Die Anlegestelle von Renascân (2)

  • Trotz ihrer sichtlichen Freude den Ritter zu sehen, huscht bei seiner Frage ein Schatten über ihre Züge. Sie erwidert seine Verbeugung und gibt ihm dann zur Antwort,


    "Auch mir ist es eine Freude, Euch so bald wiederzusehen, Herr Berkenbrecht! Und wenn die Umstände unseres letzten Zusammentreffens auch in Teilen etwas unerquicklich waren, so hoffe ich, dass es hier in Renascân dafür um so geruhsamer zugeh
    en wird!"


    Sie lächelt und fügt noch an,


    "Im übrigen bin ich Euch sehr dankbar, dass Ihr meiner Bitte um ein Treffen so rasch zugestimmt habt!"

  • "Das war doch selbstverständlich, Lady Dunja, außerdem war es für mich kein großer Umweg," antwortete der Ritter und bemerkte den Schatten, der kurz ihr Gesicht verfinsterte.
    "Ist beich Euch alles in Ordnung, Lady Dunja? Ihr seht so aus, als hättet Ihr einen Geist gesehen..." fragte Herr Berkenbrecht besorgt nach.

  • "Einen Geist...?!"


    Das Lächeln auf Dunjas Zügen gelingt nicht ganz und so schüttelt sie nur den Kopf.


    "Nein, seid jenem... Tag nicht mehr! Und ich müsste lügen, würde ich behaupten, dass ich nicht froh darüber wäre!"


    Nun huscht trotz allem ein kleines ironisches Lächeln über ihr Gesicht,


    "Nein, es sind nicht die Geister, die mir ein wenig Sorgen bereiten... sondern viel mehr dass, worum sie mich gebeten haben...!"


    Sie schaut den Ritter an,


    "Aber das ist ja nicht der Grund, warum ich Euch sprechen wollte, Herr Berkenbrecht..."


    Ihr Blick weicht dem seinen aus und sie fragt betont fröhlich,


    "Ihr kennt Euch hier aus, werter Herr Ritter! Lasst uns ein Gasthaus oder eine Taverne aufsuchen... ich gestehe, dass ich einem Becher Wein und einer guten Mahlzeit nicht wirklich abgeneigt wäre!"

  • "Nun, auskennen ist ein wenig viel gesagt," meinte der Ritter. "Ich war vielleicht ein oder zweimal hier. Aber hier gibt es eine richtig ordentliche Taverne - den Zaunkönig. Ich würde vorschlagen, dass wir dorthin gehen, wenn es Euch beliebt! Ich bin, ehrlich gesagt, schon neugierig, weswegen Ihr mich sehen wolltet."
    Und er sah sie erstaunt an.
    "Und habe ich das richtig verstanden? Ein Geist hat Euch etwas aufgetragen?"

  • "Ja, sehr gerne!"


    stimmt Dunja dem Ritter zu, dann muss sie über seinen Zusatz schmunzeln,


    "Ich hoffe, dass Ihr überhaupt bereit seid mit mir darüber zu reden..."


    formuliert sie vorsichtig, um dann sehr leise anzufügen,


    "Es war ein... Geist... der mich um etwas gebeten hat..."


    Ihr Blick wandert abwesend über den Hafen und das geschäftige Treiben um sie herum, schließlich legt sie die Hand auf des Ritters Arm und schaut ihn bittend an,


    "Laßt uns die Taverne aufsuchen und dort unser Gespräch in Ruhe weiterführen, Herr Berkenbrecht!"


    Trotz ihres sicher wärmenden Umhangs hat es den Anschein als würde sie frösteln...

  • Es war Anfang November, das Wetter war schlecht geworden, Regen und Matsch beherrschten die Straßén als ein Schiff aus Magonien - vermutlich das letzte in diesem Jahr - in den Hafen einlief.


    Die Handelsgüter wurden gelöscht während eine Frau, gehüllt in einen dem Regen trotzdenen Mantel, dessen Kapuze ihr weit ins Gesicht reichte, vom Steg auf den Pier trat.


    Auf ihrem Rücken hingen Schild und Streitkolben, nebst einem großem Bündel. Sie wandte sich noch einmal an den Kapitän. "Ich will mich eben anmelden gehen, danach werde ich meine Sachen bei euch abholen." Der Kapitän nickte. "Bis Morgen Mittag werden wir ja hier sein."
    Sie nickte und ruhigen Schrittes wandte sie sich der Stadt Renascan zu.


    ~ weiter beim Präfekturgebäude ~

    Tasogare Sasori Ito Sonea


    Träumer des Traumes
    Mahou Tsukatai und Botschafterin des San-ji zu Sekai
    Bewahrerin der Universität der 5 Wege zu Mitrasperas

  • Eine in einen Umhang gewickelte Gestalt steht auf dem Anlegesteg und schaut aufs Wasser. Sie verharrt einen Moment still, beobachtet das kleine Boot, das nun wieder zu dem Schiff viel weiter draussen im Hafen übersetzt. Die Fahrt war unruhig gewesen. Lee war froh nun wieder festen Boden unter den Füssen zu haben.
    Nach einem letzten Blick wendet sie sich ab und geht den Anlegesteg nun leichten Schrittes runter Richtung Pier. Ihren Umhang hat sie fest um sich gewickelt und auch die Kapuze tief über ihren Kopf gezogen. Das Wetter war einfach nicht mehr ideal zum Reisen um diese Jahreszeit. Lee seufzt leise. Etwas Warmes zu essen würde ihr jetzt gut tun.


    ~weiter in der Taverne zum Zaunkönig~

  • Es war noch früh am Morgen, nur wenige Lichtstrahlen hatten sich bereits ihren Weg gesucht. Der Wind trieb einege Schneeflocken vor sich her.
    Die Segel der kleinen Handelsschiffs wurden eingeholt und langsam trieb es in den Hafen. Auf dem Deck herschte bereits reges Treiben, während ein großer Teil der Stadt noch schlief. Nur am Rande des Schauspiels stand eine Person die nicht wusste ob sie sich nun freuen sollte, endlich wieder an Land zu dürfen. Eine Stadt war genauso schlimm wie das Meer.


    Als das Schiff angelegt hatte sprang er dennoch so rasch wie möglich von Bord und machte sich auf den Weg in die Stadt.

    Ich hab keine Neurose, es ist nur.. TRITT NICHT AUF DIE FUGE!!!!

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Xann ()

  • Nach einer fast dreißigtägigen Reise von Magonien in die Festlandpräfektur erreicht die Bark, auf der die Priesterin und ihre Begleiterin die Überfahrt verbracht haben, eines Tages den Hafen von Renascân. Johanna ist merklich blass im Gesicht, sie hat herausgefunden, dass sie Schiffsreisen nicht ganz so gut verträgt, aber der Anblick von Land hat wieder jenen Optimismus in ihr Gesicht zurückkehren lassen, der üblicherweise dort zu finden ist. Einer der Seeleute bietet ihr an, das Gepäck der beiden Reisenden in die Hafenmeisterei bringen zu lassen. Nach einem langen, prüfenden Blick in sein Gesicht hat Johanna schließlich das Nötigste in ihre Umhängetasche gepackt und es dem Mann dann erlaubt. Schließlich geht sie mit Nela zusammen von Bord.

  • Fröhlich springt Nela über die Planke, die an Land führt. Mit schlafwandlerischer Sicherheit tritt sie doch nicht neben das recht schmale Brett. Als sie das Land erreicht, geht sie sofort in die Hocke und sammelt mit ihrer Hand ein paar kleine Steine ein, die am Kai liegen und wirft sie hoch.


    Lachend sieht sie den Steinchen zu, wie sie wieder in Richtung Boden fallen. Einer trifft sie auf die Stirn. Etwas verdutzt, kneift Nela die Augen zusammen und reibt sich die Stelle. Als sie ihre Hand dann ansieht, kann sie aber nichts besonderes entdecken und steht wieder auf. Kurz widmet sie den Häusern am Hafen einen Blick und schaut dann hinunter ins Hafenbecken, wo das Meerwasser eiskalt und dreckig gegen die Kaimauer schwappt.

  • Johanna folgt Nela etwas gemesseneren Schrittes, behält ihren Schützling aber gut im Auge. Als Nela sich gefährlich nahe der Kante des Kais nähert, um in das gurgelnde Salzwasser zu blicken, ist sie sofort in ihrer Nähe, um sie im Falles eines Falles - hier wohl im doppelten Sinne zu verstehen - festhalten zu können. Sie zieht die Kapuze ihres schweren, grünen Reisemantels im Nacken ein wenig höher und rückt eine Nadel in ihrer Haube zurecht. Ihre Musterung des Hafens ist kurz, aber aufmerksam, ihr Blick gleitet über Menschen, Getier, Häuser, versucht, Stimmungen aufzunehmen. Ein undeutbares Lächeln liegt auf ihrem Gesicht.

  • Etwas langsamer kehrt Nela von der Kaimauer zurück.


    "Hier gefällt es mir." sagt sie "Hier kommen alle zusammen." setzt sie dann noch hinzu. Wie sie das genau gemeint hat, weiß man nicht.


    "Und wo lang jetzt, Johanna?" fragt sie die Priesterin und schaut sie neugierig an. "Was jetzt?"


    Der Wind ist hier recht kalt, so dass sie ihren Umhang fester um sich zieht und das Kinn in dem Schal vergräbt so dass nur noch die seltsamen Augen hervor schauen.

  • Bei Nelas Kommentar über das Zusammenkommen in Renascân zuckt kurz ein unwilliger Ausdruck über Johannas Gesicht, doch dann glättet es sich wieder zu jenem heiter-gelassenen Ausdruck, den sie stets zur Schau trägt.


    "Wir werden jetzt den hiesigen Tempel aufsuchen, denke ich. Wenn ich die Mutter Oberin richtig verstanden habe, ist das Waisenhaus noch nicht fertig erbaut, also können wir dort wohl noch nicht unterkommen."


    Sie nimmt sich ein wenig Zeit, um einen lockeren Knoten in Nelas Schal zu machen und die Enden gut festzustecken, damit die junge Frau nicht noch mehr friert. Der Tempel - nur: wo? Sie blickt sich um und spricht schließlich einen der Matrosen an, um ihn nach der Lage des Tempels zu befragen.

  • Der Matrose lehnt an einem Anleger und hat auch seinen Umhang eng geschlosen. Dennoch lugt eine Hand hervor, an der eine Pfeife dampft. Als er angesprochen wird, mustert er die beiden Frauen kritisch, dann nimmt er einen Zug aus der Pfeife.


    "Tempel. Jo. Gibt's." ...brummt er und nickt dabei.

  • Tief in ihren Schal gemummelt schaut Nela den Matrosen an und legt den Kopf schief. Ihre Finger spielen mit den Troddeln, die von dem warmen Kleidungsstück herab hängen. Irgendetwas an seinem Gürtel hat ihre Aufmerksamkeit errungen. Wie gebannt starrt sie die Tasche an. Ihre Lippen formen lautlose Worte.

  • Der Matrose nimmt einen weiteren Zug aus seiner Pfeife und produziert eine große Rauchwolke. Dann schaut er zu seinem Gürtel und prüft mit der Hand, in der er auch die Pfeife hält, ein Lederbeutelchen, um sich dann wortreich an Nela zu wenden, deren Blick er bemerkt hat


    "Wat?"

  • Johanna blinzelt ein wenig verblüfft ob der Wortkargkeit des Mannes. Zuhause hätte man sich bemüht, ihr und ihrem Zögling bestmöglich weiterzuhelfen. Aber dies war ja nun einmal nicht ihr Zuhause -. Sie schenkt dem Seemann ein freundliches Lächeln.


    "Dann sagt uns doch bitte, wo wir den Tempel finden können. Die gütige Göttin soll Euch dafür belohnen."