• Die Gardisten machten sich daran, in Richtung des Schreihalses durchzuschlängeln, als sich zwei weitere Männer näherten und sich vor ihm aufbauten. Beide sahen mehr als grimmig aus, und kaum einen Augenblick später hatten auch sie ihre Fäuste nach oben gestreckt und stimmten mit ein


    "TOTE FRAUEN, TOTE KINDER! LORENIER SIND MENSCHENSCHINDER!!!"


    Um ein wenig Abwechslung zu bieten, schoben sie hin und wieder ein...


    "QUEIENFELS IST ÜBERALL!!! QUEIENFELS IST ÜBERALL!!!"


    ...ein. Mittlerweile wuchs das Aufsehen, das sie erweckten.

  • Langsam dämmerte es Eléna, dass all das mit den Ereignissen während des letzten Ellyrisfestes zusammen zu hängen schien. Sie war damals nicht zugegen gewesen, daher wusst sie auch nicht recht, was genau passiert war, Gerüchte hatte sie gehört, mehr nicht.
    Ein wenig hilflos blickte sie sich um.

  • Meanor kam etwas nach Bellaria an. Er gesellte sich zu Elena und schaute sich das treiben leicht genervt an. Große Menschenaufläfe waren nicht so sein Ding.


    Was ist hier los?
    Etwas grimmig fügte er hinzu. Braucht man hilfe?

  • Währenddessen fing neben Dragion ein Mann zu brüllen an...geradezu donnernd


    "BEI DEN FÜNFEN!!! LASST DOCH DEN PRIESTER DURCH!!! HÖRT IHM DOCH ZU!!!! BEI DEN FÜNFEN"


    Dann schaute der Mann, vielleicht um die vierzig, vielleicht auch älter, etwas dicklich mit Halbglatze, fast schon schuldbewusst zu Dragion


    "Tut mir leid. Ich wollte nicht...also...ich weiß, es steht mir eigentlich nicht zu...aber..."


    Zumindest die Leute, die im Umkreis von Dragion standen, drehten sich sofort um und bildeten einen kleinen Freiraum. Auch der Mann trat zurück, und so fand sich der Priester in einem Kreis voll Menschen, die ihn alle anblickten und schwiegen...während auf dem Rest des Platzes nach wie vor Gemurmel, Geraune und Geschrei herrschte

  • Hektisch wuselte der Hund zwischen den Beinen der Anwesenden hin und her und suchte einen Ausweg aus dem so plötzlich aufgetauchten Wald aus Menschen. Grade glaubte der struppige Köter einen vertrauten Geruch erkannt zu haben, da legte sich ein anderer darüber. Mit zurück gelegten Ohren und leicht zurück gezogenen Lefzen schaute er zu dem Mann auf, der so plötzlich anfing so laut zu brüllen.


    Das kannte er. Meistens folgte dann ein gezielter Tritt zwischen seine knochigen Rippen. Bei dieser halsbrecherischen Flucht setzte er seine linke Vorderpfote mit einer Genauigkeit und für den kleinen Körper doch recht erstaunlichen Schwere auf Meanors großen Zeh. Erschrocken, als der "Boden" sich unter seinen Krallen bewegte, sprang er erschrocken zurück und rempelte dem Nächststehenden in die Waden.
    Noch erschrockener, aber glücklich endlich das Licht sehen zu können, wetzte er mit eingezogenem Schwanz in Richtung Wachgebäude, um sich dort auf irgendeiner kuschligen Decke zu trösten.

  • "Man sagt lorenische Soldaten hätten eine tempturische Hochzeit angegriffen und niedergemetzelt. Die Leute reden über Krieg und jetzt machen einige Tempturier grade Stimmung gegen Lorenien." klärte Eléna Bellaria und Meanor auf. "Ganz wie in den guten alten Zeiten." setzte sie sarkastisch hinzu.

  • Dragion quetschte sich durch die Menge und winkte Meanor und Bellaria zu, um ihnen anzudeuten, dass ihre Unterstützung willkommen war.


    "Bei den Göttern! Ihr Hetzer schweigt nun! Wenn ihr nur einen FUNKEN gottesfurcht besitzt und Respekt vor einem Diener der Götter, dann schweigt und lasst mich sprechen! UND DAMIT MEINE ICH ALLE HIER!"


    Dragion stand auf dem Rand des Brunnens und hielt sich mit einer Hand am Brunnengestell fest, den anderen Arm hoch erhoben. Er wartete bis die Menge sich beruhigen wollte.

  • Die drei Männer hörten auf, ihre Parolen zu brüllen und blickten etwas überrascht drein. Die Menge um Dragion beruhigte sich etwas, zumindest wurde der Umkreis, in dem man gewillt war, ihm zuzuhören, deutlich größer. Aber zurück blieb ein Murmeln, in den hinteren Bereichen war man ebenso mit ganz anderen Dingen beschäftigt, als auf den Brunnen zu achten. Ein ordentlicher Teil der Menge drängte sich in Richtung Dragion...während die drei Männer, die eben noch krakeelt hatten, irgendwie darin untertauchten, nachdem der einer den beiden anderen etwas gesagt hatte und diese mit einem heftigen Nicken offenbar zugestimmt hatten.

  • Eléna spähte nach dem älteren Lorenier aus, mit dem sie ein paar Minuten vorher gesprochen hatte. Sie entdeckte ihn in der Menge ein paar Meter weiter.


    "Ich bin gleich wieder da." informierte sie ihre Dozenten und schlüpfte durch die Menschen.


    Bei dem Herren angekommen zupfte sie ihn am Ärmel und bat ihn:


    "Ihr solltet besser mit mir kommen. Wenn es dem Priester nicht gelingt die Menge zu beruhigen gehen sie möglicherweise gegen euch Lorenier vor. Sollte es so weit kommen kann ich Euch wenigstes vor ihnen schützen."


    Der Mann starrte sie unverständlich an.


    "Ich möchte Euch nicht zu nahe treten, aber wie wollt Ihr mich denn gegen eine Menge schützen?" fragte er.


    Eléna lächelte. "Als Magier kennt man da ein, zwei Mittel. Ich studiere an der Akademie."


    "Magie..." murmelte dder Alte erschrocken.


    "Ja, Magie. Ich werde niemandem etwas zu leide tun, Euch nicht, denen nicht. Glaubt mir, die Menge habt Ihr weitaus mehr zu fürchten als mich. Also kommt."


    Ohne auf weitere Proteste zu warten packte sie seine Hand und zog ihn hinter sich her.

  • "Hört! Magonier!"


    Er senkte seinen freien Arm wieder.


    "Laßt euch nicht benebeln, von Geschwätz, welches von einer buckeligen Kräuterhexe stammen könnte! Ich sehe hier keinen Ausrufer, der von der Obrigkeit geschickt worden ist. Ihr etwa?" Er ließ diese Worte kurz wirken.


    "Bei den Fünfen! Die Schreier sollten bedenken, dass dies hier ein Ort des Friedens für alle Magonier sein soll! Keiner der hier steht hat gemordet. Das einzige was ich hier sehe ist Angst und Furcht... Wie sinnlos, wie unbegründet. Was wollt ihr erreichen? Ich sehe hier Mütter und Väter, Kinder und Geschwister, die um ihre Anghörige auf unserer geliebten Heimatinsel bangen."


    Dragion ließ den Brunnen los und streckte beide Arme gen Himmel.


    "Der Glaube an Friede hat mich hier her geführt. Jeder der hier steht sollte an diesen Frieden glauben, wie er an die Fünfe glaubt. Solange ich keine offizielle Bestätigung seitens der Procuratoren persönlich vernehme, ist das alles hier Geschwätz!"


    "Denkt daran! Wir sind hier keine Tempturier, Taurier, Hrayländer, Scorier oder Lorenier!"


    Eine kleine Pause...


    "Bei dem Willen der Götter! Wir sind alle MAGONIER!"


    "und deshalb wird in dieser Präfektur unter der göttlichen Obhut meiner Schwestern, Brüder und mir gegen niemanden wegen seiner Herkunft die Hand erhoben!"


    Er wartete auf eine Reaktion...

  • Etwas pikiert wandte sich die Alte zu ihrem Nebenmann um, der ein wenig entgeistert von ihr zu Dragion und zurück starrte.


    "Der meint nicht mich." meinte sie dann


    Dann murmelte sie noch vor sich hin "Na wartet, bucklige Kräuterhexe - wenn die nicht ab und an mal was wichtiges und wahres zu sagen hätte, hätte Maruk noch immer diese Tierchen und Mirav das Flitzende Tauroß."

  • Den Alten immer noch hinter sich herziehend kan Eléna wieder bei Bellaria und Meanor an.


    "Das ist Her...?" begann sie zu erklären.


    "Albrecht, nennt mich einfach Albrecht." warf der Mann ein.


    "Albrecht, nun gut. Da er Lorenier ist wollte ich nicht, dass am Ende noch jemand auf ihn los geht. Hab ich was verpasst?"

  • --> von der Präfektur kommend


    Gerion eilte so schnell er konnte zur Sergant, dabei nahm er durchaus in kauf um die Menge herum zu laufen, anstatt sich durch die durch zu kämpfen, dennoch brauchte er etwas Ziet um zu ihr und dem Trupp Gardisten zu stoßen.

  • Da es so schien, als würden keine Einwände mehr kommen, streckte Dragion sich noch einmal und verkündete:


    "Wenn niemand mehr etwas laut vorzubringen hat, würde ich vorschlagen, dass ihr jetzt alle eurer göttergefälligen Arbeit nachgeht und für euch zu den Göttern betet."


    Dragion wartete noch einmal ab.

  • Die Menschen schienen nicht einmal ansatzweise das Bedürfnis zu verspüren, den Platz zu verlassen. Gemurmel machte sich wieder breit. Eine Frau rief Dragion zu


    "Was ist mit Queienfels? Sagt, was ist mit Queienfels?"

  • Verpasst?


    Bellaria schaute sich immer noch verwirrt um. So langsam verstand sie den Zusammenhang dieser Situatation mit den Vorkommnissen des Ellyris-Festes.


    Bei dem Chaos bekommt man ja kaum etwas mit. Ich frage mich, was bzw. ob überhaupt wir etwas tun können. Wenn wir die Protestierenden zum Schweigen bringen, könnte hier noch mehr losbrechen. Außerdem sind wir keine gebürtigen Magonier und das wissen die Leute.


    Wo sind denn die Procuratoren? Immerhin ist Emerald Tempturier und Chiara Marie Lorenierin. Wer könnte Ruhe hier herein bringen, wenn nicht sie.

  • Nuri stolperte durch die Menge und fragte ein Kind, das ihr am Ehesten antwort geben würde, was los sei.


    "Die streiten sich!"


    Na gut, dann frag ich mal jemanden, der versteht was hier los ist...Während noch ihre Blicke durch die Menge streifen sieht sie Bellaria und zwängt sich durch die empört urmende Menge auf sie zu. Wortfetzen wie "...ungaublich!..." "...Krieg wird kommen..." und "...Vertuschungsskandal..." treten an ihr Ohr.


    Als sie Bellaria erreicht heitert sich ihre Miene unversehens auf


    Hallo, Bellaria! Sie grinst wie ein Schulkind, das einen Freund seit lanem wieder trifft. Vor lauter Freude vergaß sie beinahe womit sie fortfahren wollte


    Was is n hier los?? Gehts um Alen?? Darius hat ihn ganz schön zugerichtet, gell?! Da wunderts nich, dass die Leute sich aufregen. Was ein Glück bin ich nich in der Garde. Ich kann nix dafür. Sie grinst