Die Taverne "Zum Zaunkönig" (5)

  • Morgaine brachte ein Schwung saubere Teller aus der Küche und schaute sich kurz um Gastraum um...Niro war immer noch in den Fängen von den Schwestern und schien immer noch nach einer Fluchtmöglichkeit zu suchen.Morgaine streckte sich kurz und marschierte zum Tisch von Aalok und Damorg wo nun auch Ashaba stand. " Guten Tag Ashaba...Was darf es sein? Kräftigen Krustenbraten in Honig mariniert oder lieber einen wärmenden Eintopf und dazu ein gutes Bier? " fragt sie höflich

  • "Zwischen.... fall." wiederholte sie gedehnt und zog eine Augenbrauhe hoch. Auf die Frage von Morgaine hob sie kurz ihren Becher und meinte "Danke, gar nichts, hab schon." und wandte sich dann wieder Damorg zu.


    "Er hat dich eine Treppe herunter gestoßen und es war glatt?"

  • "Das Problem war die Prüfung am Nachmittag. Das ganze war eigentlich ein seltsamer Zauber.Auf einmal ist ein Ork aufgetaucht, der gar kein Ork war, sondern nur Magie, aber er war zum fürchten echt und der konnte auch richtig draufkloppen. Eine Illusion, nanten sie es.
    Und jeder Prüfling musste gegen diesen Ork kämpfen. Bei den anderen hat er keine richtigen Wunde geschlagen, ein Treffer tat ihnen zwar weh, aber sonst passierte nichts. Und als ich an der Reihe war, kam mir der Ork auf einma viel stärker vor als zuvor und im Kampf hat er mir dann meine Beine gebrochen oder besser zertrümmert. Die Schulter hat er auch noch erwischt, aber der gehts sowiet schon wieder ganz gut.
    Aber frag mich nicht was da genau passiert ist, magisches Zeug eben, da konnte ja nix gutes bei rauskommen. Aber ich glaub ja das der Arnulf da seine Finger mit drin hatte, weil der hatte den Kampf erst abgebrochen, kurz bevor der Ork meinen Schädel zermatschen wollte.
    Aber durch die Schmerzen kann ich mich auch nicht mehr an alles erinnern. Morgain und Delpior waren auch da, sie haben mich sogar zusammen geflickt."

  • Während Damorg erzählte, war ihr Gesicht langsam aber sicher versteinert.


    "So." war ihreAntwort. "Darüber werden wir noch genauer reden." setzte sie nach einer kleinen Pause hinzu.
    "Und nicht hier. Ich erwarte, dass du einen Bericht schreibst mit jedem Detail, was dir in Erinnerung ist. Der Bericht wird morgen früh vorliegen. Danach werde ich weiteres entscheiden."

    Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
    Homunkulus (~835 - 902)

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  • "Hallo Ashaba!", grüßte auch Niro, als Ashaba die Taverne betrat.


    Es war ihm sichtlich unangenehm zwischen den beiden Merquatores-Schwestern zu sitzen, die jeden Satz mit einen "Tststs", Kopfschütteln und Nasenrotz hochziehen begleiteten. Zumal ihm da Andeutungen zu Ohren gekommen waren, dass andere glaubten, er habe ein Verhältnis mit den beiden.


    Nachdem Damorg seinen Bericht für Ashaba wiederholt hatte, sagte er:


    "Das erscheint mir wirklich seltsam. Mir stellen sich drei wesentliche Fragen:
    1. Bist Du sicher, dass Dein Ork kein echter war? Hat er sich am Ende einfach aufgelöst, oder ist er gegangen/wegkommandiert worden? War dies, abgesehen von den echten Wunden ein Unterschied zu den Illusions-Orks?
    2. Wer war dieser verfluchte Hexer, der die Illusionen erschaffen hatte. Habt Ihr Ihn anschließend nicht zur Rede gestellt? Hat Arnulf den Hexer kommandiert oder war er es gar selbst.
    3. Gibt es noch andere Zeugen, die vielleicht noch weitere Details liefern können, wo Ihr euch nicht erinnert."


    Er grübelte eine Weile vor sich her, was gar nicht so einfach war, weil die Merquatores-Schwestern ihre Zustimmung mit Picksen und Knüffen zum Ausdruck gaben. Dann fügte er hinzu:


    "Je länger ich darüber nachdenke, desto sicherer werde ich mir, dass Dein Ork keine Illusion gewesen sein kann. Die echten Wunden sprechen eine deutliche Sprache. Bei einer Illusion hättest Du Dir Wunden eingebildet, Du hättest auch sterben können - aber nur am Schock und nicht an den Wunden. Bei einer guten Illusion hätten auch andere die Wunden gesehen. Aber spätestens nach dem nächsten Ausschlafen wäre alles wieder weg gewesen!"

  • Lene war außer sich vor Erregung.
    Durch das Fenster konnte sie den Zuhälter erkennen im trauten Kreis seiner Huren und der Wache!


    Sie unterhielten sie angeregt. Verhandelten sie über den Preis? Aber es konnte doch kein Zufall sein, dass ausgerechtet der Zuhälter mit dem im Scharmützel versehrten spracht. Man erkannt ihn an seiner komischen Sitzhaltung. Waren diese ganzen Kämpfe am Ende nur ein eingefädeltes Komplott von Niro? Konnte ein Zuhälter im Krieg mehr Geld verdienen als in Friedenszeiten? Schwer zu sagen.


    Oder hing das ganze möglicherweise mit der Ermordung des Grafen zusammen, von dem Lene erfahren hatte? Ein Amonlondischer Graf? Daher die Scharmützel? Aber dann würde ja die Garde mit in dem Komplott drinstecken. Undenkbar!


    Während Lene noch nachdachte und die anderen Frauen vor den Fenstern der Taverne giggelte und sich wegschubsten, um selbst einen besseren Blick zu erhaschen, kam Sergant Ashaba auf sie zu, ignorierte die Waschfrauen und betrat die Taverne.


    Lene hätte erwartet, dass die Frau ihre Soldaten zusammenstauchte, weil sie sich mit dem Zuhälter abgaben. Aber nicht dergleichen geschah. SIE SETZTE SICH ZU DEM ZUHÄLTER!


    SKANDALÖÖÖÖS!


    Das bestätigte ihre schlimmesten Vermutungen. Sie musste unbedingt hören, was die dort drinnen besprachen!


    "Mädels, wir dürfen nicht auffallen. Ihr zieht Euch am besten etwas von den Fenstern zurück. Beinahe hätte uns Ashaba weggescheucht. Glücklicherweise hielt sie uns für harmlos - aber WIR sind nicht harmlos!
    Ich opfere mich und wage mich in die Höhle des Löwen!"


    Damit betrat sie leise die Taverne und setze sich an einen Tisch in der dunkleren Ecke.

  • "Spekulieren bringt wenig, Niro. Im Zweifelsfall frage ich nach. Der Leiter der Akademie ist zufällig ein alter Bekannter von mir."


    Dass Gelehrte immer so viel nachdenken mussten, wenn es einfacher war den direkten Weg nach vorne zu gehen: Leute befragen, Zusammensetzen der Informationen und schon hatte man ein Ergebnis mit dem man arbeiten konnte. Die in Amonlonde sollten diesen Illusionsmagier schon kennen. Dass dort ab und an seltsame Gestalten herumliefen, wusste sie. Aber sie wusste auch, dass die Amonlonder ein faszinierendes Näschen dafür hatten zu unterscheiden, ob jemand nur seltsam aussah oder sich auch so verhielt. Konnte es also ein Unfall gewesen sein? Mißmutig schüttelte sie den Kopf. Jetzt fing sie schon selbst an zu spekulieren. Sie glaubte sich an diesen Arnulf zu erinnern und dass Cornelius ihn einmal mitgebracht hatte. Laut, ungehobelt. Viel zu laut, viel zu ungehobelt. Ob ihm etwas in der Art zuzutrauen wäre? Möglich, nicht auszuschließen.

  • Aalok folgte dem Gespräch aufmerksamer als es schien. Ein wenig missmutig, über Ashabas Wunsch Damorg einen Bericht verfassen zu lassen, sah er kein drittes Bier. Er stöhnte leise und für sich auf und nahm noch einen tiefen Schluck. Das Thema wurde ausreichend behandelt und so gab es keinen Grund es zu erweitern.

  • "Gut dann werd ich jetzt mal das Bier hier noch zu ende trinken und mich dann an die Arbeit machen."


    Damogs Blick wanderte auf den Tisch, seine Laune wurde noch schlechter. Aber Befehlt ist eben Befehl.


    "Wo soll ich den Bericht abgeben?"

  • Den letzten Schluck aus ihrem Becher nahm sie in einem großen Zug und stand dann mit leise klirrendem Kettenhemd auf.


    "Dann, meine Herren, wünsche ich noch einen ruhigen Tag. Damorg, wir sehen uns morgen früh. Niro, Aalok, die Damen." nickte sie noch kurz und machte sich dann wieder auf.


    Als sie die Tür öffnete, prallte sie ruckartig zurück. War es die schräg stehende Sonne gewesen, die ihr die Silhouette des Vogels vorgegaukelt hatte? Hastig rieb sie sich über die Augen, warf noch einmal einen Blick in den Schankraum zurück ob jemand ihr Verhalten bemerkt hatte und trat dann ins Freie.

  • Niro warf Ihr noch einen flehenden Blick zu und überlegte fieberhaft, was er tun könnte um sich zu befreien. Dann, als Ashaba die Tür zum Zaunkönig schon aufgestoßen und sie sich gerade wieder schlossen, rief er mit schriller, fast erstickter Stimme:


    "Halt, warte... Moment, mir fällt noch was Wichtiges ein!"


    Damit sprang Niro auf, stieß die Merquatores-Schwestern zur Seite und floh aus dem Zaunkönig.


    --> Dorfplatz

  • Morgaine blickt Niro nach " Du hast noch zu za..." seufzend bricht sie ab und geht hinter die Theke um sich das zu notieren...das hat sie doch alles diesen verrückten Hühnern zu verdanken...rasch nimmt sie Kreide und schreibt mit schöner Schrift auf eine Tafel : Heute Krustenbraten in Honig eingelegt mit kartoffeln und Gemüse diese hängt sie gut sichtbar auf und geht dann zu den anderen Tischen um nachzusehen ob jeder noch ordentlich versorgt ist..hie und da hält sie ein Schwätzchen...

  • Die beiden Grazien hatten sich die ganze Zeit an Niro gelehnt, ihn begrabscht und ihn unter irrem Kichern und "animalischer/hübscher/starker/männlicher Mann"-Getuschel angehimmelt. Als der Herr Müfteriöf aufsprang, waren sie so überrascht, dass sie das Gleichgewicht verloren und beide - die eine links, die andere rechts - von der Bank kullerten.


    Nun lagen sie auf dem Boden und versuchten, sich wieder aufzurappeln. Das Bild hatte nicht nur etwas Skuriles, sondern auch etwas von Käfern, die auf dem Rücken lagen und es nicht alleine zurück auf die Beine schaffen.

  • Lene war enttäuscht. Sie war zu spät gekommen, denn gerade hatte sich Ashaba schon wieder verabschiedet.


    So konnte sie nur wenige Informationen zusammentragen:


    1) Die Merquatorez-Schwestern waren dem Zuhälter hörig ergeben. Sie klebten förmlich an jedem Wort von ihm und scheuten sich nicht, sich in aller Öffentlichkeit zu erniedrigen und ihn zu liebkosen.
    2) Der Zuhälter wiederum behandelte sie wie den letzten Dreck. Er ignorierte sie und stieß sie sogar gewalttätig zur Seite, ohne sich um sie zu scheren.
    3) Der Zuhälter hatte nicht gezahlt. Kein Wunder - vermutlich bezahlte der Zaunkönig mittlerweile Schutzgelder an ihn. Die letzten beiden Male hatte immerhin ein Mädchen des Zuhälters noch bezahlt.
    4) Die Garde - allen voran die Sergantin Ashaba - machte gemeinsame Sache mit dem Zuhälter. Sie hatten offenbar ein wichtiges Gespräch oder Verhandlungen geführt. Der Verletzte gehörte vermutlich zu einer Spezialtruppe, mit der es zu den Scharmützeln mit den Amonlondern gekommen war. Sie tippte darauf, dass es um die Ermordung eines Amonlonder Grafen ging.


    Lene stand vorsichtig auf. Nicht, dass im letzten Moment noch der Schankbursche kam und sie einen Tee für teures Kupfer bestellen musste!
    Sie verließ den Zaunkönig so leise und unauffällig wie möglich und gesellte sich zu den anderen Hühnern auf dem


    >>> Dorfplatz von Renascân (2)

  • Nach seinem letzten Schluck nahm Damorg seine Krücke und stand langsam auf.


    "Dank dir Aalok, die Ablenkung war nicht verkehrt. Aber die Arbeit ruft, ich hätte das ganze einfach auf sich beruhen lassen sollen. Also machs gut wir sehen uns bestimmt die Tage. Schönen Abend noch."


    Damorg machte eine kurze Geste zum Abschied und ging.

  • Die beiden Merquatorez lagen immer noch so da... Und Damorg ignorierte sie einfach!


    Hiiiiiiiiiiiiiilfööööö! Hiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiilföööö! Ist denn hier kein starker Mann, der uns aufhelfen kann? Hiiiiiiiiiiiiiilföööööö!

  • Patuljak eilte herbei und wandte sich hilfesuchend an Aalok, während er versuchte, die Damen zu beruhigen


    "...einen Augeblick...natürlich sofort...der werte Herr hier wird euch natürlich gerne behilflich sein...wenn ihr so freundlich wärt?"

  • Mit einem nicken verabschiedete er sich von Damorg.


    "Keine Ursache. Bis später."


    Die Situation der Merquatorez-Schwestern hatte er bemerkt und hatte in keinster Weise vor zu unterstützen.


    "Ich bin doch nicht bescheuert. Wenn ich denen jetzt aufhelfe hab ich sie an der Backe wie der arme Kerl da."


    Er zeigte zur Tür und meinte wohl Niro.


    "Die kommen doch auch alleine hoch, wenn sie sich mal einigen könnten wer zuerst aufsteht."


    Mit diesen Worten blieb er ruhig sitzen und trank einen weiteren Schluck von seinem guten Bier. Es entspannte ihn ungemein.

  • Seine letzten Schluck Bier trinkend ist er schnell auf den Beinen und am Thresen. Er legt die Summe für die Getränke hin, geht mit etwas Abstand zu dem am Boden liegenden Knäul zur Tür und verschwindet durch diese.


    "Viel Spaß noch."


    Die fällt hinter ihm zu und draußen stehend und nichts mit sich anzufangen wissen verschwindet er. Vielleicht konnte er ins Bett, vielleicht gab es Arbeit, vielleicht gab es ein Abenteuer, vielleicht auch nicht.


    --------> Wachgebäude der Unterstadt

  • Die beiden Schönheiten ließen sich von dem netten jungen Patuljak aufhelfen und erröteten nur noch mehr. Es war nicht zu übersehen, dass ihnen die Geschichte sehr, sehr peinlich war. Sie versuchten, sich klein zu machen und unauffällig wegzuschleichen. Ohne Erfolg - natürlich. Sie hatten es plötzlich ganz eilig, fassten sich an den Händen und verschwanden wie zwei kleine Schulmädchen durch die Tür. Der ein oder andere meinte sogar, (durch die ganze Schminke bunt gefärbte)Tränen gesehen und ein Wimmern gehört zu haben...