ab und reichte seine Waffe dem Soldaten, sodann zog sein Messer aus der Scheide, und reichte es ebenfalls mit dem Griff voran weiter. Seinen Bewegungen merkte man an, dass er ein absoluter Profi war und selbst eine Militärische Ausbildung genossen hatte.

    "Wir machen das wie immer: Ihr stellt Plotlösungen, ich beleidige euch, dann machen wir Tests, lösen das Rätsel und dann beleidige ich euch noch eine Weile."


    - Dr. plot. Mac House -

  • Darius wartete ab, bis Mac seine Waffen abgelegt hatte und die Gardisten ihre Pflicht erfüllt hatten.


    "Danke." meinte er zu den Soldaten.


    Nachdem alles erledigt war, ging er in das Gebäude hinein. Er vergewisserte sich über seine Schulter blickend, dass Mac nachfolgt. Dann schritt er zum Schreiber und sagte:


    "Den Fünfen zum Gruße. Ich muss zu den Procuratoren und zum Präfekten vortreten, weil dieser Herr hier einen Kobold auf unserem Land getötet hat und einige Herren meinen, dass er gerichtet werden müsste. Die Einzelheiten erkläre ich dann der Obrigkeit selbst. Wäret Ihr so freundlich und ruft die Richter?"

  • Mac war direkt hinter ihm und legte eine Mine und eine Körpersprache an den Tag, die aussagte:


    "Schönes Theaterstück."

    "Wir machen das wie immer: Ihr stellt Plotlösungen, ich beleidige euch, dann machen wir Tests, lösen das Rätsel und dann beleidige ich euch noch eine Weile."


    - Dr. plot. Mac House -

  • Die Gardisten zeigten sich oberflächlich von Macs Gebiss nicht unbedingt beeindruckt, auch wenn man ein gewisses Erstaunen, falls man darauf achtete, doch bemerken hätte können. Im Inneren des Gebäudes angekommen (dort waren nochmals zwei Gardisten postiert) hörte sich der Schreiber aufmerksam Darius' Anliegen an, nickte kurz und verschwand in einer Schreibstube. Kurz darauf kehrte er zurück


    "Zur Zeit ist lediglich seine Exzellenz der Präfekt verfügbar. Er lässt bitten, um ein erste Überprüfung der Umstände vorzunehmen. Wenn ihr mir folgen würdet..."


    Er führte die beiden in die Amtsstube des Präfekten, ein geräumiges Zimmer, in dunklem Braun eingerichtet. Takis Haborym saß hinter einem breiten Schreibtisch, hatte die Hände gefaltet und erwartete das kommende mit einem förmlichen Gesichtsausdruck. An einem Tisch etwas abseits saß ein weiterer Bediensteter mit Schreibutensilien, der offenbar Protokoll führen sollte. Mac und Darius wurden herein geführt, ihnen folgte ein Gardist, der im Inneren neben der Tür Stellung bezog. Der Präfekt erhob sich nicht, und wartete, bis Darius und Mac in angemessener Entfernung vor ihm standen


    "Die Fünfe zum Gruße. Es scheint ja höchst dringend zu sein..."

    Thankmar Rhytanian
    Botschafter Magoniens zu Montralur

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  • Am Abend kehrte Glanwen wie versprochen mit zwei großen Pergamentrollen zurück. Sie legte beide vor Herrn Huber auf den Tisch und lächelte.


    "Ich habe zwei Entwürfe. Sagen Sie mir, welcher von Beiden den Herrn Procuratoren wohl eher genehm ist."

  • Mac ließ sich vom ernsten Blick des Präfekten nicht einschüchtern, sondern stellte sich mit siegesgewissem Gesicht und den Händen hinter dem Rücken bequem hin.


    Er grüßte mit einer kurzen Verbeugung.

    "Wir machen das wie immer: Ihr stellt Plotlösungen, ich beleidige euch, dann machen wir Tests, lösen das Rätsel und dann beleidige ich euch noch eine Weile."


    - Dr. plot. Mac House -

  • >>>In der Schreibstube von Huber


    Huber studierte die vorgelegten Pläne intensiv, verglich die Maße mit einigen Tabellen und strich sich dabei mehrfach über das Kinn. Dann hob er einen herauf


    "Beide sehr schön, aber ich denke, dass dieser hier auf mehr Zuspruch treffen dürfte. Ja, ich da sollte es keine Probleme geben. Natürlich habe ich nicht das letzte Wort, andererseits habe ich ja meine Erfahrungen, was genehm ist und was nicht. Doch, sehr schön. Da werdet ihr ein schönes Zuhause haben. Ich werde alles weitere in die Wege leiten und euch dann eine Nachricht zukommen lassen, sobald der Antrag samt Plan von einem der Exzellenzen abgezeichnet wurde. Wo erreicht man euch derweil?"


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    >>>In der Amtsstube des Präfekten


    Der Präfekt erwiderte den Gruß von Mac mit einem eher gelangweilten Nicken, dann sah er wieder zu Darius


    "Nun, Korporal, ich höre."