Andraiths Augen glitzern amüsiert.
"Nein, ich bin kein Wanderer, ich besuche jemanden, der bei euch wohnt."
Malglins Haus 15
- Kassandra
- Geschlossen
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"Wen besuchst du?", fragt das Kind weiter.
"Hast du was mitgebracht? Ist das in der Tasche drin?"
Neugierig beguckt sie sich die Tasche des Fremden und streckt die Hand danach aus. -
"Ihr Name ist Liadana deiBeirlan."
Er reicht dem Mädchen die Tasche, die Hauptsächlich Schriftstücke enthält.
"Aber mitgebracht habe ich nicht viel" -
Hjaldir wird von Ellemir ins Arbeitszimmer geleitet.
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Das Kind untersucht die Tasche und zeigt sich enttäuscht, daß weder Spielzeug noch Süßigkeiten darin zu finden sind.
"Liadana will aber Silia heißen", belehrt sie ihn altklug. -
"Will sie das?" er zieht eine Augenbraue hoch und dreht sich leicht um, um zu der Elbe zu schauen, die ruhig in der Haustüre steht und lächelt.
"Dann werde ich sie wohl auch so nennen. Ich heisse übrigens Andraith" -
"Und du bist ein Elb", ergänzt das Kind. Schließlich ist sie weder blind noch dumm und der Name tut ein übriges zu der Feststellung.
"Bist du schon ganz alt?"
Die Elben die sie sonst sieht sehen alle nicht wie ganz alte Leute aus aber dieser hier schon. -
Er lächelt warm.
"Ja, ich bin sehr alt. Sogar für eine Elben."Er kramt kurz in einer Tasche seiner Robe, dann zieht er einen kleines Stück Holz hervor, dass in die Form eines Pferdes geschnitzt wurde.
"Kannst du das für mich aufbewahren, bis ich dazu komme daran weiter zu arbeiten?"
Er hält dem Mädchen das kleine, fast fertige Pferd hin.
"Ich muss nun mit Silia reden." -
"Ja", sagt die Kleine und nimmt das Pferd entgegen. "Das ist ein schönes Pferd..."
Sie sieht zu ihm hoch.
"Silia kann nix sehen", sagt sie leise. "Deshalb muß man sie führen. Damit sie nicht hinfällt." -
Andraith beugt sich zu ihr herunter und antwortet flüsternd.
"Danke für den Tip."
Dann zieht er mit einer geschwungenen Bewegung etwas hinter ihrem Ohr hervor und hält es ihr hin. Es handelt sich um ein Stück gesüsste und getrocknete Banane. -
Sie schaut ihn mit großen Augen an, faßt sich an ihr Ohr und kichert. Dann nimmt sie das Bananenstück und knabbert daran.
"Du kannst auch zaubern", grinst sie entzückt. -
Andraith zerzaust ihr einmal das Haar, dann dreht er sich zu Silia um.
Unbekümmert tritt er an sie heran und schließt sie in eine Umarmung.
Dann sagt er leise etwas, woraufhin die Elbe auflacht und ihn mit sich ins Haus zieht. -
Lina verstaut das Holzpferdchen gut und läuft zurück zu ihren Spielkameraden.
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Silia nimmt Andraith erst einmal mit in die Küche
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Zum dritten Mal an diesem Tag erscheint Hjaldir mit seinem decurio an Malglins Haus. Hjaldir ist sichtlich nervös und klopft wieder an die Türe.
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"Tribun Hjaldir... vielleicht sollte ich euch einfach einen Schlüssel geben", wundert sich Ellemir, die auch dieses Mal öffnet.
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"Gmrpf. Verzeiht. Verzeiht vielmals. Aber die Umstände zwingen mich abermals den Katschmarek aufzusuchen."
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Ellemir zuckt die Schultern.
"Er ist der jenige, dem im Falle des Unmuts Feuerbälle als Wurfgeschosse zur Verfügung stehen", sagt sie. "Nicht ich."
Doch dann lächelt sie.
"Ihr kennt den Weg. Geht nur hinein." -
decurio Leron sieht aus, als ob er sich nicht wohlfühlt in seiner Haut, folgt dem Tribun aber trotzdem weiter.
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Wieder einmal nähert sich ein Reiter von Richtung Nordstraße dem Anwesen der Damars, allerdings steigt eine Gestalt vom Pferd ab, die Endúneath kaum ähnelt. Der anthrazitfarbene Mantel, der leidlich die beiden in sich asymmetrischen Zwillingsklingen, die am Rücken befestigt sind, verdeckt, weist reichlich und für die Cyrchanyon beinahe kunstvolle, blutrote Verzierungen auf. Die Rüstung beschränkt sich auf leichte Armschienen, zudem hält die relativ kleine Hên Meneldû es offensichtlich nicht für nötig, ihr Haupt mit einer Kapuze zu bedecken, was einige Tätowierungen, die von den Schläfen ausgehend den schlanken Hals herab laufen, zeigt.
Am'Anethras eisblauer Blick liegt auf dem Türklopfer, den sie gerade betätigt hat.