Die Taverne "Zum Zaunkönig" (6)

  • Was zum Henker hatte ihn geritten hier her zu kommen? Hier saß er wie ein dummer Junge mit roten Ohren und Trank Tee! Was für ein männliches Getränk. Wenn er Ellyriswasser trinken würde und viel davon, dann wäre er ein Mann. Blöderweise hatte Ellyriswasser bei ihm einen verdammt schnellen Effekt. Genau genommen reichte der Geruch um ihn aus den Socken zu hauen.


    Etwas peinlich berührt dachte er an seine Brust, auf der nicht so arg viele Haare prangten, was er nun eher wenig männlich fand. Bisher hatte ihn das nicht gestört. Aber jetzt? Wie sollte sie ihn beachten, wenn da so einer wie er saß? Wie sollte er gegen den Kerl da ankommen? Der hatte Bartstoppeln!


    Tief seufzte er und kratzte mit dem Fingernagel ein kleines Herz in die Tischplatte. Dann legte er den Kopf auf die Hand und fuhr es mit dem Zeigefinger sanft nach.


    Wieder - zum wievielten Mal heute? - packte er sein Herz fest mit beiden Händen und richtete sich auf. Dann versuchte er Augenkontakt mit Morgaine aufzunehmen und winkte ihr. Er würde sich einen Eintopf bestellen. Jawoll.

  • Morgaine geht zu Bartholomeus " Nun doch Hunger? " Und mit Blick in seinen Becher fügt sie noch hinzu " Noch einen Tee? " Dabei lächelt sie freundlich " Entschuldige,ich will nicht naseweis erscheinen,aber kann es sein das ich Dich zwar von der Akademie kenne aber Du sehr selten im Zaunkönig bist? Ist nicht böse gemeint,wirklich,aber ich glaube ich sehe dein Gesicht zum erstenmal ohne ein Buch davor " Morgaine schaut neugierig Bartholomeus an

  • Lee öffnet die Tür zur Taverne und tritt ein. Die plötzliche Wärme lässt sie kurz inne halten. Dabei lässt sie ihren Blick durch die Taverne schweifen und geht dann an einen leeren Tisch, von dem aus sie einen guten Blick auf den ganzen Raum hat.
    Dort angekommen legt sie ihr Reisebündel auf die Bank und löst ihren Umhang. Unter dem Umhang trägt sie Lederhose und Oberteil in den Farben des Waldes. Erst jetzt ist für die anderen Anwesenden in der Taverne erkennbar, dass es sich um eine schlanke Frau handelt. Sie schüttelt ihr kinnlanges dunkles Haar und setzt sich dann.
    Abwartend schaut sie sich um.

  • Patuljak, der Schankbursche, nickte Darius zu und brachte ihm kurz danach einen Becher mit rotem Wein


    "Bitte sehr Korporal! Ein lieblicher Roter, ich hoffe, es ist recht so. Ihr wart schon lange nicht mehr hier...viel zu tun?"


    Während er die Antwort abwartete, warf er einen Blick in Richtung Lee und hob kurz die Hand, um ihr zu signalisieren, dass er gleich komme

  • Darius nahm den Wein entgegen.
    "Ja, der Wein müsste gut sein." Er nippte daran. "Ja, der ist genehm."


    "Momentan ist es ein wenig ruhiger. Warten wir es mal ab."


    Darius zeigt dem Burschen mit einem Nicken, dass er zu dem neuen Gast gehen konnte.

  • Aufmerksam folgt Dunja Ashabas Ausführungen. Als diese endet, lächelt Dunja fast wehmütig, bevor sie scheinbar leichthin bemerkt,


    "Das klingt herrlich einfach! Fünf Götter, von denen jeder seinen eigenen Bereich hat, für den er zuständig ist!"


    Sie schaut Ashaba nachdenklich an und fragt dann neugierig,


    "Dem zufolge, was Ihr über Euren Weg bei den Drachen gesagt habt, würde ich annehmen, Ihr folgt der Göttin Akestera? Wenngleich ich mir ihre Anhänger eher als Gelehrte und weniger als Krieger vorstellen würde..."


    Erneut lächelt sie, diesmal eher verschmitzt,


    "Von dem, was Ihr, wenn auch nur kurz, über Eure Götter berichtet, würde mir auf den ersten Blick Laya am besten gefallen! Es muss schön sein, einer Göttin der Fröhlichkeit & der Freude dienen zu können!"


    Trotz ihres freundlichen Lächelns scheint in ihrer Stimme eine Art Sehnsucht zu liegen als sie schließlich bittet,


    "Werte Frau Ashaba, gibt es hier einen Tempel der Laya? Wenn ja... würdet Ihr die Güte besitzen mir den Weg dorthin zu beschreiben? Ich... würde gerne mehr über sie erfahren!"

  • Sie musste ein wenig lächeln. Ihre Wegen waren in der Tat widersprüchlich.


    "Wir verehren jeden der Fünfe und keinen achten wir gering. Doch die meisten loben einen der Fünfe am höchsten. Und bei mir ist das nicht Akestera sondern Kapal. Es mag... seltsam erscheinen. Und ich glaube auch nicht, dass er meine Schritte zum Grauen geleitet hat. Möglicherweise war es tatsächlich Akestera, die meinen Weg vorschrieb."


    Ashaba zuckte mit den Schultern.


    "Wer bin ich, dass ich es wagen sollte, darüber zu mutmaßen? Ich nehme es an, wie es ist. Ich habe einmal geglaubt, mich Göttern entsagen zu können und wurde eines besseren belehrt. Niemand lernt aus."


    Bei Dunjas Worten über Laya lachte die Soldatin leise und sah sinnend vor sich, dann auf und in Dunjas Augen.


    "Ja, die Lächelnde... aber möglicherweise ist sie es, die ihren Gläubigen am Meisten abverlangt. In manchen Augenblicken ist es schwieriger zu lachen als wütend zu sein. Manchmal ist es schwieriger nach vorn zu blicken und Licht zu suchen anstatt in gerechtem Zorn die Welt zu zerschlagen und dabei unterzugehen.
    Etwas überrascht mich Eure Bitte, doch ich möchte ihr gerne nachkommen. Es gibt hier in der Tat einen Schrein. Ihr müsst wissen, dass der Renascâner Tempel in seiner Art einzigartig ist. Selten gibt es auf der Heimatinsel einmal Doppeltempel, doch keinen einzigen, in dem jeder der Fünfe einen Schrein hat. Hier ist das der Fall. Es ist mehr aus der Not geboren, jedoch nehmen es die Leute gerne an."

  • "Ich ehm... Eintopf. Habt ihr Eintopf?"


    Wieder röteten sich seine Wangen leicht. Zum Glück sah man das im Dämmerlicht nicht gar so sehr. Dann etwas verschämt.


    "Tja, ja... meistens bin ich in der Akademie, ja. Oder im Wohnheim eben. Selten hier."


    Wenn sie wollte, konnte sie ihn gerne alles fragen. Dann wollte er unbedingt noch etwas dazu setzen.


    "Ja und du? Arbeitest hier?"


    fragte er wenig intelligent. Fast wie Stiche konnte er die Blicke des anderen auf sich fühlen, wollte aber grade nicht an ihr vorbei schauen.

    Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
    Homunkulus (~835 - 902)

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  • Morgaine nickt " Ja,ich verdiene mir hier quasi mein Studium und es macht Spass im Zaunkönig zu arbeiten,eine schöne Abwechslung zu..Bücher..obwohl ich recht gerne lese aber ich könnte es nicht von früh bis spät....Principal Meanor war deswegen glaube ich schon ein paarmal nicht amüsiert darüber..aber nunja..bis jetzt habe ich seine Auifgaben alle geschafft ,und nunja...Talinor der Wirt hier,hat mir gesagt ich wäre wohl die einzigste studierende Schankmaid in ganz Magonien " Morgaine grinst breit " Ja,Eintopf haben wir...und was möchtest Du trinken dazu? ein helles oder dunkles? Oder lieber einen Wein? aber Wasser könnte ich Dir auch bringen oder doch lieber einen Tee? " Morgaine lächelt freundlich und ihre Haltung drückt Geduld und Nachsicht aus...

  • "Kapal...?!"


    Dunja ist sichtlich überrascht und mustert Ashaba halb prüfend, halb respektvoll, dann neigt sie anerkennend den Kopf,


    "Das sind wirklich zwei sehr unterschiedliche Wege, denen Ihr da folgt!"


    Sie lächelt und fügt dann an,


    "Aber wenn Ihr jeden der Fünf üblicherweise ehrt, so ist der Pfad des Grauen auf dem Fest der Drachen vielleicht tatsächlich ein Ausdruck Eurer Verehrung der Wissenden."


    Nach Ashabas Worten über die Lächelnde schweigt Dunja eine Weile und scheint dem Blick ihrer Gegenüber für einen Moment auszuweichen, schließlich jedoch erwidert sie ihn erstaunlich ernst,


    "Wenn man einmal die >Welt< in Trümmern vor sich liegen sah und den Kummer & Schmerz gefühlt hat, verzichtet man gerne darauf dies noch einmal zu erleben...! Um wieviel schöner ist doch das Lachen eines Kindes, das Glück eines sonnendurchfluteten Sommertages, das unbeschwerte Lied auf einem fröhlichen Fest... als das Gebrüll der Orks auf dem Weg in die Schlacht, der verzweifelte Versuch eines Bauern sein Hab & Gut mit blossen Händen gegen den Feind zu verteidigen...!"


    Gegen Ende ist Dunjas Stimme leiser geworden und ihr Blick schweift ab, dann jedoch scheint sie ihre trüben Gedanken energisch beiseite zu schieben und ein fröhliches Lächeln kehrt auf ihre Züge zurück,


    "Ich gestehe, ich hörte noch nie von einer Göttin, wie Laya... aber Eure Worte haben meine Neugierde geweckt und es liegt mir viel daran, mehr über sie zu erfahren! Auch wenn es Euch vielleicht überraschen mag... aber vielleicht ist die Lächelnde die Antwort auf viele meiner Fragen!"


    Sie zwinkert der Soldatin zu, bevor sie staunend weiter fragt,


    "Ein Fünf-Götter-Tempel? Ihr seht mich verwundert... obwohl... wenn, wie Ihr bereits sagtet, alle Fünf gleichermassen verehrt werden, ist es vielleicht nicht so abwegig oder?"

  • Darius nippte an dem Wein, der nicht so herausragend war, aber die Sinne nicht zu sehr berauschen würde und beobachtete abwechselnd die kleineren Gruppierungen, die sich im Zaunkönig befanden. Es waren auch einige Fremde dabei. Sein Gesicht verfinsterte sich kurz, nur um nach einem Nippen sich wieder in die neutrale Beobachtermimik einzurasten.


    Nachdem seine Blicke eine Weile unbestimmt umherschweiften, sah er Ashaba und sein Blick ruhte ein Weilchen auf ihr, während sie irgendwem irgendwas zu erklären schien. Ein Mundwinkel zuckte nach oben und er begnügte sich damit, in der Taverne nur noch dieses Tisch zu beobachten. Sein Blick entrückte etwas. Er nippte an dem Wein und war im Gedanken völlig wo anders.

  • Patuljak, ein junger Schankbursche mit wachen Augen und freundlichem Lächeln, kam zu Lee


    "Herzlich willkommen im Zaunkönig! Was darf ich für euch tun? Ein kühler Trunk oder doch lieber etwas wärmendes? Eine Suppe oder etwas festeres im Biss?"

  • Lee wendet sich nun dem jungen Schankurschen zu und lächelt ihn an. Durch die Drehung ihres Kopfes konnten aufmerksame Beobachter einen kurzen Blick auf ihre spitzen Ohren, die meist von ihrem Haar verdeckt waren, erhaschen.


    "Einen Becher Wein bitte und etwas Warmes zu essen, aber das sollte ohne Fleisch sein, wenn es möglich ist. Ausserdem suche ich ein Zimmer für ein paar Nächte..."


    Lee hält kurz inne. Nein, das sollte reichen. Mehr wollte sie einem Fremden, den sie nicht kannte, nicht erzählen. Wobei sie zugeben musste, dass dieser Busche einen freundlichen Eindruck auf sie machte.

  • Der Schankjunge nickt


    "Alles möglich, kein Problem. Der Wein, soll's roter oder weißer sein? Etwas warmes ohne Fleisch, da fällt unser Eintopf leider raus, da ist Speck drin. Wären gebackene Kartoffeln mit Kräuterquark in Ordnung? Und die Übernachtung...sowohl Stuben wie auch Plätze im Schlaafsaal haben wir noch frei, ja. Entschuldigt, das war jetzt eine ganze Menge..."


    er zögert, dann grinst er spitzbübisch


    "...aber schließlich wollen wir hier unsere Gäste zufrieden stellen, im Zaunkönig, der besten Taverne in ganz Renascân!"

  • "Kartoffeln mit Quark klingt wunderbar... dazu einen weissen Wein... später würde ich mir dann gerne eine Stube ansehen... und nach dem Essen sage ich Euch, ob ich Eure Meinung, was die beste Taverne in Renascan angeht, teile."


    Lee bemüht sich den Schankburschen ernst anzuschauen, das Blitzen in ihren Augen verrät aber, dass sie keine Zeifel an den Worten des Burschen hat.


    Endlich mal eine Taverne, die Wert auf gutes Personal legt, denkt Lee so für sich. Der Wirt kann sich glücklich schätzen, wird sicher den ein oder anderen Kupfer ihm zu verdanken haben.

  • "Wird gemacht, kommt sofort! Wenn ihr euch setzten wollt, ist ja noch ein bissl was frei!"


    Er machte eine Handbewegung in Richtung einiger freier Tische


    "Oder ihr gesellt euch irgendwo hinzu, normalerweise beißen die Leute hier nicht...außer vielleicht...naja, aber nur, wenn er schlecht gelaunt ist, außerdem ist der nur selten hier..."


    Wieder grinste er, dann verschwand er hinter dem Tresen, um dort zu werkeln

  • Lee schaut dem Schankburschen hinterher, eine Augenbraue war fragend hochgezogen. Der Tisch an dem sie sass, war von ihr schon gut gewählt. So konnte sie sich weiter in Ruhe umschauen. Wenn sie gegessen und sich etwas ausgeruht hatte, würde sie losziehen und Renascan erkunden. Sie hatte es nicht eilig. Und wenn irgendwer etwas von ihr wollte, so stand es ihm ja frei zu ihr an den Tisch zu kommen.


    Was meinte der Schankbursche nur mit seiner Bemerkung über den bei schlechter Laune beissenden Gast? Lee konnte sich da nicht wirklich einen Reim drauf machen. Sie schüttelt den Gedanken ab und geniesst die entspannte Stimmung in der Taverne, während sie auf ihr Essen wartet.

  • "Ein Tempel, der allen Fünfen geweiht ist, ist durchaus ungewöhnlich. Zuweilen widersprechen sich die Wege der Fünf, wie Ihr Euch sicherlich denken könnt. Doch in Renascân ist einiges anders als auf der Insel. Wieso nicht auch das? Renascân ist das Sinnbild eines Neuanfangs, bei dem alle etwas näher zusammen rücken müssen."


    verschmitzt zwinkerte sie Dunja zu.


    "Nun, wenn Ihr wollte, können wir direkt zum Tempel gehen..?" fragte sie dann und schaute in ihren leeren Becher.


    "Wenn Ihr Euch zunächst ein Zimmer nehmen wollt oder ausruhen, so können wir das gerne auch morgen nachholen."