Das Hospital von Renascân

  • Alanis nimmt die Flasche entgegen und nickt dem Heiler lächelnd zu.


    "Vielen Dank dafür, ich bin sicher, sie wird mir gute Dienste leisten." Sie blickt an sich hinunter, auf die seltsame Kombination aus Schuhe, Strümpfen, Unterkleid und Wollmantel. "Hilfe beim Ankleiden - nun, eigentlich ist das hier tatsächlich alles, was ich anhatte, als ich hereinkam. Aber ich glaube, auf meinem Weg zur Herberge brauche ich wirklich Hilfe. Hätte mir nicht beim letzten Mal ein Freund dabei geholfen, den Geistenstieg hinunterzukommen, hätte das übel ausgehen können."

  • "Ulf wird euch behilflich sein. Solltet ihr für den Weg noch Kleidung benötigen, dann wendet euch an ihn. Außerdem würde ich euch empfehlen, nicht den Geisenstieg zu nehmen, sondern den längeren Weg am Tempel vorbei, vielleicht sogar mit dem Umweg über die Kleine Spange. Steigungen, egal in welche Richtung, solltet ihr erstmal vermeiden. Schonung, ihr erinnert euch?"


    Er blickte nach draußen und rief Ulf herbei, der kurz danach auch erschien - es war wenig überraschend der junge, leicht überforderte Geselle, der Alanis am Gehen gehindert hatte


    "Mögen die Götter euch beschützen, Alanis. Seht mir nach, dass ich mir wünsche, euch nicht so bald hier im Hospital wieder zu sehen." brummte Edric, und jetzt war sogar so etwas wie ein Lächeln zu erkennen.

  • "Jawohl. Schonung. Verstanden." Alanis widersteht dem Drang zu salutieren und reicht Edric daher die rechte Hand. "Mögen die Fünfe Euch für Euer Handeln belohnen - und für Eure Geduld."


    Dann wendet sie sich an den jungen Mann und schenkt ihm ein Lächeln.


    "Und Ihr bringt mich sicher heim, ja? Das ist nett von Euch."

  • Edrics Händedruck ist warm und fest, dann verabschiedet er sich ohne weitere Worte, aber mit einem Nicken, das keiner weiteren Worte bedurfte.


    Ulf ging Alanis zur Hand, so gut es ging. Er blieb nervös und ein wenig unbeholfen, aber machte seine Sache den Umständen entsprechend gut. Er war offenbar noch nicht lange im Hospital tätig, und im Umgang mit Menschen schien noch ein wenig Feinschliff nötig zu sein. Aber zählte nicht der gute Wille mehr als die ein oder andere kleine Verbesserungswürdigkeit in dessen Ausführung?



    ---> weiter nach eigenem Ermessen

  • Es dauert ein paar Augenblicke bis einer der etwas jüngeren Heiler kommt, dem es noch deutlich an Erfahrung mangelte, wie sich Alanis wahrscheinlich noch leidlich erinnern konnte, schließlich hatte er ihr bei ihrem letzten etwas längeren Besuch, hin und wieder die Verbände gewechselt, wenn Edric nicht anwesend war. Ihm fehlte es an Feingefühl. Außerdem war er es der sie und Damorg ertappt hatte, als sie eine kurze Zärtlichkeit ausgetauscht hatten. So schien er auch leicht peinlich berührt als er Alanis erblickte und machte nur zaghaft ein paar Schritte in ihre richtung.


    "Grüße."


    Als er den Späher das Gebäude betreten sah schien er überrascht und etwas überfordert.

    Thankmar Rhytanian
    Botschafter Magoniens zu Montralur

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  • Xann hing mehr in den Armen Gerions, als das er selbst noch aufrecht laufen konnte. Sein Gesicht war von Schmerz verzerrt, aber immerhin war er noch bei Bewusstsein. Er keuchte.

  • Alanis setzt beim Anblick des jungen Heilers eine freundliche, aber undurchsichtige Miene auf.


    "Guten Tag, ich bin auf der Suche nach -."


    Sie wendet den Kopf und mustert die Ankömmlinge. Als sie Gerion erkennt, wird ihr Gesicht kurz besorgt und setzt ihren Satz dann, an den jungen Heiler gerichtet fort.


    "Aber das kann warten." Sie tritt zurück, um Gerion durchzulassen.

  • Der Heiler macht ein paar unsichere Schritte auf die beiden Späher zu und wird immer bleicher seine Augen weiten sich. Es ist ihm nicht schwer anzumerken das er Angst hat und hilflos scheint.


    "Was ist denn passiert?"


    Bei Xann angekommen traut er sich keine Hand anzulegen.

  • Xann presste zwischen den Lippen ein paar Worte hervor.


    "Ein rasender Keiler-. Meine linke Schulter-."


    Die letzten Worte gehen in einem Jauchzen unter und er bricht zusammen, Gerion gelingt es gerade noch das schlimmste abzuwenden und ihn sanft zu Boden gleiten zu lassen.

  • Alanis blickt zwischen dem jungen Heiler und den beiden Männern hin und her. Sie seufzt kaum hörbar, dann strafft sich ihre Gestalt.


    "Hol schnell Deinen Meister" , sagt sie in einem Tonfall, der keinen Widerspruch duldet, die grünen Augen bezwingend auf den jungen Mann gerichtet. Dann tritt sie zu Gerion und dem Fremden, dem die Beine weggesackt sind und der bewußtlos zu sein scheint. Sie hockt sich hin, fühlt nach Atem und Puls des bärtigen Mannes und sucht an der bezeichneten Schulter nach oberflächlich zu erkennenden Verletzungen. Als sie dort und auch am Rest des Körpers nach der ersten Untersuchung nichts findet, blickt sie zu Gerion auf und lächelt ihn kurz an.


    "Wir bringen ihn in den Behandlungsraum, so kann er hier nicht bleiben." Sie deutet in die Richtung, in die sie selbst vor ein paar Wochen gebracht worden war. "Bekommst Du ihn getragen? Greif am besten unter den Armen durch, das dürfte ihm zwar wehtun, hält die Schulter zumindest ein wenig still. Ich nehme die Beine."


    Sie schickt sich an, das Gesagte zu tun.

  • Der junge Heiler nickt Alanis zu und eilt aus der Tür, welche immer noch hinter Gerion und Xann offen stand. Seine Erleichterung war ihm anzusehen. Auch diesmal wurde die Tür nicht geschlossen.


    Xann war in der tat bewusstlos geworden, doch sein Puls ging weiter regelmäßig, scheinbar hatte ihn nur der Schmerz übermannt.

  • "Das bekomm ich hin, kann ja nicht umsonnst Bögenspannen."


    Gerion packte Xann am Arm und machte sich daran inh weiter in das Gebäude zu tragen, da er aber nicht wusste wohin, hoffte er darauf, das Alanis ihn führt

  • Alanis orientiert sich kurz in dem kleinen Vorraum des Hospitals, dann schlägt sie eine Richtung ein, zu jenem kleinen Untersuchnungsraum, in dem sie selbst schon gesessen hatte. Da offenkundig keiner der erfahrerenen Heiler im Haus war, geht sie stillschweigend davon aus, dass dieser Raum leer sein muss.


    So bringt sie Gerion in den Nebenraum, der mit einer Liege, einem Tisch, einem Stuhl und noch einigen anderen Dingen ausgestattet war, die darauf schließen lassen, dass es sich um ein Behandlungszimmer handelte, die Tür weit aufstoßend.


    "Keiler, ja?" Sie blickt Gerion fragend an.

  • Gerion schleift Xann richtung liege und lehnte ihn so dagegen, dass er sich entweder darauf legen oder setzen konnte, jenachdem was ihm weniger Schmerzen bereitet.


    "Ja ein keiler, ein Gardist am Tor meinte auch den Grund dafür zu kennen. Er beizeichnete es als Krankheit, als Raserei. Sie soll äußerst tödlich sein, nud ich befürchte, dass wir uns angesteckt haben könnten. Das solltest du dringend jedem Heiler erzählen, der zu uns hierrein möchte. Auch du solltest das berücksichtigen."

  • Alanis rechte Augenbraue zuckt hoch, als sie Gerion einen durchdringenden Blick zuwirft.


    "Das hättest Du mir ruhig etwas früher sagen können. Leg ihn vorsichtig auf die Liege, auf die rechte Seite," , sagt sie, schüttelt dann den Kopf und holt aus ihrer Gürteltasche ein paar Handschuhe aus dünnem, weichen Leder heraus, die sie überstreift. "Habt ihr den Atmen des Keilers gerochen, sein Blut oder den Schaum vor seinem Mund berührt?"

  • "Lezteres bei mir, und den Atem, nunja Xann wurde von ihm umgerannt, ich denke schon, dass er seinem Atem recht nahe war."


    Gerion stellt sich dabei ohne es zu merken in die andere Ecke des Raumes, er sah sich selbst als Bedrohung und brachte desswegen soviel Platz wie nur möglich zwischen sich und Alanis.

  • Alanis seufzt leise.


    "Ich habe einige Dinge über diese Krankheit gehört. Einige meinen, der faulige Atem des Tieres würde die Krankheit übertragen, andere, dass es eben jener Schaum oder das Blut seien. Was stimmt, weiß ich nicht. Und auch nicht, ob die Krankheit von Mensch zu Mensch überspringt."


    Sie legt Xann mit viel Routine in eine seitliche Position und öffnet sein Hemd am Kragen, damit er frei und leichter atmen kann. Alles Weitere würde sich ergeben, wenn der Heiler da war, weswegen sie noch einmal Herzschlag und Atmen kontrolliert und dann zu Gerion blickt.


    "Ich schlage vor wir warten auf Edric, den Leiter des Hospitals. Stell Dich in die Tür, wenn Du jemanden siehst, warne ihn auf Zuruf."