Zimmer von Marthiana

  • "Was da drinnen vor sich geht, ist kaum zu überhören. Und so oder so, wird mir das, was dort gerade besprochen wird von den Beteiligten zu Ohr getragen werden. Der Fürst vertraut mir, und das Weib ist mir versprochen.
    Eure Zunge liegt lose in eurem Mund, werter Herr Ohneland."


    Erschall die prompte Antwort Aldhayns. Er schien es langsam Leid zu sein, sich vor allen dahergelaufenen Besuchern rechtfertigen zu müssen.


    "Dort wo ich herkomme kommt und geht ein Bote mit dem, was Auftraggeber und Zielperson ihm mitteilen. Nicht zuletzt um damit zu verhindern, daß sonst ungewollt und unbewußt wichtige Information im Fall der Fälle dem Feind zufällt.
    Das Nordens End umkämpft liegt ist mir bekannt, auch daß dort keine auszureichenden Kräfte stationiert sind um einen derartigen Angriff abzuwehren.
    Und so sicher wie die Nymbras das bei ihren Überlegungen die südlichsten und nördlichsten Städte anzugreifen einkalkuliert haben, so sicher hatten sie ach die Hände in der Angelegenheit hinter der Tür.
    Mein Weib hat ihr Kind verloren, und ich meinen Erben. Sie versuchen damit meine Ehre zu treffen, indem sie sich mit Blut an mir für meine Triumphe rächen... "


    Er setzte sich entspannt wieder auf den Stuhl, und sah den Gardehund ruhig an.


    "Die Gardehunde müssen noch viel über den Feind lernen. Sonst wird er sie dereinst in Rage versetzen und den Kopf verlieren lassen. Und das in wörtlicher Hinsicht. Viele Hundert Männer habe ich opfern müssen, bis ich ihre Taktiken auch nur im Ansatz begreifen konnte, und jetzt stehe ich hier mit diesem Wissen.
    Euer Herr Wolfram mag das Kämpferherz am rechten Flecke tragen, möge er auch die Weisheit besitzen, sich nicht von den Nymbras überlisten zu lassen..."

  • Martin nahm den Helm ab und hielt ihn sich vor die Brust.


    „Mein aufrichtiges Beileid über den Verlust eures Kindes, Sire. Es ist eine üble Kriegslist, welche sich diese Wesen bedient haben, um eure Ehre zu beschmutzen. Ich hörte bereits davon, dass sie sich der Listen bedienen doch ebenso sagte man dass sie Krieger sind und wenigsten einen gewissen Funken von Ehre und Anstand besitzen. Sich euch von Mann zu Mann zu stellen wäre rechtens gewesen aber sich nicht an eurem wehrlosen Weib vergehen. Ich nehme an um ihrer Habhaft zu werden mussten sie zumindest eine Burg schleifen und liesen dabei zahlreich ihr Leben. Ich schwöre euch für diese Schmach werde ich bei einem jedem Feind, welchen ich niederstrecke, den letzte Hieb euch und eurem Kummer weihen.“


    Martin lehnte gegen die Wand und befestigte sein Helm am Gurt, während Sire Aldhayn sich setzte.


    „Wenn ihr es gut meint, so sagt mir doch was ihr über den Feind erfahren habt. Ich bin mir sicher mein Hauptmann und mein Burgvogt Bernhardt wären euch sehr dankbar dafür. Ihr scheint wahrlich am meisten zu wissen von dem Feind. Sire Ciryon war eher von Vorsicht und Respekt beseelt als er über diese Wesen sprach. Doch eins steht doch mal fest, sie können bluten also können sie auch sterben. Nicht wahr, Sire?“

  • Bei Martins Bemerkung musste Aldhayn unwillkürlich lachen. "Eine Burg schleifen? Bei meinem göttlichen Vater, nein!" spottete er, "Sie brauchten noch nichteinmal die Hand an die Waffe legen. Ein einzelner Nymbra hat sie geholt und keiner ihrer Wachen hat etwas dagegen unternommen. Eine Tat die sie mir mit ihrem Leben sühnen werden, so wahr ich hier stehe."


    Aldhayn fing sich. Der kurze Ausbruch wahnsinniger Trauer hatte sich zurückgezogen. Er war wieder sein scheinbar ruhiges Selbst.


    "Gut, dann will ich euch aufklären, und solltet ihr in Gefangenschaft geraten, so verlange ich, daß ihr euch entleibt. Denn wenn die Nymbras darum wissen, daß unsere Truppen derart viel über sie wissen, werden sie neue Schritte einleiten, ihr Denken ändern, oder die Art wie sie kämpfen. Bislang wissen sie nicht, wieviel wir wissen. Und sie sollen es spüren, nicht erfahren..."


    Er lauschte noch einmal kurz, ob die Stimmen noch immer laut waren, anscheinend hatte der Mon´tra´ar das Wort ergriffen. Dann begann er seine Ausführung.


    "Die Nymbra sind sterbliche Wesen, wie ihr und ich. Die Grenze ihrer Schmerzempfindung ist sehr hoch, daher halten sie auch schweren Treffern gut stand. Sie trainieren das von klein auf an. Hinzu kommt Bildung und Künste, die auf verqueren Ansichten beruhen, aber ebenso ziel und stilsicher geprägt sind wie die unseren.
    Sie haben ein ausgeprägtes, spezialisiertes und hervorragendes Waffenarsenal, welches teilweise mit speziellen Giften sogar die eigenen Leute des Gegners auf ihre Seite ziehen kann.
    Es manifestiert dann ein V auf ihrer Stirn, das Zeichen Vergodonas´. Sie kennen Kriegsmaschinen und die Taktik gemischter Truppen. Haben Seekrieger und Bergmänner, Späher, Waldläufer, das volle Programm. Es gibt Berichte über exquisite Schützen, die in ungewöhnlicher Art arbeiten und schneller Reiterei.


    Ihr tötet sie am schnellsten und effektivsten mit direkten treffern ins Herz, oder durch das Abschlagen ihres Kopfes, denn soviel Schmerz sie auch ertragen. Von ihrer Rüstung abgesehen, sind sie so verwundbar wie ihr und ich. Lasst niemals verkrüppelte Krieger zurück, denn ihre unbedingter Wille Blut für ihren Gott zu vergießen, wird sie auch in diesem Zustand noch dazu bringen zu töten. Solange bis sie kein Blut mehr vergießen können.


    Stecht einen jeden Nymbra einzeln ab und seht euch vor. Wichtige und erfahrene Krieger haben einen Giftzahn, mit dem sie sich auflösen können, wenn sie das Ende nahen spüren. Ob sie wirklcih sterbenund der Schleim der zurückbleibt die Reste ihres Körper sind, kann man nicht sagen. Aber man hat schong esehen, daß Vergodonas selbst in die Schlacht eingegriffen und auserwählte Nymbras errettet hat.


    Man kennt zur Zeit drei große Heerführer, Abraxas, ein Wesen merkwürdiger Natur, das nicht Nymbra zu sein scheint. Brak-Zuss, der Mörder meiens Kindes im Norden. Und Kiha-Nal, meinen Erzfeind im Süden.


    Kiha-nal wurde seit langer Zeit nicht gesichtet, ebenso wie seine Truppen.


    Geführt werden alle Nymbras von einem Zentralen Oberkommando, das meiner Quelle zufolge in der Lage ist, mit jedem Hauptmann überall im Land zu kommunizieren. Sie haben einen Geheimen Dienst den man mir als "Schatten" beschrieb. Was davon wahr ist, können wir der entführung der Kinder aus der Herrschaftsstadt entnehmen. Jedenfalls sind sie hier gewesen.


    Ihre Religion ist Blut, und sie glauben daß sie im Recht sind. Als Gedächtnis Montralurs. Ihr Glaube ist also absolut...


    Habt ihr noch weitere Fragen?"

  • Martin verzog das Gesicht als er Sire Aldhayn’s Worten über das Versagen der Wache sprach, ansonsten lauschte er sehr aufmerksam den Ausführungen des Reichshüters.
    „Habt dank für die offenen Worte. Gern werde ich alles meinem Hauptmann berichten. Diese Gottheit von ihnen, ihr nennt ihm Vergodanas, hat diese auch andere Völker, welche ihm dienen. Gibt es auch Menschen, welche ihm dienen? Und werden diesen von den Ny,bras als Glaubensbrüder angesehn. Ihr spracht von diesem Abraxas als merkwürdiges Wesen. Ist er vielleicht ein Mensch oder gar ein Dämon? Diese anderen Namen die ihr nennt…Die Namen dieser Nymbras…Worauf kann man sich bei diesen Feldherren einlassen…Sind es ruchlose ehrlose Mörder oder könnte man erwarten das sie ein gegebenes Wort halten und sich auf Ehrenhändel einlassen? Gebrauchen Nymbras Magie? Haben sie gefährliche Reiterei?“


    Martin fuhr sich über seine Oberschenkel und hebte das Bein.


    „Ihr habt von Nordens End gehört. Mein Hauptmann ist ausgezogen den Nymbras die Stirn zu bieten und die Menschen dort in Sicherheit zu bringen. Dies scheint hier eher mit Tadel und Spott gewertet zu werden. So frage ich euch offen als Reichsritter. Wie hättet ihr an seiner Stelle gehandelt?“

  • "Ausgehend von seiner Unerfahrenheit mit Nymbras?" fragte Aldhayn eher rethorisch, "Ich hätte ihm empfohlen mit einer Fünf zu Eins Übermacht gegen sie anzugehen. Nicht zuletzt um an deren Abschneiden das Vorgehen der Nymbras zu studieren.
    Einem dahergelaufenen Söldner hätte ich gesagt, daß er sich darauf einstellen muss mindestens 8 Mann für jeden Nymbra mitzunehmen.
    Wenn ich selbst gegangen wäre... Ich hätte die Bärengarde mit mir genommen und ihre Männer und ihnen kräftig heimgeleuchtet.
    Wie gesagt, ihr seht euch gut gedrillten Fanatikern gegenüber, die überdies sehr viel einstecken können. Es gibt nur eines, was schlimmer ist, als einen mächtigen Feind. Einen mächtigen Feind, der absolut daran glaubt was er tut."


    Aldhayn sprach eindringlich, aber nicht ehrfürchtig. Er hatte sie gesehen, hatte sie bekämpft und gesiegt. Dieser Mann wußte wovon er redet.


    "Was die Fragen angeht... Vergodonas ist der Eine Gott der Nymbras. Ihrem Mythos zufolge der 13. Gott Montralurs und Träger der Sünde aller anderen. Wie ich schon sagte, sie sehen sich als das Gewissen Montralurs, das Gedächtnis.
    Ich habe mit ihrer Religion Kontakt gehabt, und ich muss sagen, daß sie für einen Nymbra sehr konsistent wirken muss. Was nun wirklich dahinter steht... Das wissen nur die Götter selbst."


    Der Ritter lauschte ein weiteres Mal nach, anscheinend war Stille eingekehrt. Da sich allerdings auch nichts weiter tat, sprach er schließlich weiter.


    "Da alle anderen Völker für sie Sünder sind, und aus ihren Reihen die Opfer für ihren Gott stammen müssen, ist es eigentlich unmöglich, daß es unter ihnen welche gibt, die als Ebenbürtig gesehen werden. Aber wenn wir realistisch sind und zudem annehmen, daß die Geschichte dieses Gottes einen Funken Wahrheit enthält. Ja so halte ich es nicht für unmöglich, wenn auch sehr unwahrscheinlich, daß es unter den Völkern Montralurs vereinzelt Gläubige gibt.
    Und wie die Götter ihre Avatare wählen, das kann ich euch nicht sagen. Nur das Abraxas kein Nymbra ist, soviel weiß ich sicher zu sagen!"


    Auf das Thema mit den Hauptleuten reagierte er nicht allzu gesprächsfreudig. Lediglich das sie Ehre besaßen, soviel gestand er ihnen zu. Natürlich war er auch reichlich ungehalten über die Ereignisse.

  • Martin hatte die Worte des Reichshüters vernommen.


    „Ich werde meinem Hauptmann eure Empfehlung durch reichen. Letztendlich freut es mich zu hören, das ihr Stellung bezogen hättet. Mit euren getreuen Leuten ausgeritten wärt, um den Feind die Stirn zu bieten. Wenn es sich um gedrillte Fanatiker handelt umso besser. Dann kann man sich diese Ehrengeplänkel schenken und braucht keine Gefangenen zu machen. Wenn man uns freie Hand lässt wüten wir gern unter ihren Reihen, verbrennen ihre Felder und zeigen kein Erbarmen. Ob nun Drow, Dämonen oder Menschen verschlingende Ungeheuer..ein jedes Reich hat ihre Geiseln und sollte dieser Gott außer den Nymbras keine anderen bei sich dulden umso besser. So muss man nur mit einen Feind rechnen. Auch wenn dieser Abraxas ja schon ein Widerspruch an der Sache selbst ist. Sagtet ihr nicht das ihr göttlicher Abstammung seid, dann müsstet ihr doch ebensoviel wissen wie eure Götter, oder sprechen diese nicht mit euch? Uns Gardehunde mag es gleich sein. Man hat uns geholt und wir gaben eurem Herrn ein Eid. Mehr zählt nicht. Es geht nicht um einen sicheren Sieg sondern darum auf dem Schlachtfeld seinen Mann stehen zu können und sich auf seine Kameraden zu verlassen. Diese Einheit werden die Nymbras nicht brechen können. Wenn sie unsere Wut entfachen wollen, nur zu. Keiner fragt einen Ritter wenn er gegen einen Drachen antritt. Er tut es und beweist damit seine Standhaftigkeit und seinen Mut. So werden Helden geboren.“


    Martin lockerte sein linkes Bein ein wenig.


    „Ach und was diese Wachen angeht, welche Köpfe ihr rollen sehn wollt. Was nützt es dem Krieg, wenn sie tot sind. Gebt ihnen lieber die Anweisung, dass ein jeder von ihnen euch 50 abgeschlagene Häupter eurer Todfeinde bringt, dann soll ihnen das Leben geschenkt werden. So können sie wenigstens unter Beweis stellen aus welchem Holz sie geschnitten sind. Versagen sie, haben sie eh ihr Leben verwirkt, aber immer noch dem Feind schade zu gefügt.“

  • Aldhayn nickte, bei den Ausführungen des Soldaten.
    "Es gibt etwas, das sich geändert hat, auf der Seite der Nymbras. Ein zweites Volk, das ihnen seit kurzem zur Seite steht." fügte er ergänzend hinzu, "Man nennt sie Shakarasa, ein Volk von Echsenwesen, durchweg bösartig und stets auf der Suche nach Dingen die sie vernichten können. Der Mythos besagt, das sie schon vor der Spaltung der Götter böse waren. Und bislang hat sich nie ein Volk ihrer Hilfe bedient. Ebenso wurde berichtet, das sie sich vom Chaos haben unterstützen lassen, dieses Bündnis aber einen Bruch erlitten hätte. Wie es scheint sammeln sie sich Verbündete, testen die ZUsammenarbeit mit Anderen aus. Ein gutes Zeichen, denn es sagt mir, daß ihr Wille wankt. Sie an ihrer Überlegenheit zu Zweifeln beginnen."


    Er schmunzelte leicht über den Gedankengang des Soldaten. So einfach, so pragmatisch und doch so effektiv.


    "Ich werde über euren Vorschlag nachdenken. Es leuchtet mir ein, daß sowohl Strafe als auch Nutzen aus dem entsteht, was ihr mir vorgeschlagen habt. Ich denke ich werde es meinem Weibe vorschlagen, denn sie ist die Herrin dieser Männer. Ich denke ihr Willen wird dies gutheißen..."

  • Martin richtete sich auf.


    "Es freut mich wenn ihr meinen Vorschlag annehmt. So denke dienen euch die Männer noch am besten und können Buse tun. Dieser einzelene Nymbra muss einen sehr großen Einfluss haben, das sie es nicht wagten sich ihm entgegen zu stellen."


    Martin schritt in den Gangn ein wenig auf uns ab.


    "Ich bin kein großer Gläubiger und Mythen, Sagen, Fabeln sind alles Dinge, welche ich meist aus nächtlichen Taverenenrunden kenne. Gibt es hier einen Ort oder einen Mann, welcher sich mit diesen Dingen so gut wie ihr auskennt. Vieleicht kann ich dort einiges dienliche für meinen Herren erfahren. In der Vergangenheit liegt oftmals der rechte Weg für unser Schicksal beschrieben. Man muss ihn nur richtig deuten können. Hatte ich euch vorhin so falsch verstanden oder sagtet ihr wirklich ihr wäret göttlichen Ursprungs ?"

  • Aldhayn schüttelte den Kopf, "Mir ist niemand bekannt, der das Glück hatte derart nahe an das nymbrische Denken zu gelangen. Der Bruch der Religionen jedoch muss dokumentiert sein. Und wenn es auf eine vollkommen andere Sichtweise geschehen ist. Es muss Berichte darüber geben. Wenn sie der Fürst nicht hat, muss sie die Bibliothek haben, und wenn sie diese nicht hat, so werden es wohl die Talscharok haben müssen. Als Wächter Montralurs wäre das mehr als nur wahrscheinlich."


    Die Frage auf seine Herkunft beantwortete er zuerst nur zögernd.


    "Mein Name ist Aldhayn, Sohn des Halwgar Grundirs Sohn, Erbe des göttlichen Thrones von Jolborn... ich stamme aus Dracconia. Mein Volk wohnt in der Ebene von Jolborn nahe den Grenzen von Heligonia und Nurian. Meine Familie gehört zu den jungen Göttern. Und anders als die Ceriden oder die Elementaristen gilt bei uns das lebendige Göttertum.


    Was bedeutet, durch unser Tun und die Meisterschaft darin, erlangen wir die göttliche Macht. Unser Heldentum bringt immer neueere und stärkere Götter hervor. Immer neues Wissen. Ein jeder Gott herrscht für die denkbar kurze Spanne von 200 Jahren, bevor er die Mächte an seinen Nachfolger weitergibt. Wir behüten so den Geist des immerneuen Strebens.
    Ein Pantheon ist so in der Lage drei, vier oder gar fünf Könige zu überleben und die Geschicke der Welt noch über deren Tod hinaus zu beeinflussen. Ihre Fehler zu korrigieren, ihre guten Ansätze zu vervollkommnen.


    Als Sohn eines solchen Gottseeligen, ist es an mir, ihn in Tat und Ruhm zu übertreffen, und ihm auf den göttlichen Thron zu folgen - oder zu scheitern und in ewiger Qual zu brennen.


    Ich sage euch dies, eröffne es, in dem Geist, daß ich es nicht gewählt habe. Das dieses Schicksal dem widerspricht, was ich mir selbst wünsche. Sicher strebe ich nach Macht und großen Taten, aber nicht auf dem Schlachtfeld, wie es mir bestimmt ist. Genausowenig will ich brennen, denn was das Feuer hier auf Erden unserem Fleisch antun kann ist vernachlässigbar wenn man bedenkt was diese reine elementare Flamme bis in alle Ewigkeit mit dem gescheiterten Geist vollführt.


    Dennoch bin ich sterblich, so wie ihr, und bis zu dem Tage an dem ich alle meine Taten vollbracht und alle Prüfungen bestanden habe, werde ich es sein. Nur mit dem einen Unterschied, das euer Tod euch wahrscheinlich in das Elysium eures Gottes führen wird und für mich die ewige Flamme bedeutet."


    Mit Gleichmut erzählte er dies, doch zum Ende hin erfüllte ihn eine Art Trübsal. Wenn nicht viel aus dem zu lesen war, das er sagte, so doch eines: Dies war nicht der Weg den er sich wünschte

  • Marthiana lächelte bitter nachdem sie Talris zugehört hatte, griff nach seiner Hand und drückte sie leicht.

    "Habt Dank... ich weiss selbst nicht wie ich es begreifen soll, wie ich damit fertig werden kann, doch eines weiss ich..."

    Ihr Blick wurde etwas starrer und sie sah dem Mon 'Tra 'Ar fest in die Augen.


    "Bei einem könnt Ihr Euch sicher sein, die Nymbras werden dafür bezahlen. Mit Aparcias Hilfe könnt ihr im Aufmarsch gegen diese... diese Kreaturen natürlich rechnen. Ich schwöre ich werde dort sein und Euch helfen den montralurischen Boden von dieser schwarzen Pest zu befreien, bei meinem eigenen Blut und dem meines Kindes, welches sie mir genommen haben..."


    So starr und aufgebracht sie auch redete, nun rollte ihr eine Träne über die Wange und sehr kurz darauf auch eine Zweite und eine Dritte, dann ließ sie die Hand des Mon 'Tra 'Ar los und sank wieder zurück in ihre Kissen. Einen Moment war sie still, dann begann sie erneut zu sprechen.


    "Talris, weiss Sir Aldhayn schon von dem Vorfall? Ich habe lange geschlafen und wiess nicht inwiefern sich diese Nachricht verbreitet hat... mein GEfolge befindet sich ebenfalls in der Stadt, wissen sie es?"

  • In der Zwischenzeit gab Sire Aldhayn vor der Tür seine Herkunft preis.
    Martin hatte einen Apfel hervor geholt und sich an Gangwand angelehnt.
    Er lauschte Sire Aldhayn und lies sich von seiner Sage beflügeln.


    „Nah ich hoffe doch, dass uns Gevatter Tod bald holen kommt, dafür leben wir. Ein ruhmreicher Tod und damit die Ordnung einhalten, was will man mehr. Tod und Ehre.


    Euer Fürst ist sicherlich froh um solchen göttlichen Beistand, wie den euren. Göttlicher Abstammung zu sein muss euch doch unbesiegbar machen im Kampfe. Sonst würde der Feind es wagen euch anzugreifen und nicht eure Liebsten, um euch zu verletzen.


    Wenn ihr meint das euer Herr viel über die Legenden weis wäre es sicherlich gescheit ihn aufzusuchen. Sire Aldhayn könntet ihr für mich ein gutes Wort einlegen und ihn fragen, ob ich für meinen Herren eine Depesche mit den wichtigsten Fakten und Sagen mitführen darf. Sicherlich ist es kein großes Unterfangen die Sage von Schreibern zu Papier zu bringen. Gern mache ich euren Herren später auch noch die Aufwartung zwecks Fragen. Meine Zeit ist jedoch begrenzt, ich werde zum morgigen Tag aufbrechen. Meint ihr dies ließe sich noch bewerkstelligen?“

  • Er drückte ihre Hand ganz zärtlich und lauschte den bitteren Worten einer Verzweifelten Mutter die ihr Kind verloren hat.
    Als ihre Tränen ausbrauchen strich er sie sanft von ihren Wangen und antwortete ihr. "Er hat mir gegenüber nichts angedeutet, jedoch war er sehr angeschlagen was euren Vorfall betrifft.


    Ich weiss es nicht, doch er wartet draußen vor der Türe."


    Prüfend sah er sie an ob er ihn hereinholen sollte.

  • "Oh... wenn er wartet... dann sollten wir ihn doch hereinlassen, oder nicht?"


    Zunächst ein wenig zögernd, dann aber sicherer sah sie Talris fragend an, dann schaute sie zur Tür..

  • "Er ist froh," antwortete Aldhayn, "Doch nicht über den göttlichen Beistand, vielmehr über die bedingungslose Loyalität, die ich ihm entgegenbringe.
    Der Feind kennt mich, er fürchtet mich. Einer der ihren sagte, daß sie mich dafür fürchten, daß ich sie vor ihrer Zeit vor Vergodonas zwinge. Sie hassen mich dafür, so unermeßlich wie es nur sein kann.
    Ich schliff eine ihrer Städte, und dafür hassen sie mich noch mehr. Ich nahm ihnen ihre Kinder, und dies füllte das Maß schon zum Bersten.
    Doch nun habe ich das Unmögliche vollbracht.
    Ein Kind meines Lehens und ein Kind ihrer Abstammung haben sich verbrüdert. Dafür war ihre Rache. Denn ich habe es ermöglicht, das sich Tat und Opferrasse näherkamen.
    Ein Unding - Undenkbar für einen Nymbra.
    Die Saat für eine umfassendere Niederlage als jeder Kampf ist gesäht und das wussten sie.
    Deshalb versuchten sie meinen Willen zu brechen indem sie mir meinen Erben nahmen."


    Er stockte für einen Augenblick. So trocken er dies auch gesagt hatte, die Tat rührte an seinem Sein. Einen Augenblick nur, doch reichte er, die Rede zu unterbrechen. Schließlich fuhr er fort.


    "Ich werde mich nicht beugen. Meine Männer werden den Süden ein für alle Mal sichern. und dann werden sie unter meiner Führung bis auf die Städte der Nymbras marschieren. Sie werden Kiha-Nal und Brak-Zuss zerschmettern, und sie werden den Mythos der Unbetretbarkeit des Drakenwaldes hinfortfegen. Es ist ein Sumpf wie jeder andere. Und wenn wir schließlich vor den Toren Nymschallas stehen, werden wir diesen Krieg beenden. Auf die eine, oder die blutige Weise.
    Dies ist mein Wort und als solches unanfechtbar!"


    Der Hüter mäßigte seinen Ton und ging auf Martins Bitte ein.


    "So es in meiner Macht steht, sollt ihr eure Abschriften haben. Der Mon´tr´ar wird wissen, welche Legenden ihr euren Männern zutragen sollt."

  • *von den Gärten kommend*


    Ileaya und Cylia gingen in den Palast und dann durch viele Gänge bis zu dem, in dem Marthianas Zimmer lag. Als sie um die Ecke bogen sahen sie Aldhayn und einen Fremden, die anscheinend in einem Gespräch vertieft waren. Trotzdem ging Ileaya zielsicher auf die beiden zu und blieb drei Schritte vor ihnen stehen, um dann auch Cylias Hand loszulassen. Sie nickte dem Fremden freundlich zu, blickte fragend zur Tür und dann zu Aldhayn.
    "Entschuldigt wenn ich euch störe. Ist der Fürst bei ihr?"

  • Aldhayn schaut etwas angenervt zu Ileya herüber. Weniger war es ihre Anwesenheit, als das Eindringen in ein auf seltsame Weise wohltuendes Gespräch, das seinen Unmut erregte.


    "Ich wüsste nicht, was es dich angeht Ileya, aber ja er ist dort..."


    entgegnete er ihr, "Und ich würde es begrüssen, wenn du mir den Vortritt lassen würdest, wenn er wieder hinaus kommt, denn es geht schließlich um meinen Nachwuchs"


    Er war nicht sonderlich erbaut über die aktuelle Entwicklung, auch wartete er darauf, daß irgendetwas geschieht, als schließlich die Tür sich öffnete und der Medicus ihn hineinbat.


    Er wußte nicht, was ihn erwartete, dennoch entschuldigte er sich bei Martin für sein Gehen und versicherte ihm, daß er sehen würde, was er für ihn tun kann. Dann sah er noch einmal Ileya in die Augen und sie konnte sehen, das es ein schwerer Gang für ihn sein würde.


    Als die Tür sich hinter ihm schloss fand er sich zum ersten Mal in Marthianas Zimmer wieder. Es war eines der üblichen Gästezimmer geräumig und gemütlich. Sein Blick fiel auf Talris und Marthiana.


    Aldhayn stockte bei ihrem Anblick, etwas war an ihr, das ihn abschreckte. Sie strahlte Leid aus, unbeschreibliches Leid in einer Ahnung wand er sich an Talris:


    "Ihr hattet mich rufen lassen, Herr?"

  • Ileayas Lächeln verschwand bei der ersten Antwort Aldhayns. Sie hatte ihm wohl doch zu viel zugemutet, als sie dachte, dass das Gespräch das er führte, ihn wohl abgelenkt hatte. Vielleicht war dem so, doch als sie hinzutrat war der Traum der Glcükseligkeit, der kleine Strang der Normalität an den er sich geklammert hatte, wieder gerissen und so tat sie dessen ersten Worte mit einem schulterzucken ab, da sie diese Umschwünge seiner selbst ja schon gut kannte. Als er jedoch das zweite Mal ansetzte waren es nicht die Worte, die sie erschreckte, sondern mehr das was sie daraus schloss.


    ...Anscheinend kannst du doch Gefühle zeigen, du alter zäher Bär. Gut, gut, ich hatte zwar nie etwas erwähnt in diese Richtung, doch wäe es doch klar gewesen dir den Vortritt zu lassen, aber das siehst du wieder nicht. Nicht nur das Marthiana seinem Trieb sich selbst umzubringen ähnlicher wird, nun wird er ihr in ihrer Dickköpfigkeit und Kurzzichtigkeit immer ähnlicher. Ja damit wäre meine Stimmung auch wieder gesunken...


    Ileaya strich sich kurz durch den Nacken und sah noch die Tür sich hinter Aldhayn schließen. Ihr schlug ein Geruch von ungewöhnlicher Sauberkeit entgegen, ganz normal für Krankenzimmer, damit sich die Patienten wohler fühlen und ihre Wunden besser heilen. Das gefiel ihr ganz und garnicht und so blickte sie nun den ihr gegenüberstehenden fremden Mann an.
    Sie wollte eigentlich nicht und hatte auch keine Lust sich mit ihm zu befassen, und befand das Schlusswort Aldhayns passend dafür, um die Zofe an sich vorbei zu führen, damit sie sich auf den Stuhl von Aldhayn setzte. So stellte sie sich dann auf die andere Seite der Tür und lehnte sich an die Wand und wartete ab, was passierte.

  • Cylia folgte Ileaya durch die Gänge. Als sie dann an Marthiana's Zimmer ankamen, grüßte sie Aldhayn und den fremden Mann mit einem Nicken und hielt sich zurück. Auf Aldhayns Antwort hin senkte sie den Kopf, sodasss niemand sah, dass sie die Stirn in Falten legte und nachdachte. Sie sah jedoch wieder auf als sie die Tür hörte. Aldhayn ging ins Zimmmer und Ileaya schob sie Richtung Stuhl, auf welchen sie sich setzte und einen kaum vernehmbaren Seutzer ausstieß.

    The Time
    A thing you can't hold,
    but it holds you;
    caught in a river
    going fast
    going slow;
    never standing still. by JCS

  • Talris sah betrübt aus und wandte sich mit Trauer an Aldhayne. "Ich weiss nicht in wie fern ihr Informiert seit über Marthiannas Gesundheit, doch ihr wusstet sicherlich um ihre Schwangerschaft?.........."


    Sein Blick glitt traurig zwisfchen Marthianna und Aldhayne....


    "....Was geschehen ist, ist furchtbarer denn je.... Das Kind, dass geboren werden sollte, wird nicht das Licht der Welt erblicken.........."


    Wieder pausierte er einen Moment und fuhr fort. "Es hat die Angriffe der Nymbras auf Marthianna nicht überleben können........ Mein Herz trauert mit euch........"


    Er wartete auf die Reaktion des Hüters und war bereit ihm tröstend zur Seite zu stehen.

  • Aldhayn rang mit seiner Fassung, die Nachricht kannte er bereits ovn Cylia, aber die Art wie sie jetzt erneut ueberbracht wurde, war besonders eindringlich....


    Fuer einen Augenblick hielt er inne, dann begann er zu sprechen "Ihre Zofe verplapperte sich, sie sagte mir bereits, dass das Kind vermutlich verloren ist."


    Er war wieder still, dann fuhr er fort: "Es gibt nix, ws man dem hinzufuegen koennte. Sie haben nach einem Schwachpunkt gesucht, um meinen Willen zu brechen. Das wird ihnen nicht gelingen... nicht auf diesme Weg. Nun bleibt nur noch eines, wie geht es der Mutter?"