Am Meerhafen

  • Ileaya hört Malglin genau zu, doch kann sie den sinn mancher Worte noch nicht begreifen. Sie schlägt die Kapuze ihres Mantels nach hinten und tritt näher an ihn heran und mustert ihn, so als ob sie ihm nicht ganz glauben würde.


    "Ich glaube nicht das ich undeutlich spreche. Wie gesagt habe ich in einem Traum gesehen wie Brak-Zuss zwei Freunde getötet hat, so wie ich vermute in der Totenwelt. Warum die beiden dort waren weiß allein Gaia. Bei Ancalima war ich mir nicht sicher ob sie nun auch erwürgt wurde aber Marthiana?...."


    Sie stockte abermals und neuer Hass kam auf und ihr Gesicht war schmerzverzerrt.


    "Was redet ihr da? Ich habe gesehen wie sie von ihm erwürgt wurde! Ich weiß dass es geschehen ist und es kein einfacher Alptraum war! Sie lebt? Wie ist das möglich?..."


    Ileaya verstand die Welt nicht mehr. Sie war wütend, noch voller Hass von dem Traum, zugleich traurig aber nun auch so verwirrt, dass sie keinerlei Kontrolle mehr über sie hatte, sodass man leicht sehen konnte wie es wohl in ihr aussah.

  • Ileaya versuchte wenigstens ein Gefühl von etwas Erleichterung in sich zu finden, doch fand sie kaum etwas.


    "Wo sind die beiden? Ich denke ich werde leichter mit Ancalima sprechen können als mit Marthiana, da sie wahrscheinlich irgendwo hier im Getümmel verschwunden ist. Also ist Ancalima hier im Lazarett? Ich muss sie sprechen Malglin... bitte."


    Trauer beherrschte ihre Züge und ihre Augen sahen Malglin fast flehentlich an.

  • "Danke Malglin. Wenn sie schläft werde ich sie nicht belästigen und helfe dir solange bis ich si sprechen kann."


    Nur langsam löste sich der dicke Knoten in ihrer Brust und sie konnte die Wut langsam nieder kämpfen, doch alles was danach in ihr aufstieg hätte sie am liebsten, auch verdrängt.

  • Malglin führt Ileaya an Ancalimas Bett, wo sie schläft. "Wenn es ihr was besser geht, lasse ich sie nach Amonlonde Stadt in mein Haus bringen. flüstert Malgliin.
    "Sie hat es geschafft, im Gegensatz zu manch anderen."

  • Ileaya blikt auf Ancalima herab und kann endlich ein gefühl von Erleichterung empfinden. Auf Malglins Worte hin wandte sie sich an ihn. Sie flüsterte ebenfalls.
    "Neben vielen Bewohnern von Forlond, hat es denn noch andere Opfer gegeben... Ist einer unsere Freunde dem Feind erlegen?"

  • Das Flaggschiff Arakurs nährt sich dem Hafen und legt etwas abseits an. An Bord stehen Drogurim und schauen mitleidlos auf das Elend der Flüchtlinge. Die Mannschaft scheint gefechtsbereit. Sie warten einige Stunden, dann erscheint im Hafen eine kleine Kolonne. Die Besatzung der Komturei ay Amonlonde beginnt ihre Habseligkeiten auf das wartende Schiff zu laden. Von weitem sieht man eine schwarze Rauchwolke aufsteigen.


    Stur wird das Schiff beladen, dann gehen auch die letzten Drogurim an Bord. Pauken dröhnen, als die Triemere aus dem Hafen rudert. An Bord entfaltet sich das Banner Arakurs, das bis vor kurzem über der Komturei hing.


    Das Schiff entfernt sich schnell und nur doch der Paukenschlag dröhnt über die Wellen.

  • Ancalima hörte einige Stimmen neben sich und öffnete langsam die Augen... "Malglin...Ileya...schön euch zu sehen..." Sie blickte sich ein wenig verwirrt um und sah Ciryon neben sich auf dem Boden sitzten, er schien in tiefe Meditation gefallen zu sein.... Unter Schmerzen versuchte sie sich aufzurichten, sie hielt sich mit einer Hand den Leib fest. Man hatte ihr ein einfaches Leinenhemd angezogen und die Reste ihrer zerfetzten Kleidung in einer Ecke zusammen gelegt.

  • Ileaya sah plötzlich zu Ancalima hinab und war äußerst überrascht, dass sie die wahnsinnige Idee hatte sich aufzurichten. Die Erleichterung wich aus ihrem Gesicht und sie sah Ancalima tadelnd an. Ohne zu zögern legte sie ihre Hand auf die Schulter der Elbe und drückte sie sanft wieder runter.


    "Wenn die Nähte wieder aufgehen, kannst du mir nicht mehr sagen wieso du die schwachsinnige Idee hattest dich, alleine mit Marthiana, Brak-Zuss gegenüber zu stellen...Ansonsten sehe ich es mit großer Erleichterung, dass du noch lebst. Sag mir aber das nächste Mal Bescheid wenn du etwas vorhast, an dessen Schreck ich dann sterben soll. Wie kannst du dir nur denken, dass ihr eure Freunde beschützt indem ihr euch dumm und über alle Maßen sinnlos opfert? Du hast mir einen Schrecken ohnegleichen eingejagt und zudem dachte ich schon, dass Marthiana tot wäre!"


    Ileaya war während sie sprach ungeheuer wütend geworden, doch am Ende war ihre Stimme wieder sanft und sie beugte sich herab und umarmte die Elbe sanft, ohne ihr Schmerzen zuzufügen. Leise sodass weder Cyrion noch Malglin es hören können sagte sie zu ihr,...


    "Ich hoffe du wirst schnell wieder gesund, denn dann bekommst du von mir noch eine Abrechnung für diesen Schreck."

  • (OT: Sorry Krankheitsbedingt konnte ich nicht posten)


    Talris erwiederte auf Aklutos Frage: "Sie wurde schwer verwundet und wie Ciryon sagte sie wurde oft magisch geheilt. Vermeidet diese Art der Heilung nach Möglichkeit."


    Er küste sanft ihre Stirn und streichelte ihr durch das Haar. Nachdem Ciryon angekommen war sprach er dankend"Hüter Ciryon? Könntet ihr ein wachsames Auge auf Ancalima halten? Ich werde mich mit Feena auf der Suche nach unseren Freunden begeben, so dass auch wir bald Platz machen können für weitere Verwundete.


    Passt bitte gut auf sie auf. Sie ist alles was ich habe...."


    Freundschaftlich nahm er Ciryon in den Arm und verließ mit Feena das Lazzarett. Stumm folgte er ihr durch die Straßen und ließ sie vor gehen.

  • Malglin erwidert Ileaya:


    "Wir vermissen immer noch Leute. Maglor und Wiesel, Dosenbrot waren nicht bei den Schiffen, die aus Forlond zurückgekehrt sind. Es wurde ein Schiff außerhalb des Hafens zurückgelassen, um letzte Überlebende an Bord zu nehmen."


    Malglin wirkt müde.


    "Soweit ich sehen kann, braucht ihr mich aktuell nicht, AKluto.
    Ich werde nach Amonlonde Stadt zurückkehren. Wenn du Zeit habt, dann komm vorbei. Ich muss wissen, was genau passiert ist und wieso die Verteidigung der Stadt so geendet hat."


    Er nickt Talris beim Weggehen zu und wendet sich an Ancalima und auch Ciryon.
    "Ihr seit natürlich auch eingeladen, ein paar Tage in meinen Haus zu verbringen. Ich würde gerne die Geschichte aus euren Mund hören."

  • Feena und Talris suchen erfolglos die nähere Umgebung des Hafens nach ihren Freunden ab. Als sie nicht mehr weiss, wo sie noch suchen soll, beschliesst Feena, wieder ins Krankenzelt zurückzukehren. Vielleicht würde man dort etwas neues erfahren können. Ausserdem will sie schauen, wie es Ancalima inzwischen geht und sie ahnt, dass auch Talris wieder dorthin zurückkehren möchte, so schweigsam wie er die ganze Zeit hinter ihr hergelaufen war.


    Als sie das Zelt betreten, sehen sie Ileaya an Ancalimas Lager stehen und auch Malglin ist dort. Sie treten näher und hören noch Malglins Worte, bevor er sich verabschiedet.


    Feena schaut nach Ancalima und sieht, dass sie aufgewacht ist. Sie lächelt ihr zu und grüsst Ileaya mit einem Nicken.


    "Ancalima, es freut mich zu sehen, dass ihr wieder auf dem Weg der Besserung seid."


    Dann blickt sie Ileaya an und fragt:


    "Ihr kommt auch aus Forlond?"

  • Ileaya nickte Malglin zu, doch war sie zu betroffen von seinen Worten, als dass sie etwas hätte erwiedern können. Sie hockte neben Ancalima und sah betrübt zu Boden angesichts der vermissten Freunde. Als Talris und Feena kamen blickte sie kurz auf, um beide mit einem stummen Nicken zu grüssen.


    Auf Feenas Antwort hin, schüttelte sie leicht den Kopf.
    "Wäre ich da gewesen, wäre das eine oder andere bestimmt nicht so gekommen wie..."


    Sie brach ab und blickte zu Ancalima. Auch wenn sie noch so schwer verletzt war, würde sie ihr Rede und Antwort stehen. Es verwirrte sie nur, dass Talris diese schwachsinnige Expedition hatte geschehen lassen. Ob er überhaupt davon wusste?
    Sie blickte ihn an und sah die Strapazen der Schlacht in seinem Gesicht stehen. Wieder einmal eine schlacht verpasst und wieder einmal mit dem gleichen Ergebnis.


    "Talris mein Freund. Wisst ihr wo Marthiana ist?"

  • *durch die lauten Gespräche, die quer durch das Lazarett im LAgerhaus tönen angelockt, komtm Akluto mit müden Gesichtsausdruck zu der Ecke von Ancalimas Bett geschlurft*


    "Darf ich erfahren, was diese Unruhe im Lazarett bedeutet?"


    *Als er die Umstehenden erkennt, erscheint ein müdes lächeln auf seinem Gesicht*


    "Soviele Bekannte Gesichter und soviel unmut an disem Ort?"


    wer die Weisheit mit Löffeln gefressen hat, kann auch klug scheissen


    Amerika - der Weg von der Barberei zur Dekadenz ohne den Umweg über die Kultur


    Immer wieder lesenswert: Artikel 231 des VV von `19

  • Ancalima fiel es schwer all die Gesichter momentan zu sortieren die an ihrem Bett erschienen aber Ileyas Worte hatte sie gut verstanden, sie ließ sich unter ihrem sanften Druck wieder auf das Lager zurücksinken...wie hasste sie doch diese Momente in denen sie die Verletzungen an ein Bett fesselten...Leise antwortete sie Ileya mit einem sanften Lächeln :"Oft ist nichts so wie es scheint und manchmal versteht man den Sinn und Nutzen erst dann wenn es geschehen ist...aber Dinge...müssen getan werden um weiter zu kommen und nicht stehen zu bleiben im Lauf des Lebens...man kann sein Leben mit endlosen Diskussionen vertun und vielleicht so den vernünftigen und richtigen Weg finden...man kann aber auch Taten als seinen Weg bestimmen um am Ende nicht sagen zu müssen...hätten wir doch etwas getan...."
    Das Reden strengte sie sichtlich an doch bemühte sie sich weiter zu sprechen :"Wir haben herausgefunden das Brak-Zuss sich scheinbar mit dem Herrn der Totenwelt verbündet hat und mit dieser Macht im Kreuz ist er ein fürchterlicher Gegner...ich denke wir sollten irgendeinen Weg finden seinen alten Gott davon in Kenntnis zu setzten, oder einen anderen Weg finden, ansonsten wird der Tod bald an die Tür eines jeden von uns klopfen. Jetzt ist es an euch neue Ideen zu finden, ich habe mein bestes gegeben und ebenso Marthianna..*sie fasste mit einer Hand Ileya sanft um den Hals und zog sie näher an sich und sprach ernst weiter*...sie hat das für euch getan, weil sie euch vor ihm schützen will!" Ihre Stimme wurde merklich schwächer, dann erblickte sie Malglin, fast flehend sah sie ihn an "Bitte Malglin, schafft mich hier heraus...ich habe das Gefühl zu ersticken in all dem Leid,Schmerz und Tod der hier in diesen Hallen weilt...bringt mich zu Kassandra...bitte" eine Träne voll des Leid rann über ihre Wange, ihre Hand glitt von Ileyas Hals und ihre Augen schlossen. Ihr Geist suchte Zuflucht in tiefer Ohnmacht...

  • Malglin schaut die Anwesenden und auch Akluto an.


    "Ich denke, wir heute haben wir genug. Ich lade dich Ileaya, Talris + Begleiterin und auch Ancalima dazu ein, den heutigen Tag in meinen Haus zu beschliessen und mit den letzten Schiff Richtung Amonlonde Stadt zu reisen.


    Wenn du keine Einwände hast, Akluto, nehme ich Ancalima mit."

  • Ileaya hörte Ancalima aufmerksam zu und wendete sich ihr wieder zu. Sie schüttelte nur sachte und mitleidig den Kopf und sah die Elbe weiterhin an.
    "Du verstehst es immer noch nicht. Er war und ist hinter vier Leuten her, zu denen ich aber nicht du gehörst. Es ist an mir die Dinge zu regeln und nicht an dir oder Marthiana. Es gibt genug anere Nymbras."


    Sie hörte weiterhin zu und lies sich auch heranziehen, selbst wenn Ancalima fast zu schwach dafür schien. Die Worte die sie dann sagte, trafen sie tief, doch ließ sie es sich nicht direkt anmerken. Sie fing die herabgleitende Hand Ancalimas auf und sah wandte sich mit gesenktem Blick an Malglin.


    "Danke Malglin für deine Einladung. Ich werde ihr sehr gerne nachkommen."


    Sie zog das Barrett ein wenig tiefer ins Gesicht sodass man ihre Tränen nicht sah, während sie immer noch Ancalima aus den Augenwinkeln ansah. Sie flüsterte ein paar Worte vor sich hin.


    "Dummes Ding. Wie konnte ich nur die Freundschaft von ihnen unterschätzen. Sie hätten mich einfach fragen sollen. Natürlich ist Brak-Zuss mit dem Herrn der Totenwelt verbündet. Wie sonst hätte er all die anderen Dinge tun können."

  • *Akluto schaut zu Malglin, dann der Reihe nach zu Talris, Ileaya, zu der Unbekannten und zu Ancalima*


    "Nein, ich stimme einer Verlegung heute nicht zu, sie pulst vor fremder Energie, vor Heilmagie, der Körper ist überladen, geschwächt und die Wunden sind nur genäht und verbunden. Sie reagiert kaum auf alchemische Heilmittel. Ein Transport könnte sie töten."


    *Akluto wendet sich Ancalima zu und kniet neben Ihrem Bett*


    "ja, hier ist Trübsal, Krankheit, Hoffnungslosigkeit und Tod, aber nur für den, der nicht tief in die Leute hineinschaut. Hier sind 16 junge Schüler der Akademie, die um jeden Funken leben kämpfen, voller Kraft, voller Hoffnung und mit Vertrauen in sich und die Götter, hier sind Leute aus dem Hafen, ganz normale kleine Leute, wie man sagt, die sofort gekommen sind und geholfen haben. Diese bringen Ihre Kraft und Ihre Hoffnung ein. Und diese Kraft wird den Tod und die Hoffnungslosigkeit hier besiegen und auch dich stärken und heilen."


    *Akluto steht wieder auf*


    "Ich werde nach Amonlonde Stadt mit euch zurückkehren und im Schrein beten. Aber Ancalima bleibt hier. Meine besten Leute werden sich um sie kümmern und sie pflegen."


    *Akluto nimmt aus einer Ecke seine Weste, Barett und Streitkolben auf und steht abwartend neben dem Ausgang*


    wer die Weisheit mit Löffeln gefressen hat, kann auch klug scheissen


    Amerika - der Weg von der Barberei zur Dekadenz ohne den Umweg über die Kultur


    Immer wieder lesenswert: Artikel 231 des VV von `19