[Khel'Antharas] Sala liltha'vuir - der Sala der Feuertänzer

  • Shanaha lässt die Zeit an sich vorbei treiben, während sie das große Werk betrachtet, dass ihre Heimat schützt.


    Es vergeht Zeit und erst als Stunden verstrichen sind rührt sie sich wieder und erschauert kurz. Ihr Blick wendet sich von dem Schutzwall ab und dem Sala zu.


    Langsam macht sie sich auf den Rückweg.

  • Der Kopf der Gerberin neigt sich ein Stück zur Seite. Der Übergang zwischen der Sprache und dem Senden ist fließend.


    *Ach wirklich? Oder glaubst du nur, dass sie verletzt ist oder will sie sich vielleicht verletzt fühlen, damit es für sie einfacher ist wie ein scheues Reh jede Verantwortung für Emotionen abzulehnen?*

  • Eryn schüttelt ernst den Kopf.
    *Nein*, antwortet er, und die Überzeugung dessen was er ihr mitteilen will schwingt in seinem Senden mit.
    "Ich hätte ihr fast Gewalt angetan. Ich habe ihrem Geist Gewalt angetan...* Schreckliche Reue und Selbstverachtung tragen die Worte.
    *Sie hat allen Grund vor mir zu flüchten. Sie hat allen Grund mich zu verachten*
    Er senkt den Kopf und schließt die Augen. Die Qual steht ihm ins Gesicht geschrieben.

  • "Glaube mir... ich bin mir sicher", flüstert Eryn.
    Die Selbstvorwürfe, die während der Übungen in den Hintergrund getreten sind, werden wieder laut.
    Wie konntest du ihr das antun? Es wäre deine Aufgabe gewesen sie zu beschützen. Nicht sie auf den Boden zu werfen und deine Besitzansprüche direkt in ihren Geist zu brüllen...

  • Doch statt ihn zu verdammen, nimmt Ty'ra Abstand von der Wand und geht zu ihm hinüber. Beide Hände landen links und rechts auf seinen Oberarmen und sie sieht ihn ruhig an.


    Ganz vorsichtig hebt sie sich auf die Zehenspitzen um ihre Stirn an die seine zu betten.


    *Tief in dir spürst du das ewige Lied...seinen wilden Rhythmus...das Tier der Welt...es wird herausbrechen, je länger es eingeschlossen ist...knurrend wird es nach der Beute Ausschau haltend die ihm Gejagter und Jäger zu gleich ist...wer sich dagegen wehrt, der wird davon verzehrt werden, das ist das uralte Gesetz*

  • Eryn atmet aus und ein Teil der Anspannung weicht aus einen Schultern. Die Stirn an Ty'ras gelehnt nimmt er seinen alte Freundin sacht in die Arme.
    *Eher lasse ich mich davon verzehren als daß ich sie noch einmal verletze...*
    Das wäre sein Tod, das weiß er. Und die Aussicht schreckt ihn wesentlich weniger als die, Shanaha unglücklich, unterworfen oder körperlich verletzt zu sehen.

  • *Er hat Recht damit... Shanaha ist schreckhaft... so ziemlich alles, was ihr Herz betrifft verunsichert sie... aber ich bin mir sicher, irgendwann wird sie kommen, entweder aus der einen oder einer anderen Erkenntnis*


    Wieder huscht ein aufmunterndes Lächeln über ihre Züge.


    "So und jetzt mach dich doch nützlich, dahinten stehen Farbblätter, sie sollten ausgequetscht werden, damit ich ihren Saft zum Färben der Lederhäute verwenden kann"


    Das kam schon eine ganze Spur resoluter über ihre Lippen und sie verweist auf ein viel zu großem Büschel runter saftig grüner Blätter, als das diese Arbeit viel Spass machen würde.

  • Doch Arbeit, die nicht Spaß macht kommt Eryn als Selbstbestrafung gerade recht und so macht er sich klaglos und gründlich daran, den Saft zu gewinnen, den Ty'ra zum Färben braucht.
    Seine Hände, Arme und die Lederkleidung haben das ihre davon abbekommen als er, schon weit nach Einbruch der Nacht, einen der breiteren Äste aufsucht um sich zur Ruhe zu begeben. Danach, am gemeinsamen Mahl teilzunehmen, war ihm nicht und Hunger, zumindest den nach Nahrung, spürt er keinen.
    Als er versucht, sich in Meditation zu versetzen stellt er fest, daß es ihm nicht mehr so leicht fällt seinen Geist zur Ruhe zu bringen.
    Sobald er die Augen schließt sieht er ihr Gesicht vor sich. Erstaunlich, wie genau sich ihre Züge ihm eingeprägt haben, die Art wie sie sich bewegt, wie der Wind in den langen dunklen Haare spielt. Ihre Stimme, rauh und doch angenehm. Feste und doch weiche Haut unter seinen Fingerspitzen, der Geschmack ihrer Lippen, ihr Atem auf seiner Haut...
    Eryn, was tust du da?
    Der Entspannung und Regeneration waren diese Bilder nicht zuträglich, stellt er fest und versucht seinen Herzschlag wieder auf die Ruhefrequenz herunterzuregeln.
    Doch die Bilder lassen sich nicht verdrängen.
    Eryn geht im Geist jede Begegnung, jedes Gespräch mit ihr durch und es erstaunt ihn, daß ihm jedes noch so kleine Detail im Gedächtnis geblieben ist. Jedes Lächeln, daß sie ihm geschenkt hat, immer mit dieser leichten Unsicherheit, jeder Blick, jede Neigung des Kopfes. Jede Berührung, die zarten, ängstlichen Erkundungsversuche seines Körpers, die ihn fast wahnsinnig gemacht hatten vor Begehren.
    Er seufzt und schlägt die Augen auf. Nein das würde keine leichte Nacht werden...

  • Es ist spät in der Nacht als Shanaha versucht ein wenig Ruhe zu finden, doch jeder Versuch wird mit Gedanken an Eryn vereitelt. Mit Fragen, was er jetzt von ihr denken würde, wo sie schon wieder geflohen war.


    Als sie ihre Augen schließt sieht sie ihn vor sich, wie er sie betrachtet, wie er sie beruhigend in die Arme nimmt, wie er sie berührt, wie er seine eigenen Wünsche den ihren unterordnet.
    Seine Berührungen auf ihrer Haut, sein Geruch, wie er sie ganz erfüllt, sein leieses Lachen und das Funkeln in seinen Augen, wenn sie mal wieder etwas zu ernst nimmt.


    Sie schlägt die Augen auf und starrt in die Nacht hinaus, in seine Richtung, wie sie instinktiv weis.
    Jetzt, hier, wo sie ihn nicht erreichen konnte, wo er weit weg war, wo keine Gefahr, kein Käfig zu spüren war, jetzt konnte sie sich eingestehen, dass sie sich nach ihm sehnte, dass sie ihn brauchte.

  • Als der Himmel im Osten hell wird gibt Eryn die fruchtlosen Versuche der Meditation auf.
    Er streckt die Glieder und schwingt sich dann von dem breiten Ast, der ihm als Ruhestätte gedient hat.
    Er stellt, nicht ohne eine leichte Ironie fest, daß ihm ein Bad gut täte, ein möglichst kaltes, und begibt sich zum Teich, an dem vor ein paar Tagen die Begegnung mit Am'ber stattgefunden hat.
    Vielleicht ergibt sich auch noch die Gelegenheit, sich badoc schimpfen zu lassen. Verdient hätte er es.
    Das kühle Wasser betäubt zumindest alle körperlichen Gefühle und er verbringt soviel Zeit wie möglich damit sich den Schmutz und die Reste der färbenden Substanzen von der Haut zu waschen.

  • Nach dem Senden von Schattenpfote hatte sich Naima zurück gezogen. Noch herrscht Friede, hallte es in ihrem Kopf nach als die ersten Sonnenstrahlen den nächsten Tag ankündigten.


    Sie schaute hoch zu dem Jasmin, eine weile betrachtete sie ihn. Mit einem warmen Lächeln stand sie auf und ging hinab zu ihrer Wohnhöhle um ihren Korb zuholen, etwas Ablenkung war das was sie nun brauchte.


    Schnell hatte sie die Lichtung überquert und nahm ihr erstmal ihre übliche Route die an dem Weiher vorbei führte. Als sie sich langsam näherte hörte sie das plätschern des Wasser, sie duckte sich unter einem tief hängenden Ast und sah Eryn.


    Um nicht unhöflich zu sein dreht sie sich von ihm ab, einen kleinen Moment wollte sie einfach gehen, doch dann bleib sie mit dem Rücken zu ihm stehen.


    "Guten Morgen, Eryn." Sagte sie etwas lauter das er sie auch verstand.

  • Es ist einen Moment lang still, dann hört sie Eryn antworten:
    "Guten Morgen, Naima. Ich hätte wissen müssen, daß ich hier nicht lange alleine bleibe..." Das klingt leicht reuevoll und ein wenig ironisch.
    Den Geräuschen nach kommt er aus dem Wasser.
    "Ich hoffe ich habe dich nicht erschreckt."

  • Naima die immer noch mit dem Rücken zu Eryn steht läßt den Kopf ein wenig hängen.


    "Es tut mir leid wenn ich dich gestört habe." Die Entschuldigung klingt aufrichtig, dann schüttelt sie leicht den Kopf.


    "Erschreckt hast du mich nicht, ich war nur etwas verwundert. Es ist sehr selten das sich jemand so früh hier hin verirrt." Sie zuckt kurz mit den Schultern.


    "Um ehrlich zusein wollte ich nur ein wenig ablenken...." Sie zeigt auf ihren Korb der neben ihr steht, einige Kräuter schauen herraus.