Malglins und Kassandras Zimmer

  • "Die... oh. Dann ist Ai zurück. So spät schon..."
    Kassandra steht auf und streckt Enduneath die Hand hin, um ihn ebenfalls hochzuziehen.
    "Ich schicke Trine, ihm das Zimmer neben deinem fertig machen."
    Die Schankmaid sammelt ihre Utensilien zusammen und verläßt dann zusammen mit dem Wächter das Zimmer.

  • Am Abend des Tages an dem Kassandra mit Bellaria von der Nebelburg zurückgekehrt ist hat Kassandra ihre Tochter zum dritten Mal ins Bett gebracht und schlüpft schnee unter die Decke um möglichst rasch einzuschlafen bevor die Kleine wieder wach ist. Doch da fällt ihr noch etwas ein:
    "Du wolltest mir eben noch was erzählen", erinnert sie sich und ihren Mann. "Irgendwas von wegen Arnulf hat einen Brief geschickt?..."

  • "Ja, Arnulf hat eine private Bitte an uns." Er reicht Kassandra den letzten Brief, den Arnulf geschickt hat.

    "Was meinst du?"

    Leb wohl - alter Mann. Wir hatten es nicht immer einfach, aber ich vermisse dich furchtbar.

  • "Ich..."... kann nicht, will sie sagen.
    Aber warum eigentlich nicht? Du bist hier nicht weniger gelähmt als auf dem Schiff. Du nimmst Golos Tränke mit und alles ist wunderbar. Vielleicht gibt dir die Aufgabe sogar einen Grund nicht über die Reling zu fallen und dich im weiten Ozean zu verlieren...
    Und die Entfernung wird die Visionen dämpfen.
    "Dann fahre ich nach Montralur und hole das Kind", sagt sie.

  • Malglin wirkt nachdenklich.
    "Bist du sicher? Du wirst die Kinder nicht mitnehmen können und die Reise dauert gut 5- 6 Wochen."

    Leb wohl - alter Mann. Wir hatten es nicht immer einfach, aber ich vermisse dich furchtbar.

  • "Ich gebe nur zu bedenken, das du für ein Kind alle deine anderen Kinder für eine gute Zeit nicht sehen wirst. Es wäre einfacher, einen Kapitän die Ordner die geben, das Kind auf der nächsten Fahrt Richtung Amonlonde mitzubringen."

    Leb wohl - alter Mann. Wir hatten es nicht immer einfach, aber ich vermisse dich furchtbar.

  • Am Abend, nachdem Silia aus ihren Visionen zurückgekehrt ist, nachdem Malglin Kassandra aus der Nebelburg abgeholt hat, steht Kassandra in ihrer beider Schlafgemach am Fenster und schaut hinaus. Es ist bereits dunkel, die Kinder sind im Bett und blieben das hoffentlich auch für die nächsten sechs Stunden.
    Kassandra schaut den Mond an, der über dem brennenden Tisch steht.
    War das mal so, daß der Anblick ihr Frieden geschenkt hat? Wie lange ist das her.
    Jetzt steht da nur eine helle Scheibe über dem First der Taverne, deren Hinterhof an das Grundstück der Damars grenzt. Nur ein kaltes, weit entferntes Licht, das Bäume und Gebäude blasse Schatten werfen läßt.
    Dem Sorgen und Nöte der Menschen unter ihm gleichgültig sind. zu kalt und zu weit entfernt um Trost zu spenden.


    Kassandra schließt das Fenster und geht zum Bett. Auf der Truhe daneben steht das Fläschchen mit Golos Trank. Morgen in aller Frühe wird er nötig sein.
    Kassandra seufzt und schlüpft dann unter die Laken. Sie bläst das Licht aus und starrt im dunklen an die Decke.
    Es dauert lange bis sie Ruhe findet.

  • Es wäre schmerzhafte Gewohnheit, ein lächerlicher Gedanke, es als solches zu bezeichnen... jene fast spürbare körperliche Angst vor der Dunkelheit, in der die dunklen Träume, wie lauernde Alben nur darauf warten, die Hoffnung auf Ruhe, auf Erholung zu fressen, hungrige gnadenlose Räuber.


    Doch sie kommen nicht, sie schleichen sich nicht aus ihren stinkenden Nestern aus geistigem Verfall, um sich an ihrer willigen Beute zu nähern... sich von den immer weiter zerfasernden Gedanken und Gefühlen zu satt zu fressen und als Bezahlung für ihr Mahl, Wahnsinn zurückzulassen.


    Jetzt würde es kalt werden, kalt von innen heraus, ein inneres Erfrieren, Vorbote der Angst... aber auch das geschieht nicht...


    Vielleicht ist es das wärmende Bett, die Daunen, die dem ausgelaugten Körper schmeichelnd ein sicheres Heim geben, vielleicht ist es die Sicherheit eines Hauses, dass die Seele einer ganzen Familie in sich trägt und der Kälte heute keine Gelegenheit gibt sich in den zerrissenen Geist einzunisten.


    Wohlig weiche Dunkelheit... ein sanftes Feuer ohne Schein... es läd zum Fallen ein.. wie lange ist das her? Dieses Weggleiten in traumlose Gefilde, die Frieden verheissen und Stärkung.


    Eine Feder, kein schneidenes Schwert, die wärmende Berührung eines sanften Lichts, dass Sicherheit verspricht und keine Blöße. Der Hauch eines Gefühls. War es das, dass die Träume zurückhält, die Dunkelheit wieder in etwas verwandelt, vor dem man nicht fürchten muss?


    Der Geschmack wilden Honigs auf den Lippen, der Klang einer Melodie in den Ohren, ohne kreischende Töne, jede Dramatik vernachlässigend. Betäubt es die Sinne oder schenkt es ihnen lange vermisste Kraft?


    Der gequälte Geist ist schon so weit, dass er in der Schönheit den Mißklang sucht, in der Kraft die Schwäche, wann war es anders?


    Das Licht wird stärker, wird zu einer Hülle, die fast heilt... und wenn nicht das, dann Kraft spendet, das winzige Samenkorn im Innern, das im Verglühen begriffen umschließt und weiter gibt, was es mitbringt... preislos, ohne Gegenforderung, sich selbst dabei aufbrauchend und das ohne jede Wehr oder Selbsterhaltung.


    Nahrung für den Verhungernden, Wasser für den Verdurstenden.

    Pink fluffy unicorns dancing on the rainbow..dummidudidummm

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  • Leicht geht der Atem der Schlafenden, ungewöhnlich in den letzten Monaten.
    Die bewußte Erinnerung, Absichten, klare Gedanken ruhen in diesem schwebenden Zustand, sonst hätte sie das Licht vielleicht erkannt.
    Das was Kassandra ist, ohne diese Dinge, nimmt sich die angebotene Kraft ohne zu zögern, ohne zu fragen. Viel zu sehr hat das vergangene halbe Jahr an ihren Kräften gezehrt als daß sie jetzt danach fragen würde woher diese Gabe kommt. Und vergänglich genug wird sie sein, schon morgen geht der Kampf weiter.

  • Das Licht durchdringt die geschundene Seele und verankert sich dort. Wie ein Magnet zieht sie die Zerfaserungen des Geistes an sich und umhüllt sie. Kraftspendend, bis man keinen Unterschied zwichen Kassandra und jener Kraft verspüren kann.


    Als die Alpträume, die fremden Schatten sich aus ihren Verstecken trauen, weil der Hunger nach Kassandres Seele sie hervortreibt... werden sie von dem Licht, dass zu Kassandras eigenen gewordenen ist geblendet und davon abgehalten die Bardin in dieser Nacht heimzusuchen.


    Wie eine Decke, die Kassandra versteckt und wärmt, hält das Licht die drohende Finsternis fern, die Stimmen, die Bilder... wenn es dabei Kraft aufwenden sollte oder kämpft so ist das für die Bardin nicht wahrzunehmen. Fast scheint es als würden Silias Kräfte hier arbeiten und sie fortführen von der stürmischen dunklen Wand kochender Bilder.


    So schläft die Bardin diese Nacht erholsamer...sammelt Kraft und auch als der Morgen schließlich anbricht spürt sie den Nachhall dieser sanften Lebenskraft, die sie über die Nacht gerettet hat.

  • Seltsam ausgeruht und erholt wacht Kassandra an diesem Morgen auf. Eine Weile starrt sie die Decke an und fragt sich verwundert was geschehen ist. Dann schwingt sie die Beine aus dem Bett und greift zu der Flasche auf dem Tischchen daneben, als die ersten Bilder des mittlerweile allzu vertrauten Sechsgehörnten beginnen ihr Bewußtsein zu fluten.


    Eine Viertelstunde später verläßt sie, ein Gähnen unterdrückend, das Zimmer, um nach den Kindern zu sehen und mit dem Rest der Familie das Frühstück einzunehmen.