Auf dem Burghof der Ordensfeste Gerund und darum herum

  • Eine Karte? Dann solltet Ihr mir folgen.


    Er wartete kurz, fuhr dann aber mit der Antwort fort.


    Seitdem der Mon´Tra´Ar hier seinen Regierungssitz nahm ist die Gegend um Burg Gerund befriedet und seitdem haben wir keine Nymbra mehr in der Gegend gesehen. Bardar sei Dank.


    Die Wache setzte sich in Bewegung und gab den beiden mit einem Kopfnicken zu verstehen, dass sie ihm folgen sollten.


    Sagt, was habt Ihr auf Montralur zu tun, gerade in einer so menschenleeren Gegend wie hier?

  • Mit einem Blick auf Gorn und einem Schulterzucken folgt Sarah der Wache,


    "Nun, ich für meinen Teil gestehe, daß ich eher zufällig hier in Gerund gelandet bin... aber so unendlich unbewohnt kam mir die Gegend bisher noch gar nicht vor."


    Sie macht eine ausholende Handbewegung,


    "Nachdem wir hörten, daß es in diesen Landen eine Herrschaftsstadt geben soll, hatten wir beschlossen dorthin zu reisen... was auch der Grund für die Frage nach einer Karte war."

  • Wieder einmal ritt Balduris auf das Tor zum Burghof zu.
    *Zu Hause!*, dachte er und wunderte sich über sich selbst. So schnell hatte er sich daran gewöhnt die Ordensburg sein zu Hause zu nennen. Der Vogt Althan hatte hier aber auch sein möglichstes getan es dem Hüter einfach zu machen. Die großzügigen Räumlichkeiten und dann die Novizen, die Balduris auch zu Diensten standen...


    Es ist schwierig sich daran zu gewöhnen behandelt zu werden wie der Adel, nein nicht nur so behandelt zu werden, sondern tatsächlich zum Adel gehören. Jetzt versteht Balduris, wie es Talris erst ergangen sein muß... wobei dieser sich doch recht gut als Fürst macht. Besser als es Balduris jemals schaffen wird seiner Ritterschaft gerecht zu werden. Aber dies ist jetzt seine Aufgabe...und diese wird auch nach allen Kräften bewältigt. Das mit dem Heldentum überlässt er lieber den anderen beiden Hütern; er ist der Hüter der einfachen Leute...
    So sollte es wohl sein...


    Schon von weitem grüßt er die ihm mittlerweile bekannten Gesichter der Wachen, die links und rechts am Tor standen. Die Wachen salutieren, als Balduris an ihnen vorbei ritt.
    *Ich habe dieses unterwürfige Verhalten wirklich nicht gerne, ich fühle mich schlecht wenn andere Menschen meinen sie wären weniger wert... oder denke ich viel zu viel darüber nach... man sollte doch meinen es ist Schicksal: Mein Fortgehen von zu Hause, die raue, neblige See, die mich dann an den strand Montralurs spülte, das zusammentreffen und aufwachsen bei den Elfen zusammen mit Talris, unsere tiefe Freundschaft, seine gottgewollte Erhebung zum Montra'Ar und jetzt der Schlag zum Hüter...der kleine, stille Balduris....*


    Gedankenversunken führte er auch seine Faust zur Brust und nickte jedem einmal zu.
    *Diese militärische Ordnung MUSS sein...das muss ich mir nur klar machen. Trotzdem sollen sie wissen: Ich bin jederzeit für sie da.*

  • Nachdem Ciryon und Sir Richard von York die Freiwilligen für den Herzog von Yerodin auf dem Truppenübungsplatz geprüft hatten,befaßte sich der Hüter um die Geschehnisse auf der Ordensburg.Waibel Hagen war mit der Gesamtsituation recht unzufrieden und wollte auf eigenen Wunsch hin versetzt werden.Ciryon kümmerte sich um die Papiere,ließ sich etwas zum Essen u.Trinken bringen und blickte Sorgenvoll in Richtung Burgtor hinaus.

  • Meren saß auf der Mauer, welche über dem Burgtor verlief und ließ sich die schon ziemlich warme Frühjahrssonne ins Gesicht scheinen.
    Nachdem die Ereignisse der letzten Monate sie und ihren Meister getrennt hatten, hoffte sie, dass sie nun wieder mehr Zeit in seiner Nähe verbringen konnte um weiter zu lernen.


    Wer sie kannte, dem mochte aufgefallen sein, dass sie sich verändert hatte. Ihr sonst so fröhliches Gemüt war einem ernsten Geist gewichen und man fand sie oft nachdenklich und still vor.

  • Als Ciryon aus dem Tor blickte sah er oberhalb ihm eine wohlbekannte Person sitzen.


    "Mae govanne Merenwen.....es tut gut dich hier zusehen.Komm und erzähle mir wie es dir in der zwischen Zeit ergangen ist!"


    Ciryon wirkte erleichtert seine Schülerrin wieder zusehen und dennoch ganz von Sorgen befreit war sein Geist nicht.Viel zu lange hatte keine Nachricht von Ancalima erhalten.
    Nun wenn etwas Geschehen wäre,hätte er sicher davon erfahren,aber nun freute sich der Hüter auf ein langes und längst überfälliges Gespräch mit Merenwen

  • Meren glitt von der Mauer herunter und gesellte sich zu ihrem Lehrherrn.
    "Ich würde lügen, würde ich behaupten, dass es mir gut ergangen sei."
    Sie berichtete ihm von ihrer Rückkehr aus den Mittellanden, ihrem kurzen Aufenthalt auf der Drachenstein nachdem Forlond dem Erboden gleich gemacht worden war und ihr Besuch in Nomerre, welches nur noch aus Ruinen zu bestehen schien.
    "Wie du hörst, Brannon, zierten Chaos und Zerstörung meinen Weg ehe ich mich auf die Rückreise machte, die eher ruhig verlief." Sie verschränkte die Arme im Rücken.
    "Ist es mir erlaubt, eine Frage an Dich zu richten? Wie kommt es, dass sich deine Gefährtin nicht an deiner Seite befindet? Wo ist Lady Ancalima?"

  • Ciryon presste die Lippen zuammen und ein leises"mmmhhh" war zu vernehmen.
    "Tja nachdem ich und Ancalima etwas in Atalien zuerledigen hatten und Ich danach zusammen mit Sir Richard von York hier in Gerund Truppen für den Herzog von Yerodin geprüft hatte,haben sich meine und Ancalima´s Wege getrennt.Ich weiß nicht wohin sie gereist ist und was Sie dort macht,aber etwas beschäftigt mich und ich weiß nicht genau wie ich es beschreiben soll.Naja vielleicht irre ich mich und es ist garnichts.Ach es tut gut Dich wiederzusehen wir waren viel zu lange getrennt.Sag machst du Fortschritte in der Schwertkunst?"


    Ciryon fühlte ihren rechten Oberarmmuskel.

  • Orcrist schritt gemächlich über die Straße...überall breitete der Frühling sein neues grünes Kleid über das Land, Ancalima genoß die Wärme der Luft und ließ ihre Gedanken Sehnsüchtig in die Ferne schweifen....*wie mag es wohl sein niemals das Licht der Sonne auf seiner Haut zu spüren...* sie lächelte still vor sich hin und bemerkte kaum das Orcrist den Weg zur Burg hinauf eingeschlagen hatte...erst als seine Hufe auf dem harten Kopfsteinpflaster des Burghofes zu klappern begannen blickte sie erschocken um sich...

  • Meren blickte leicht beschähmt zur Seite.
    "Ich hatte nicht sehr oft die Möglichkeit mich mit der Klinge zu üben. Und wenn dann konnte ich mich dem Gefühl nicht erwehren, dass es meinen Übungsgegnern eher darum ging, sich selbst in ein gutes Licht zu stellen und ihr Können vorzuführen, als mir etwas beizubringen. Ein Grund mehr, warum ich mich sehr freue, wieder in deiner Gesellschaft zu sein."
    Sie horchte kurz auf.

  • Ancalima blickte verwirrt in die Richtung aus der ihr Name gerufen wurde und erblickte dort Merenwen in den Armen ihres Angetrauten...sie zog verwirrt eine Augenbraue hoch, jedoch war ihren Zügen keine Meinung zu diesem Schaubild anzuerkennen.


    "Mae govannen, meine Lieben"


    Sie stieg von Orcrist ab und ging zu den beiden hinüber. Ihre Kleidung war an einigen Stellen notdürftig zusammengeflickt der rechte Ärmel der Gewandung fehlte gänzlich und der Stoff an dem der Ärmel abgerissen war war zerfetzt, über dem linken Knie war ein großer alter Blutfleck zu sehen der von einer großen Wunde herzurühren schien.
    Aber etwas schien sich an Ancalima verändert zu haben...wer sie kannte bemerkte eine feine Leichtigkeit die sich wie der erwachende Frühling in ihren Zügen und Gesten wiederspiegelte...sie schien teilweise sehr unkonzentriert...als wäre sie weit fort mit ihren Gedanken...Melancholie spiegelte sich dann auf ihrem Gesicht im stetigen Wechsel mit einem verklärten Lächeln...sie schien teilweise losgelöst und glücklich wie ein kleines Kind und dann wieder still und in sich gekehrt....

  • "Ist das so" fragte sie fröhlich...und nahm Merenwen ganz entgegen ihrer normalen zurückhaltenden Art in den Arm.


    Orcrist blickte Merenwen starr an aber seine Ohren boten ein reges Wechselspiel seiner Gefühle dar.


    "Wie geht es euch, erzählt...?"
    Sie gingen langsam zu Ciryon zurück.