Die Hafenstadt Merndil

  • Feena hatte den Geschehnissen interessiert zugeschaut, äusserlich ruhig, aber innerlich mit einem unguten Gefühl. Wieder einmal merkte sie, dass sie lange allein unterwegs gewesen war. Diese Art von Streitereien und Wortgefechten gefiel ihr absolut nicht, sie war sie einfach nicht gewohnt.


    Als Scrum den Treffpunkt für den nächsten Morgen nannte, nickte sie zustimmend. Sie schaute ihm hinterher, neugierig, was nun folgen würde. Sie kannte Talris' Vertrauten noch nicht sehr lange und war daher daran interessiert, mehr über ihn zu erfahren. So, wie er sich gab, schien es, als hätte er etwas zu sagen.

  • Dunja verfolgte das Geschehen zwischen den Yorkbrüdern und dem Herrn Magier nur am Rande und lauschte statt dessen interessiert den Worten des Fischers. Als dieser seinen Redefluss beendet hatte fragte sie,


    "Vielleicht könnt Ihr uns weiter helfen, wenn Ihr Euch hier in der Stadt auskennt. Wir wollen Proviant und allerlei nützliche Dinge für die Reise in die Herrschaftsstadt erstehen, möglicherweise seid Ihr in der Lage uns zu raten, wo man das am besten tun kann."


    Sie mustert die nassen Kleider des Mannes,


    "Allerdings, vielleicht wäre es geschickter und auch Eurer Gesundheit zuträglicher, würdet Ihr zuerst Euer Heim aufsuchen und Euch trockene Kleidung besorgen bevor Ihr am Ende noch mit einer Lungenentzündung darnieder liegt."


    Einen Moment überlegt Dunja, dann nickt sie,


    "Wir wollten sowieso noch bei der >Dorntal< vorbei gehen, glaubt Ihr es wäre möglich uns dort zu treffen... sagen wir in etwa einer Stunde?
    Die >Dorntal< ist leicht zu finden, sie liegt etwas abseits... ein Clipper von schlichter Bauart und unter meinen Farben segelnd."


    Sie weist auf das Wappen an ihrem Mantel...

  • Der beleibte Fischer fror zwar, dennoch versuchte er so gut es ging den Worten der Edeldame zu lauschen. Was sollte entzündet werden..etwa seine Kleidung...Er konnte ihr einfach nicht folgen ...bis auf den Schluss...Er sollte gehen ..nein jetzt doch noch nicht...


    "Ach Paperlapap. Das bissel Nässe tut ein Seemann ganz gut. Wisst ihr wie oft ich schon aus meinen Boot gefallen bin beim Fischen ? Oft! und jedes Mal kam ich nass aber wohl auf nach Haus. Ähm wenn mich meine Nase nicht täuscht dann kommen wir eh an meinem Haus vorbei. Ich werf mir dann schnell was über und kann euch weiter begleiten wenn ihr wollt. Mein Frau kocht bestimmt wieder eine leckere Fischsuppe. Naja sie kocht sie jeden Tag, daher kann ich mir das gut merken."


    Er runzelt die Stirn leicht bei dieser Fesstellung.


    "Ihr seid natürlich herzlich eingeladen. Sie kocht die beste Fischkopf-Suppe in der ganzen Stadt. Ich bleibe am besten solange hier bis ihr eure Dialoge beendet habt."


    Er war stolz... stolz auf die Suppe seiner Frau und stolz darauf das er vorhin eine solche Rede gehalten hatte. Noch nie zuvor hatte er soviel am Stück von sich gegeben...Naja gut es sei den es war Markttag und der alte Fisch musste weg..dennoch klang es edler als sonst...Naja warum auch nicht er war umgeben von Edelleuten...Er wollte lachen ...doch entpuppte sich seine Erheiterung als ein Schnäuzen in den Umhang..Zuviel Salzwasser hing noch in seiner Nase.

  • Nachdem William die Taverne in Richtung Schiff verlassen hatte,suchte er in seiner Kabine die Ausrüstung für die Reise zur Herrschaftsstadt zusammen.
    William tauschte seine leichte Kleidung gegen Kettenhemd und einen mit Nieten beschlagenen Ledergambeson,schnallte sich einen gefüllten Köcher und Bogen auf den Rücken und steckte ein gutes Schwert in die Schwertscheide an seinem Gürtel.Dann nahm er den großen Schild mit dem Wappen derer von York und einen Rabenschnabel in die Hand.So gewappnet konnte der Lady Dunja und den Anderen sicher von Diensten sein.William hörte den Tumult als er das Oberdeck erreichte und sah das jemannd ziemlich nass bei seinen Brüdern und den Damen stand.William ging zu seinen Brüdern und wollte wissen was vorgefallen war.


    "Hey Owen...Leomyr,gab es Ärger ohne mich und wer ist der edele Herr bei Richard?"


    William musterte die Umgebung und sah das ein Pfeil in einer Kiste steckte und ein gutes Dutzend Fische um diese herrum. "Hmmmm....!" hörte man ihn murmeln.

  • Scrum schaute den Fischer aus den Augenwinkeln an und nahm sich zusammen. Doch er ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Er hob die Hand und gebot damit dem Fischer zu schweigen.


    Mein lieber Bürger, Euer Aufzug ist entschuldigt. Und zudem seit Ihr hiermit entlassen. Mein Zeit ist leider kostbar, aber Ihr könnt Euch dennoch sicher sein, dass alles Erdenkliche getan wird, um die Sicherheit auf Montralur zu gewährleisten. Wir werden die schwarze Brut zurückdrängen und es wird der Tag kommen, wo sie begreifen werden, dass wir das Sagen in Montralur haben und nicht sie. Ansonsten wünsche ich Euch noch einen schönen Tag.


    Bei seinen letzten Worten hatte er vielsagend den Zeigefinger erhoben. Er nickte dem Fischer zu und wandte sich dann Richard zu.


    Nun zu Euch, werte Herren von York. Glücklicherweise hat sich dieser Zwischenfall ja ohne größere Streitereien geklärt. Angesichts der Situation in unserem Land sind mir solche Wortgefechte nicht fremd.


    Doch zurück zu meinem Anliegen. Wie ich hörte, seit Ihr hier, um Eure Bögen anzupreisen und wie es mir scheint, sind es nicht gerade wenige. Daher stellt sich mir die Frage, ob wir unter Umständen ins Geschäft kommen könnten. Dennoch werde ich morgen gen Herrschaftsstadt abreisen und würde mich freuen, wenn Ihr bei Euer Reise über unsere Insel auch dort Station machen könntet. Möglicherweise könnte ich Euch eine größere Menge abnehmen.

  • Er schaute Richard überrascht an, da er ihn nicht hatte kommen hören.


    Es scheint irgendein Laufbursche vom Fürsten zu sein, der eben mit seinem Schiff abgereist ist. Aber wie es aussieht können wir auch mit dem ins Geschäft kommen, wie ich gerade mit einem halben Ohr gehört habe. Auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, dass er einen Funken Ahnung von Bögen hat.


    Owen schnaubte verächtlich. Dieser Scrum schien ja weit entfernt davon zu sein, hier alles im Griff zu haben, aber er wollte sich nicht einmischen. Es hatte bereits zu viele Misstöne an diesem Kai gegeben.

  • Das Auftreten des Magiers gegenüber dem Fischer quittierte Dunja mit einem leichten Stirnrunzeln. So, so, dem frechen Landsknecht gegenüber die Klappe halten und dem armen Fischer den Adligen raushängen lassen... gut das sie sich bereits ein Bild vom Montralurischen Adel auf der Festivität des Herrn Zairon machen konnte. Sonst wäre sie jetzt wahrscheinlich nicht nur verstimmt sondern ernsthaft verärgert.
    Deshalb beschließt Dunja sich auch weiterhin an ihre Vorstellung von Adel zu halten und wendet sich weiter an den Fischer,


    "Also gut! Wenn es Euer Wunsch ist, so werden wir ihn respektieren. Aber dann brechen wir direkt auf! Und für die Fischsuppe habt Dank, aber ich gestehe zumindest für meinen Teil, daß ich solche nicht mag und Euer Angebot daher ausschlagen muß. Was natürlich nicht heißen soll, daß die Fischsuppe Eurer werten Frau nicht trotzdem die beste ganz Montralurs sein kann!"


    Sie zwinkert freundlich, aber ihre Worte waren wieder in diesem bestimmten Ton gesprochen.


    Zu Feena & Danara gewandt,


    "Wollen wir uns denn also um die Vorräte und die Ausrüstung kümmern?"

  • "Sehr gern" antwortete Danara auf Dunja´s Frage. Dann wandte sie sich dem Fischer zu "Eure Einladung ehrt mich sehr doch muß ich leider davon abstand nehmen da wir noch zuviel zutuen haben, schließlich wollen wir morgen aufbrechen." Sie lächelte den Fischer an. Erwartungvoll schaute sie zu Feena, es war doch noch ziemlich kalt und Danara wollte sich schnell einen neuen Umhang besorgen der vielleicht auch ein wenig dicker vom Stoff war, als der Umhang den sie dem Fischer gegeben hatte.

  • Feena hatte dem Gespraech zwischen Scrum und Richard zugehoert. Das traf sich ja ausgezeichnet wenn Scrum ein Geschaeft vermitteln konnte, jetzt wo Talris ausser Landes war.


    Sie bemerkte, dass Blicke auf sie gerichtet waren, daher wandte sie sich wieder den Damen zu:


    "Gern, so lasst uns aufbrechen. Wir haben nicht mehr so viel Zeit, schliesslich wollen wir bei Einbruch der Dunkelheit fertig sein."


    Sie streifte den Fischer mit einem Seitenblick und sah dann zu Dunja:


    "Nun ist es an Euch uns zu fuehren. Ihr wisst, wo Euer Schiff vor Anker liegt."

  • Dunja nickte zu Feenas Worten, warf kopfschüttelnd noch einen letzten Blick auf den nassen Fischer und machte sich dann mit den zweien auf den Weg zur >Dorntal<, die ein Stück abseits an einem ruhigen Kai lag.


    Das Schiff selber war ein relativ kleiner schlicht gehaltener Clipper mit zwei Masten, der augenscheinlich weniger der Repräsentation als eher der Zweckmässigkeit diente. Kein Vergleich zur Issar, dem stolzen Elbenviermaster, aber auf Dunjas Gesicht spiegelte sich Stolz und Freude als sie schließlich davor standen und sie ihre Begleiter mit einer einladenden Handbewegung auf der >Dorntal< willkommen hieß.


    Sie ging als erste die schmale Planke hinauf an Bord und wurde dort von einem der Seeleute herzlich begrüßt. Ein Schiffsjunge verschwand grinsend unter Deck um nach dem Kapitän zu suchen und Dunja wandte sich lächelnd an Feena und Danara,


    "Was denkt ihr, wieviele Herren werden wir zum Tragen brauchen?"

    Wer nicht stirbt, bevor er stirbt, der verdirbt, wenn er stirbt. (Jacob Böhme)

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  • Der gute Fischer konnte kaum begreifen was schon wieder um ihm herum geschah. Er kam sich vor als ob er erneut ins kalte Wasser geworfen wurde. Da zogen sie nun hin diese kleinen Damen. Gut, Meister Scrum hatte ihn weg gewunken. So was hatte man ihn bereits berichtet. Scrum der Mächtige, Scrum der Mythische, Scrum die Macht an Talris Seite. Ja das kannte er bereits. Aber Scrum der Geschäftige war ihm neu. Ach was soll es, sind auch nur Menschen diese Adeligen. Mit einen Mantel belohnt trollte es sich von dannen. Er wusste seine Rolle als Bürger auf Montralur zu spielen. Fügte sich gern, den noch viel mehr dieser komische gestochenen Reden und er würde sich bald selbst Fürst nennen dürfen.
    Fürst seines kleines Einmasters.
    Beim Weggehen wischte er sich noch mal den Mund richtig sauber. Sollte Annemi ihm daheim reden hören, würde es sicherlich wieder Bratpfannen regnen. Also wirklich wie konnten diese Barbaren nur diese hervorragende Fischkopfsuppe ausschlagen. Seis drum dann umso mehr für ihn.
    Er machte sich so schnell es ging heimwärts. :flucht

  • Danara mußte auf Dunja´s Frage hin schelmisch grinsen und meinte dann, "Hmmm, das ist eine gute Frage, ich würde sagen besser einen zuviel als einen zuwenig". Sie schaute sich auf dem Schiff um das sie, auch wenn es nicht sehr groß war, sehr einladend fand.

  • Scrum schien erfreut, dass sich die Menschenmenge langsam auflöste. So richtig wohl fühlte er sich noch nicht in der Vertreterrolle für Talris, aber was wollte er schon groß ausrichten. Irgendwer musste ja die Fahne Montralur´s hochhalten. Also schnappte er sich sein Pferd, saß auf und ritt gemächlich zur Taverne zum Roten Stier, die nicht weit vom Stadttor entfernt lag, um sich einzuquartieren.

  • Nach kurzem Zögern folgte Feena Dunja und Danara an Bord der 'Dorntal'. Sie sah sich aufmerksam um. Dieses Schiff war deutlich kleiner als die 'Issar' aber deswegen war es ihr trotzdem nicht lieber als jedes andere Schiff auch. Sie fühlte sich auf dem Wasser nicht sehr wohl. Daher drängte es sie, weiterzukommen.


    "Nun, ich denke, einer oder zwei sollten genügen," fragend sah sie Dunja an, "Schliesslich brauchen wir auch noch ein Packpferd und das kann die Dinge ebensogut tragen."


    Feena schaute nach Westen. Der Tag neigte sich seinem Ende zu. Sie würden sich ein wenig eilen müssen.

  • Dunja nickt zu Danaras und Feenas Worten, doch bevor sie etwas erwidern kann, taucht der Kapitän an Deck auf. Neugierig mustert er die beiden Gäste, dann verneigt er sich höflich vor den drei Frauen,


    "Lady Dunja, kann ich Euch behilflich sein?"


    Diese lächelt verschmitzt und stellt die drei einander vor,


    "Mylady´s der beste aller Seeleute, Kapitän Bedwyr! Käpt´n, Lady Danara und..." sie zögert einen winzigen Moment, "Lady Feena!"


    Einen Augenblick überlegt Dunja, dann bittet sie den Kapitän,


    "Wir wollen für eine längere Reise etliche Dinge besorgen und bräuchten zwei Mann der Besatzung zum Tragen, wen könnten wir da fragen?"


    Bedwyr grinst und antwortet direkt,


    "Am besten Jan und Piet, die beiden haben eh´ gerade nichts besseres vor."


    Er winkt dem Jungen, die beiden zu holen und kurz darauf erscheinen zwei jüngere Burschen, die über den Damenbesuch sichtlich erfreut scheinen. Als der Kapitän ihnen aufträgt Dunja und die beiden Damen zu begleiten um beim Tragen zu helfen sind sie direkt Feuer und Flamme.


    Lachend wendet sich Dunja zu Feena,


    "Soviel also dazu... nun seid Ihr an der Reihe uns zu führen, damit wir tatsächlich alles heute noch erstehen können."


    Sie bedankt sich beim Kapitän und bedeutet den beiden Seeleuten ihnen zu folgen, dann verläßt sie die >Dorntal< und wartet auf dem Kai auf Feena und Danara...

  • Richard ging mit seinen BRüdern zur Dorntal verabschiedete sich dort mit den Worten:" Wir sehen uns in der Taverne wie abgesprochen, M`Lady, FEena Danara bis später."
    So machten sie sich auf Pferde und eine Lastkutsche mit zwei Stämmigen dicken Pferden zu besorgen, erstanden auch genug für jeden und ein weiteres Packpferd und zogen mit Ihren erstandenen Zossen und dem Wagen zu Ihrem Schiff >Wellenreiter<.


    Dort verzog sich in seine Kajüte, nachdem die Pferde in Obhut eines Matrosen gegeben worden waren. Richard gab noch Anweisungen an den Kapitän und den ersten Maat und schon wurde der Wagen beladen, er selbst verschwand auch in seiner Kajüte und packte seine notwendigsten Sachen zusammen.

  • Langsam zog die Dämmerung über Merndil auf und die Sonne versank langsam am Horizont in den unendlichen Fluten des Meeres. Es war ein lauer Abend und es war noch reichlich Betrieb auf den Straßen.

  • Danara lächelte den Kapitän an und begrüßte ihn mit einem Nicken. Als er die zwei Burschen rief die Tragen helfen sollten mußte Danara schmuzeln, den man sah offensichtlich das diese sehr angetan davon waren, sie in die Stadt zu beleiten sie folgte Dunja zum Kai und wartete darauf wo sie nun hin gehen würden. Dabei sah sie auf Meer hinaus und genoß das Frabenspiel das sich bei der untergehenden Sonne zeigte.