Regeldinge: Opferregel

  • http://www.larpwiki.de/Regeln/OpferRegel


    Auf Grund einer aktuellen Diskussion in einem anderen Forum würde ich gerne wissen, was Ihr darüber denkt, wie Ihr dazu steht und ob Ihr sie für Euch anwendet, was Ihr über Cons mit bzw. ohne Opferregel denkt, wie Eure Erfahrungen sind, etc.


    Diskussionen sind gerne gesehen, sofern sie sachlich ablaufen (wobei überzogene Beispiele und Argumente dazu gehören).

    "Eine Armee aus Schafen, die von einem Löwen geführt wird, ist besser als eine Armee von Löwen, die von einem Schaf geführt wird."

  • Ich bin klar für Opferregel.
    Mein Spielzeug, meine Zeit, mein Geld, meine Liebe. Mein Charakter. Da hat niemand Drittes zu entscheiden. Ich bin selbst groß und kann das entscheiden.


    Man sollte ja daran denken, dass Opferregel nicht heißt, dass ein Charakter nicht stirbt. Viele verwechseln das leider. Keine Orga ist in der Position ihren Spielern etwas aufzuzwingen. Das Aussetzen der Opferregel und das Herausgeben meines Charakters zählt für mich dazu und ist für mich ein klares Ausschlußkriterium für eine Con. Da muss es schon sehr gute andere Argumente geben um doch hinzufahren.

  • Ich bin auch für die Opferregel, es sei denn bestimmte Aspekte lassen keine anderen logischen Schluss zu, als den tatsächlichen Charaktertod. Zum Beispiel eine augenblickliche Pulverisierung durch einen Pulverisierungsstrahl, der auf jeden Fall auf tödlich eingestellt war.


    Da kann man dann auch nicht mehr mit Raum-Zeit-Krümmungen argumentieren.


    Ansonsten aber...


    Es findet sich immer und immer wieder eine rollenspielerisch sogar anspruchsvolle Alternativ-Szenerie, die den involvierten Parteien eine Gelegenheit geben die Opferregel zu nutzen und dennoch konsequentes Rollenspiel zu haben und anderen mit auf den Weg zu geben.

  • Was das Schaf sagt.
    Und zwar aus dem klaren Grund, daß wir miteinander und nicht gegeneinander spielen. Schließlich zahlen wir alle viel Geld dafür.
    Also werden Charaktertode auch miteinander beschlossen und nicht gegen den Willen eines Einzelnen durchgedrückt.

  • Jepp, schließe mich auch dem Schaf an. Sofern alle zusammenspielen sollte es auch keine Schwierigkeiten geben.


    Wobei: Spiel sollte belohnt werden. Also auch so Dinge wie: Man wird ausdrücklich gewarnt, dass im Wald böse Monster (Schaben, Schrate, Untote, also etwas dass keine Geiseln nehmen würde) sind, dann geht man alleine rein, wird angegriffen und kann da liegen bleiben. Dann ist man tot, weil man verblutet. Eigener Entschluß.

    Wenn also jemand aus eigenem Entschluß sich in eine Todessituation bringt, dann sollte man die Konsequenz auch anerkennen. Damit meine ich aber bei wirklich dummen Dingen. Also nicht jeder Pfeil durch die Brust ist tot, auch nicht jedes Duell.


    Manche nutzen die Opferregel als Freifahrtschein Schwachsinn zu machen. Das genau soll es ja aber nicht sein, sondern nur eine Rückversicherung, falls was daneben geht, was man nicht erwartet hat.

    Det var øl
    berusende ord
    det var sommer det var sol
    det var hjerter i brann
    blikkstille vann
    alt på denne jord
    Og det var kjærlighet
    Kisiblog eifelkind - erneut reanimiert(mehr oder weniger) 1x pro Monat aus Belgien 8f

  • Stimme dem bisherigen Konsen zu.


    Die Opferregel ist sinnvoll, wenn sie verantwortungsbewusst angewendet wird.


    Allerdings wird sie immer wieder anders definiert, was warscheinlich das Problem ist.


    Im DKWDDK Umfeld (2 Regeln und viele ausgesprochene und unausgesprochene Konsense) ist sie ja eigentlich zentral.


    Bin bin Anhänger der beiden Definitionen
    "Der passiv angespielte entscheidet über Erfolg und Konsequene des Anspielens/Aktion"
    "Der Spieler steht das letzte Wort über seinen Charakter zu"


    D.H.
    Ich kann als SL/Orga einem Spieler mit unliebsamen Charakter verbieten auf meine Con zukommen, nicht aber diesen Charakter auf anderen Con zu spielen


    Damit schließen sich Opferregel und Regelautomatismen (zu gewinnst 2 Lebenspunkt nach 3 Stunden Ruhe; du bist Tot; du verlierst den Arm- der Arm wächst nach) aus.
    Also mach die Opferregel da Sinn, wo Regeln eher Richlinien oder Vorbilder sind.


    "Auf den Glauben !
    Auf die Fünfe !
    Auf's Maul!

    Endergebnis der letzten dorlonisch-magonisch-Badaar-klerikalen Trickspruchfinderunde



    denkt dran: wir machen nur ein RollenSPIEL


  • Zitat

    Original von Ashaba
    Ich bin klar für Opferregel.
    Mein Spielzeug, meine Zeit, mein Geld, meine Liebe. Mein Charakter. Da hat niemand Drittes zu entscheiden. Ich bin selbst groß und kann das entscheiden.


    Man sollte ja daran denken, dass Opferregel nicht heißt, dass ein Charakter nicht stirbt. Viele verwechseln das leider. Keine Orga ist in der Position ihren Spielern etwas aufzuzwingen. Das Aussetzen der Opferregel und das Herausgeben meines Charakters zählt für mich dazu und ist für mich ein klares Ausschlußkriterium für eine Con. Da muss es schon sehr gute andere Argumente geben um doch hinzufahren.



    Klare Zustimmung. Orgas, die die Opferregel ausschließen, werden mich als SC niemals sehen und brauchen schon sehr gute Gründe, mich als NSC für solch einen Spielansatz zu gewinnen.

  • Hmm, ich gestehe, ich bin larptechnisch ohne Opferregel groß geworden und habe sie auch nie vermisst. Wenn der Charakter gestorben ist, ist er gestorben... man hat sich geärgert, wenn es ein dummer Tod war oder gefreut, wenn es heldenhaft zugegangen ist.


    Aber ich glaube, es ist auch eine Frage des Umgangs mit dem Charakter, die ganz grundlegend für oder wider eine Opferregel spricht. Wenn ich das Setting eines Cons ernst nehme (aus Sicht des Charakters), dann gehört der mögliche Tod folgerichtig dazu. Wenn ich aber als Spieler in erster Linie auf ein Con gehe, um mich mit anderen Spielern zu treffen, die ich mag & mit ihnen Zeit zu verbringen, dann ist der Con-Hintergrund nicht so wichtig und damit der Tod oder das Sterben auch nicht notwendig.


    Mittlerweile habe ich mich ein stückweit an die Opferregel gewöhnt & möchte sie auch bzgl. bestimmter Charaktere nicht mehr missen, aber grundsätzlich stimme ich Louie zu, eigentlich ist sie nur für freies Spiel nötig, wo jeder einzelne Spieler individuell auf die Aktionen des anderen reagieren kann.
    Wenn es eindeutige & klare Regeln gibt, erscheint mir die Opferregel eher wie das letzte "Schlupfloch", um diesen Regeln in ihrer letzten Konsequenz doch noch entkommen zu können.

  • Zitat

    Original von Lerona


    Aber ich glaube, es ist auch eine Frage des Umgangs mit dem Charakter, die ganz grundlegend für oder wider eine Opferregel spricht. Wenn ich das Setting eines Cons ernst nehme (aus Sicht des Charakters), dann gehört der mögliche Tod folgerichtig dazu. Wenn ich aber als Spieler in erster Linie auf ein Con gehe, um mich mit anderen Spielern zu treffen, die ich mag & mit ihnen Zeit zu verbringen, dann ist der Con-Hintergrund nicht so wichtig und damit der Tod oder das Sterben auch nicht notwendig.



    Für mich schließt das eine das andere doch nicht aus! Für mich ist ein Con-Hintergrund IMMER wichtig und der Tod gehört auch IMMER für mich dazu, egal, ob das nur eine AmbienteCon ist, wo mein Char und ich hinfahren, um Spaß zu haben oder eine Con, wo schon im Flyer drin steht, dass gestorben werden könnte.
    Wenn ich auf einem "Spaß-Con" aus irgendwelchen Gründen gemeuchelt werde und liege (grob gesagt) 10 Minuten irgendwo in der Ecke, ohne, dass mich jemand findet, bin ich tot. Trotz Opferregel.


    Mir würde es schon sehr bitter aufstoßen, wenn das Leben meines Chars in der Hand einer SL liegt, die nicht unbedingt immer das beste Hintergrundwissen hat und einfach mal nach Lust und Laune entscheiden kann, wer stirbt oder nicht, egal, wie pappnasig die Aktion war, die zum Tod des Chars geführt hat.

    Litore quot conchae, tot sunt in amore dolores.

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Braja ()

  • Es stört mich ein wenig, das die Opferregel immer auf den Charaktertod reduziert wird.


    Konsequenter Umgang mit der Opferregel heißt:
    Mein Schwert trifft dich - du entscheidest was passiert.
    Ich spreche eine Lähmungformel auf dich - du entscheidest wie sie wirkt
    Ich verbinde deine Wunde - du entscheidest wie sie heilt


    Es läuft schon sehr auf die Zwei Regeln hinaus:
    "Wenn du angespielt wirst - zeige eine Reaktion"
    "Wenn du anspielst erwarte keine bestimmte Reaktion"


    Zitat

    Original von Lerona
    Wenn es eindeutige & klare Regeln gibt, erscheint mir die Opferregel eher wie das letzte "Schlupfloch", um diesen Regeln in ihrer letzten Konsequenz doch noch entkommen zu können.


    Ich ziehe man das Pferd andersherum auf: In den letzten 10 Jahren habe ich kein CON erlebt, dass eindeutige und klare Regeln hatte.


    Am Ende wurde irgendwie immer ein Spielkonsens gefunden oder sich eben darüber gestritten.
    Dabei hilft es natürlich Richtlinien und Vorbilder zu haben und auch ich habe bei Magie und Liturgien immer Punkte und Regelwerke im Hinterkopf.
    Aber nachdem jetzt selbst DS3 den Gesunden Menschenverstand ins Regelwerk schreibt, gehe ich endgültig lockerer mit Regeln um - Magonien sei Dank!


    "Auf den Glauben !
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    Auf's Maul!

    Endergebnis der letzten dorlonisch-magonisch-Badaar-klerikalen Trickspruchfinderunde



    denkt dran: wir machen nur ein RollenSPIEL


  • Louie


    Im allgemeinen Gebrauch wird die "Opferregel" auf den Charaktertod bezogen - und so war es hier auch gemeint. Auch wenn Du natürlich nicht Unrecht hast ;)


    Wobei ich die Beispiele nicht als "Opferregel", sondern eher dann wirklich als "zwei Regeln" bezeichnen würde, um eine klare Differenzierung herzustellen und sicherzustellen, dass jeder weiß, was ich meine. Denke nämlich, dass da - zumindest in der Auffassung und im Denken - ein Unterschied besteht.

    "Eine Armee aus Schafen, die von einem Löwen geführt wird, ist besser als eine Armee von Löwen, die von einem Schaf geführt wird."

  • Zitat

    Original von Braja
    Für mich schließt das eine das andere doch nicht aus! Für mich ist ein Con-Hintergrund IMMER wichtig und der Tod gehört auch IMMER für mich dazu, egal, ob das nur eine AmbienteCon ist, wo mein Char und ich hinfahren, um Spaß zu haben oder eine Con, wo schon im Flyer drin steht, dass gestorben werden könnte.


    Unter dieser Prämisse müsste ich entweder zu jedem Con, zu dessen IT-Hintergrund & Story der Char eigentlich keine passende Motivation hat, ich als Spieler allerdings gerne gehen möchte, entweder einen jeweils passenden Char (am besten jemanden, den die Geschichte betrifft) 'basteln' oder mir irgendeine (mehr oder weniger schlüssige) Geschichte aus den Fingern saugen, warum doch mein Standart-Char dort ist... und ehrlich gesagt, waren bei Punkt zwei die Erklärungen, die ich auf Nachfragen bekommen habe eher dürftig und liessen kein großes Interesse an dem erkennen, was gerade gespielt wurde.


    Abgesehen von diesem Problem, eins meiner Highlights, immer noch ein Satz eines Mitspielers, auf die Frage, "Warum denn des Nachts keine Wachen aufgestellt werden würden?" "Ist nicht nötig, die NSC sind grad woanders beschäftigt!"
    Von einem 'Ernstnehmen' der Hintergrundgeschichte konnte da wohl eher nicht gesprochen werden.


    Ich will damit nicht sagen, dass es nicht auch genug Spieler gibt, die beides auf einem Con vereinen, habe aber oft die Erfahrung gemacht, dass die "Spass-Spieler" eher zur Opferregel tendieren als die "Ernst-Spieler" (sorry, klingt jetzt ein wenig blöd & soll definitiv nicht bedeuten, dass es darum geht, dass Larp ernster genommen werden und weniger Spass machen sollte :D)


    Zitat

    Original von Braja
    Mir würde es schon sehr bitter aufstoßen, wenn das Leben meines Chars in der Hand einer SL liegt, die nicht unbedingt immer das beste Hintergrundwissen hat und einfach mal nach Lust und Laune entscheiden kann, wer stirbt oder nicht, egal, wie pappnasig die Aktion war, die zum Tod des Chars geführt hat.


    Jetzt bin ich verwirrt... wie soll denn eine SL meinen Charakter töten?

  • Zitat

    Original von Lerona
    Ich will damit nicht sagen, dass es nicht auch genug Spieler gibt, die beides auf einem Con vereinen, habe aber oft die Erfahrung gemacht, dass die "Spass-Spieler" eher zur Opferregel tendieren als die "Ernst-Spieler" (sorry, klingt jetzt ein wenig blöd & soll definitiv nicht bedeuten, dass es darum geht, dass Larp ernster genommen werden und weniger Spass machen sollte :D)


    Meine Erfahrung sagt da genau das Gegenteil. Und ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass auf "Opferregel-Cons" mehr gestorben wurde als auf anderen. Was z.B. auch an so blödsinnigen Regeln/Fähigkeiten wie Regi 4 liegt...


    Und Louis: Danke, dass Du darauf hingewiesen hast. Denn die Opferregel allein auf den Charaktertod zu reduzieren, ist meines Erachtens nicht ganz schlüssig.

  • Zitat

    Original von Lerona
    Ich will damit nicht sagen, dass es nicht auch genug Spieler gibt, die beides auf einem Con vereinen, habe aber oft die Erfahrung gemacht, dass die "Spass-Spieler" eher zur Opferregel tendieren als die "Ernst-Spieler" (sorry, klingt jetzt ein wenig blöd & soll definitiv nicht bedeuten, dass es darum geht, dass Larp ernster genommen werden und weniger Spass machen sollte :D)


    Ganz ehrlich: Mein Spaß und der Spaß meiner Mitspieler steht für mich bei meinem Hobby an erster Stelle. Es bringt doch nichts ein Hobby zu haben, an dem man sich selbst den Spaß versagt. Ich übe Larp ja nicht aus, um dem "Konstrukt" Larp zu genügen sondern weil es eine Beschäftigung ist, die ich gerne ausübe.
    Geht mein Golfschläger kaputt, weil irgendein Idiot damit einen Stein bearbeitet hat, dann habe ich gar keinen Spaß dran. Geht mein Golfschläger kaputt, weil ich meinen Ball mit dem Stein verwechselt habe und drauf haue, ihn putte und der Schläger geht dann kaputt, wars zumindest eine klasse Aktion.


    Was ich durch die Opferregel verhindert sehe ist "Beim Pissen gemeuchelt.". Meine Charaktere sind Helden. Jeder auf eine mehr oder minder sinnvolle oder offene bzw. versteckte Art und Weise. Sie haben Ecken und Kanten und Macken und miese Angewohnheiten. Sie sind nicht immer nett, aber sie sind Helden. Ich will einen entsprechenden Tod für sie und keine abgefackelte Klotür.

  • Zitat

    Original von Ashaba
    Was ich durch die Opferregel verhindert sehe ist "Beim Pissen gemeuchelt.". Meine Charaktere sind Helden. Jeder auf eine mehr oder minder sinnvolle oder offene bzw. versteckte Art und Weise. Sie haben Ecken und Kanten und Macken und miese Angewohnheiten. Sie sind nicht immer nett, aber sie sind Helden. Ich will einen entsprechenden Tod für sie und keine abgefackelte Klotür.


    Genau so ist es. Nicht allen meine Charakteren würde ich das Etikett "Held" verpassen, aber ich sehe es nicht ein, dass irgendein pickeliger Tyron Nightfire-NSC auch nur einen von ihnen durch eine Pappnasen-Aktion ins Jenseits schickt. Oder dass eine SL mit einstelligen Con-Tagen (alles schon erlebt) das sogar anordnet, um irgendein diffuses "Bedrohungspotential" aufzubauen.


    Wenn ich das als Orga nicht anders hinbekomme, als ständig mit dem Schild zu winken "Ihr werdet alle sterben!" dann sollte ich mir vielleicht Gedanken über mein Konzept machen.


    Genauso wie ich der Orga vertraue, verantwortungsvoll mit mir umzugehen, genauso erwarte ich, dass die Orga mir ein solches Vertrauen entgegenbringt. Missbraucht ein Spieler dieses entgegengebrachte Vertrauen, dann gibt es viel geeignetere Lösungsansätze als mit dem dem Charaktertod zu drohen.


    Ashaba hat es mit dem schönen Nebensatz "Ich bin selber groß" schön auf den Punkt gebracht.

  • Zitat

    Original von Lerona


    Unter dieser Prämisse müsste ich entweder zu jedem Con, zu dessen IT-Hintergrund & Story der Char eigentlich keine passende Motivation hat, ich als Spieler allerdings gerne gehen möchte, entweder einen jeweils passenden Char (am besten jemanden, den die Geschichte betrifft) 'basteln' oder mir irgendeine (mehr oder weniger schlüssige) Geschichte aus den Fingern saugen, warum doch mein Standart-Char dort ist...


    Äh... ja. Genau. ?(
    Ich bin die einzige die das tut? Oder wenns ums verrecken nicht paßt als NSC geht?

  • ja, wenn man älter wird...
    Hab ein Halbes Jahrzehnt lang fast nur NSC gemacht, weil mein Hauptcharakter keine Interessen an den gespielten Themen hatte, oder ich aber auf den paar Veranstalltungen meines Landes dann doch eher die OT Verpflichtung sah, als NSC zu helfen...


    Bis endlich mal wieder IT Wünsche und OT Wünsche zusammentrafen.


    Meine Opferregelung hab ich eigentlich immer vor dem Con getroffen.
    Hab ich mich entschlossen einen Con als SC zu besuchen, dann akzeptiere ich auch damit was da passieren kann.


    Ich bin da zu mir selbst ehrlich. Ich hänge an meinem Charakter, und ich traue mir selber nicht zu, in der konkreten Situation die Angemessenheit der Situation schnell genug beurteilen zu können.
    Deshalb ist es mein Entscheidung, die Regeln zu wählen.


    Schon die Regeln lassen sehr viel Spielraum, selbst innerhalb des relativ starren DS2 Konzeptes ist viel Platz für die Intensität, mit der man eine Reaktion zeit, und die genaue Reaktion...
    So gesehen ist die Opferregelung in jedem guten Spiel zu finden, auch in "Regelgerechtem".
    Und bislang hab ich persönlich keine dramatische Inkonsistenz mit meiner persönlichen "Wunschreaktion" und Regelgerechtem Verhalten gesehen.


    Ein einziges Mal in meiner Larpkariere hab ich an einer Orga ernsthaft gezweifelt. Und da hab ich die einzig logische Konseqeunz gezogen, Yardonn ist geflohen und abgereist...
    Kann ich einer Orga oder ihren NSC'S nicht mehr vertrauen, und muss mein eigenes Urteil über das der Spielleitung stellen... dann habe ich ein größeres Problem, als ich es über die Opferregel lösen könnten.


    Im Übrigen hab ich meine Zweifel am Geschehen direkt der Orga mitgeteilt und mich mit ihr ausgesprochen... Und es kam zu einem Konsens, und das Spiel konnte zu gegenseitigen Zufriedenheit weitergeführt werden, zwar nicht mehr mit Yardonn, aber trotzdem, oder gerade deshalb mit viel Spass...


    Soweit hatte ich einfach sehr viel Glück, so gut wie keine ernsthaften Problem mit Pappnasigen Orgas oder entsprechend unverantwortlich handelnden NSC'S zu erleben.
    Im Gegenteil, ich erinnere mich noch heute an dem Rücksichtsvollen Umgang der Pahia-Orga mit einem jungen Yardonn auf der Nürburg, der so unglaublich Dumm war, mit 2 Weiteren Leuten einen Hinterhalt für eine große anrückende Truppe zu legen, und sich damit aktiv in eine taktisch unhaltbare Situation zu bringen. Keine Opferregelung hätte mein Leben damals retten können... mir viel da nichts mehr ein, mein Leben zu retten, so dumm hatte ich mich verhalten... der Orga schon. Danke...


    Das hat geprägt. Auf einem Con lege ich meinen Charakter in die Hände der Orga und des Regelwerkes.
    Natürlich hat alles seine Grenzen. Sollte sich eine Orga oder ihrer NSC'S durch absolut untragbare Entscheidungen hervortuen, müsste ich drüber nachdenken, ob diese Abenteuer jemals stattgefunden hat.
    Aber erst nach sehr reiflicher Überlegung und dem Versuch, mal miteinander zu reden. Ist aber zum Glück noch nie vorgekommen.


    Um das klassische Beispiel zu nehmen:
    Meuchelt mich jemand, dann bin ich erst mal tot. Wie soll ich in der Situation entscheiden, ob das gerechtfertigt ist, oder nicht?
    Woher soll ich den Hintergrund kennen?
    Natürlich nur, wenn ich IT war...
    Da die Befriedigung von OT Bedürfnissen (Toilettengang auf reguläre WC, oder schamhaftes zu tief im Wald verschwinden dafür, bei realer Gefahr wäre mir doch ganz egal, wer mir zusieht, da würde ich mich direkt an den Wegesrand stellen...) OT ist, sehe ich als selbstverständlich an. Ich bin kein 24 h wirklich konsequent IT Spieler, dazu hab ich ein paar zu viele moderne Schamgefühle.... OT...
    Bei so etwas schwerwiegenden wie dem Charaktertot (defakto ja erst mal das endes des Spielspasses), kann man sicherlich mal nachfragen, was da eigentlich passiert ist, und ob das "nötig" war.
    Aber dabei müssten sich schon gravierende Spieltechnische Defizite bei den Beteiligten auftun, damit ich darüber nachdenken würde, von der getroffenen "Tatsachenentscheidung" nochmal ab zu weichen.


    Kurz gesagt: Opferregelung, so nicht generell für mich aber ein definitives ja für:
    "Zeige eine Reaktion", (gerne halt nach den Regeln... ) und ein ja für
    "erwarte keine bestimmte Reaktion", denn so genau will ich mich garnicht mit den Regeln beschäftigen, das ich dem anderen sagen will, wie das nun nach den Regeln auf ihn wirkt... das muss er selber wissen, und ob er nach Opferregelung spielt, oder einfach eine Regel benutzt (Magische Rüstung...), die ich nicht bedacht habe, ist mir egal.
    Ich bin nur für die Stimmigkeit meines Spieles verantwortlich, nicht für die Regeleinhaltung auf der Gegenseite.
    *edit*
    wobei ich besonders letzters erst durch unnötige Reibereien lernen musste... es gibt einige Dinge, die ich heute anders mache als noch vor ein paar Jahren...

  • Zitat

    Original von Kassandra
    Ich bin die einzige die das tut? Oder wenns ums verrecken nicht paßt als NSC geht?


    Nein, zum Glück nicht :.
    Aber eine ganze Reihe Leute, die ich bisher auf Cons getroffen habe, tun es eben nicht... und wenn ich (nach meiner ganz eigenen Erfahrung) schätzen würde, würde ich sagen 80/20, wobei letztere Leute wie Kassandra oder der Don sind. Mag vielleicht daran liegen, dass ich zurzeit nicht in einem festen Gruppenumfeld spiele, wie z.B. Magonien oder Amonlonde, sondern recht häufig alleine auf Cons gehe und vor Ort dann eher mit mir unbekannten Spielern agiere (und da dann extrem häufig auf Pappnasen treffe).


    Aber grundsätzlich gebe ich euch natürlich recht...
    Das Optimum eines Cons sollte es sein, das möglichst viele Leute möglichst viel Spielspass haben. Also das alte CONzept, "Spielspaß geht vor Regeltreue"