Seid gegrüßt, ich bräuchte ein Zimmer für ein paar Tage und über einen heißen Met wäre ich überglücklich
Sagte er mit freundlicher Stimme an Patuljak gewandt, erfreut darüber zu sehen dass Fremde hier willkommen sind.
Nach kurzem Zögern fügte er hinzu
Könnt ihr mir sagen ob es hier in diesem Städtchen sowas wie ein Badehaus gibt und wie ich dort hingelangen kann?
Zimmer haben wir im Moment jede Menge frei, da habt ihr Glück. Momentan sind nicht viele Reisende in Renascân. Und das Badehaus ist direkt auf der anderen Seite des Dorplatzes. Das ist kaum zu verfehlen.
Patuljak richtete alles hin, um den Met zu erwärmen.
Der heiße Met kommt sofort!
Wunderbar
Panf lehnt sich zurück während er auf seinen Met wartet.
Ich wrede wohl zuerst meinen Met trinken, dann meine Sachen aufs Zimmer bringen und dann ein ausführliches Bad nehmen, es wird gut tun diese Rüstung und die Waffen nicht den ganzen Tag mit mir rumscheppen zu müssen.
Denkt er, während sein Grinsen immer breiter wird.
Er schaut sich im Raum um und entdeckt mehrere Leute
Wer sie wohl sein mögen?
Hinter dem Tresen standen Patuljak und Jolante. An einem der Tische saßen Leto und dessen Meister, an einem anderen Niro und Miriel Lobach. An einem kleinen Tisch in der Ecke saß der Gardist Aalok. Ansonsten war die Taverne leer.
Nachdem Patuljak den heißen Met in einen Becher gefüllt hatte, reichte er diesen Jolante. Er selbst ging in die Ecke und setzte sich zu Aalok, der immer noch darauf wartete, dass Patuljak ihm einige Fragen beantworten würde.
Pflichtgemäß nahm Jolante den Becher und brachte diesen zu Panf. Dann verschwand sie wieder hinter den Tresen. Sie wirkte ein bisschen abwesend, aber lächelte weiterhin.
Panf nahm den Krug nickend mit einem Lächeln entgegen und setzte den Becher an die Lippen.
Es war sehr guter Met, für seinen Geschmack zwar etwas zu süß, aber dennoch sehr lecker.
Er spürte die Wärme des Mets der seine Kehle hinunterfloss und er fühlte sich direkt viel besser.
Nachdem er den Met ausgetrunken hatte fühlte er sich leicht benommen, er war den Alkohol nichtmehr gewöhnt.
Er nahm seine Sachen und lief in die Richtung seines Zimmers welches ihm zugeteilt worden war.
Als er wieder zurück kam, schaute er sich noch einmal im Raum um, nickte Jolante und Patuljak freundlich zu und machte sich auf in Richtung Badehaus.
"Das Orakel von Telvenik."
meinte Miriel und erwartete scheinbar, dass Niro sofort verstehen würde, wovon sie sprach. Sie holte einen Stapel kunstvoll bemalter Karten hervor, die von der Größe einem normalen Kartenspiel ähnelten und legte sie vor Niro auf den Tisch, dann schaute sie ihn fragend an.
Die Tür öffnete sich und Delpior kam herein
"Hallo auch, miteinander!!!" rief er in die Runde, dann stellte er sich an die Theke und wartete, bis sich jemand um ihn kümmerte
Hallo!
Hinter dem Tresen saß eine kindlich lächelnde Frau, die Delpior noch nie zuvor gesehen hatte und sah ihn fragend an.
Delpior zog die Augenbrauen zusammen
"Hallo. Lasst mich raten...Talinor hat den Zaunkönig verkauft weil er Rinderzüchter in der Ledenika werden will und ihr seid die neue Wirtin hier?"
In dem Moment betrat Talinor wieder den Schankraum.
Hallo Delpior! Rinder züchten? Hab ich noch gar nicht drüber nachgedacht. Aber.. nein, ich glaube nicht.
Darf ich vorstellen? Jolante, sie hat heute ganz ungeplant hier als Schankmaid angefangen. Ist wirklich komisch, ich denk an nichts böses und hab auf einmal neue Mitarbeiter, ohne daß ich davon wusste. Aber man soll die Dinge nehmen wie sie kommen, nicht? Und außerdem macht sie ihre Sache gut, wie ich sehe.
Ich werd mich mal was um die Bücher kümmern. Fühl Dich wie zuhause. Aber das tust Du ja eh, hoffe ich.
Damit setzte sich Talinor an einen Tisch am Rande und blätterte in Bestelllisten, Abrechnungen und Quittungen.
Jolante kicherte, so wie es kleine Kinder taten, und wurde ein bisschen rot.
Ihr seht durstig aus! Was darf ich Euch bringen?
"Klar, mach ich doch gerne, Talinor!"
Delpior lächelte freundlich
"Aaaaahja. Jolante also. Hallo Jolante. Ich bin Delpior. Delpior Sorley. Aber Delpior reicht völlig. Dann mal herzlich willkommen im Zaunkönig...obwohl, das solltet ja eigentlich eher ihr zu den Gästen sagen. Aber in dem Fall, ach, ist ja auch erstmal egal. Hmmmmmmm...also, ich hätte gern eine Oxhöfter Mumme. Ist ja nie verkehrt, nicht wahr?"
Wie immer riss Morgaine übermütig die Tür auf und stürmte in den Schankraum..doch dann blieb sie stehen und ihre Gesichtsfarbe wechselte in käsebleich als sie eine ihr unbekannte Person Delpior bedienen sah...der fröhliche Gruss blieb ihr im Hals stecken und am liebsten wäre sie rückwärts wieder hinaus..war sie entlassen? Nun,soviel Schankmaiden brauchte selbst der Zaunkönig nicht...etwas dümmlich stand sie nun da und wusste noch nicht einmal was sie sagen sollte..so gross war ihr Schrecken...
Wieder kicherte sie.
Hallo Delpior!
Oxhöfter Mumme! Oh ja. Manchmal, bei großen Festen, haben wir Kinder Mumme bekommen. Schön, dass es sie hier in Renascân zu trinken gibt.
Ihre Augen leuchteten. Dann nahm sie einen Becher, füllte diesen - wie gewünscht - mit Mumme und reichte ihn Delpior. Morgaine bemerkte sie dabei nicht.
Delpior nahm gleich einen herzhaften Schluck...der einen Schaumbart auf seiner Oberlippe hinterließ, den er nicht bemerkte
"Ach was, Mumme ist doch nicht nur etwas für Kinder! Es erfrischt und gibt ordentlich Kraft. Außerdem ist es lecker. Und warum sollen wir was leckeres nur den Kindern überlassen? Da wären wir doch ziemlich belämmert, oder?"
Niro war von der plötzlichen Hektik im Zaunkönig fasziniert. Er versuchte alle Vorgänge zu verfolgen. Eine neue Schankmaid, Talinor, der zurückkehrte, ein neuer unbekannter Krieger, der sich schnell wieder Richtung Badehaus begeben hatte...
Beinahe hätte er Miriels Frage überhört.
"Wie bitte, Orakel von Tele... Ähem? Ihr wollt mir die Karten legen? Klar doch. Wenn Ihr wollt."
Da stürzte Morgaine in den Zaunkönig. Eben noch voller Elan, sah sie jetzt nicht mehr glücklich aus. Niro bemerkte es sofort.
Miriel lachte.
"Ah, Ihr kommt nicht aus Magonien." stellte sie fest.
"Dann lasst mich erklären. Telvenik ist eine Vogtei in Tempturien auf der Heimatinsel. Und so Ihr kein gebürtiger Magonier seid, so lasst Euch gesagt sein, dass es den der Laya Geweihten nur in besonderen Fällen gegeben ist, die Karten zu legen. Die Freundliche lässt die Menschen nicht gern im Unwissen. Doch sie möchte keinen ihrer Geschwister erzürnen, indem sie die für die Sterblichen vorgesehenen Pläne verrät. So gibt sie Rätsel auf durch eine einzelne Karte, die Ihr zieht. An Euch ist es dann, dieses Rätsel zu lösen und zu erkennen, was Euch der Tag bringen wird."
Mit diesen Worten fächerte sie die Karten auf und nickte ihm auffordernd zu.
Ja, das wäre es..
Jolante grinste Delpior an.
Ich trinke es auch heute noch sehr gerne, wenn ich die Gelegenheit dazu habe. Aber die Erwachsenen zu Hause tranken immer lieber "richtiges" Bier als Mumme. Nunja... mehr Mumme für uns, nicht wahr? Ein Wohlgeschmack!
Plötzlich wurde Jolante hellhörig. Diese Frau sprach von der Göttin. Ohne ihre Neugierde zu verstecken, beobachtete sie Miriel völlig fasziniert.
Niro zog eine Karte.
"Ähem und jetzt? Muss ich draufgucken oder verdeckt hinlegen?"