Speer und Schield, No-Go-Kombie ?

  • Hi Leute,


    so mal wieder ne Frage. Ich war vor längerer zeit auf nem Con (Xant5) und habe folgendes beobachtet.


    Ein NSC (Untoter) gekleidet wie ein frühmittelalerlicher Sachse/Nordman/anderer "Barbar" einen Schield und einen Sax führte. Soweit nichts ausergewöhnliches.


    Als die Untoten den Befehl bekommen haben nus in Schieldwallmanier auseinanderzunehmen(Befehl des Necros) ging der Sachse/Nordman/Barbarenvolkanhänger auf die Seite, steckte sein Sax weg und nahm sich einen Speer.


    soooo, jetzt wurde es interesant, der NSC, der sich ja eindeutig an ein historisches Vorbild hielt in sachen Bewaffnung begann nunmit dem Schiel din der einen und dem Speer in der anderen Hand sich am Kampf zu beteiligen.


    Es dauerte geneu eine hand voll Schläge von diesem NSC, bis eine meute wutentbranner SCs, das schreien und krakehlen anfingen, das dürfe er nicht, da er ja gerade eine Stangenwaffe und ein Schield führen würde. Die SL beugte sich dem Mop und nahm den Spee(nicht den NSC aus dem Spiel)


    Ich muss dazu sagen, dass der Spee max 2m länge bessesen hatte, ich würde eher zu 1,60-1,80m tendieren.


    Ich frage mich nun ob das eine Reaktion ist, die "normal" und damit auf jeder Con reproduzierbar wäre, denn ich persönliche arbeite gerade an einem Charkonzept, momanten rein aus Spass an der Freude, der sich eben an den Speersoldaten des FrühMA orientiert, die allesamt Speer und Schield getragen haben und das bei einer Historischen Länge von 1,50-2,50m .



    Was sagt ihr dazu ?
    Hättet ihr auch so reagiert?
    Ist das explizit von gängigen Regelwerken verboten ?
    (Das ist keine "darf ich mit nem Speer stechen" frage, denn dass hat der NSC nicht getan!!)

  • Öhm...eine Regel, dass eine Stangenwaffe, zumal ein einfacher Speer, zweihändig geführt werden MUSS ist mir nicht bekannt. Wär's ein Bidenhänder, eine schwere Hellebarde oder ein Amboss am Stiel, dann hätt' ich vermutlich auch gemault. Aber so...

  • Also das Problem in dieser Kombi sehe ich nicht darin das der Speer zweihändig geführt werden muß ... was ich für reinen Schwachsinn halte ... sondern eher in der Tatsache , dass diese Kombi fast nur noch Stiche als Angriff zu lässt ...


    Ist aber eine genau so blöde Situation wie , wenn du einen Speer hast und jemand stürmt auf dich zu.
    Normale Reaktion wäre , dass man den Speer aufpflanzen würde, so dass sich der Angreifer eigentlich selbst aufspießen würde ...


    Im Larp sieht das dann wieder anders aus ... da sich ja der Gegner verletzten könnte ... doch wer reagiert nun richtig ... der eine der den Speer zur Seite nimmt und damit sich dem Angreifer entblößt , oder der den Speer stehen läßt und sich darauf verläßt das der Gegner angemessen reagiert ... und was wenn dieser nicht angemessen reagiert und trotzdem weiter rennt ...


    der Speer ist schon ne nicht ganz so einfache Waffe , da der Stich eigentlich sein Hauptangriff ist und der beim Larp grundsätzlich erstmal verboten ist und so der Speer zu einem Kampfstab mit einem spitzen Ende degradiert wird.

    Jean - Michel de Sarday
    Chevalier d´Arisent
    Magistrat des Hofes von Tir Thalessay


    Wir sind Schatten , Schemen der Nacht
    Wir sind Geister , die unerkannte Macht

  • Zitat

    Original von Gerion


    Hättet ihr auch so reagiert?


    Nö. Ich hätte nicht mal gewusst, dass das "verboten" ist.
    Mir sind Regeln darüber wie viele Hände man für eine Waffe zu brauchen hat und womit sie kombinierbar ist, sowieso im Allgemeinen ziemlich wurst, solange es nicht allzu unlogisch wird.
    Ich weiß ja nicht was für ein Con das war, aber wenn es so war, dass die Untoten beliebig sterben und wieder auferstehen konnten, verstehe ich das Problem sowieso nicht - Sieg oder Niederlage der SC hängt da doch sowieso von der SL ab...und sicherheitstechnisch ist es wurst, ob jemand neben dem Speer noch ein Schild trägt.


    Was waren denn die Einwände abgesehen von "Das ist gegen die Regeln"?

  • Ich glaube den meisten geht es da um ein gewissen Gleichgewicht. Entweder ich trage eine einhändige Waffe die einen Schaden macht und einen Schild für meinen Schutz, oder ich gebe ein Stück meines Schutzes auf und mache zwei Schaden mit einer zweihändigen Waffe.


    Wie Talen sagt ich denke das Problem ist eher die massive Einschränkung, wenn man mit dieser Kombie arbeitet. Der Speer sollte auf jeden Fall stichfähig sein um die Kombi gut umsetzen zu können.


    Wenn die Sl oder andere Spieler rumnörgeln, würde ich mich glaube ich darauf beschränken am Anfang eines Kampfes einen Schadenspunkt pro Treffen anzusagen. Ist zwar blöd weil man das Spiel unterbricht, aber das könnte viele Gemüter beruhigen.

  • Wobei sich ja nun wieder die Frage nach dem Spielumfeld stellt. Wer auf einer Con ist, die nach Regelwerken spielt, die zweihändigen Waffen zwei Treffer zugestehen, mag es da zu Genöle kommen. Wenn man nach DKWDDK spielt, dann macht eben die Waffe so viel Schade, wie der Getroffene entscheidet und wenn man als Kämpfender mit Schild und Speer eine gute Figur macht (ergo safe kämpft, eine stichfähige Waffe besitzt, den Nachteil der Waffe gut ausspielt), dann wird mal wohl kaum Protest zu hören bekommen.

  • Ich hätte keine Probleme mit der Kombo solange sie ein 1TP macht, schön gespielt wird und der Speer safe stichfähig ist - das letztere ist meistens die Crux.
    Ansonsten ist für mich Kampf sowie so sehr DKWDDK


    Ich liebe stichfähige Waffen, aber wie Eléna mal auf einem Waffentraining sagte: "..die werden sich wohl in unserer LARP Generation nichtmehr durchsetzten"


    Das Problem vieler Kämpfer ist, dass sie sich damit auf eine neue Taktik einstellen müssen - und diese ist für sie nicht Teil ihres "Kämpferspiiels" oder Kampfphilosophie, dier halt Schwert&Schild&Rüstung heißt.


    Schließlich weis der gemeine LARP nicht, was "distanzbezogene Beinarbeit" ist und diese halt lange übung braucht.


    "Auf den Glauben !
    Auf die Fünfe !
    Auf's Maul!

    Endergebnis der letzten dorlonisch-magonisch-Badaar-klerikalen Trickspruchfinderunde



    denkt dran: wir machen nur ein RollenSPIEL


  • Zitat

    Original von Themrys


    Was waren denn die Einwände abgesehen von "Das ist gegen die Regeln"?



    Sie sagten einfach es ginge doch nicht, dass eine Stangewaffe und ein Schield gleichzeitig geführt werde. Mehr Kommentare sind mir einfach nicht im Gedächtnis geblieben.


    Im Allg. muss ich zugeben, bin ich eh davon ausgegangen, dass ein Speer/Naginata/Kampfstab/Zweililien/Hellebarde usw. ohne hin nur ienen Schadenspunkt verursachen, da man sie wegen ihrere Länge Zweihändig führt und nicht ihrer größeren Wucht willen, wie es beim 2H-Hammer oder beim Bidenhänder der Fall wäre.

  • naja, ich würde da mit einem klaren:


    "oh schau mal, geht ja doch"


    auf solche Aussagen antworten. Klar machts nicht Spass mit ner Gartenhake zu schwingen, aber so schwer ist eine zu 90% aus Holz bestehende Speerkonstruktion auch wieder nicht, dass das nicht geht.


    Griechische Hopliten hatten bis zu 6 m lange Speere und nen Schild (laut Halbwissen-Wikipedia)..


    Die Frage ist halt eher nachdem Stechen.. aber das ist ne grundlegende Fragestellung, die nix mit der Waffeart selbst zu tun hat.

  • Also ich habe mit Arnulf bei Gelegenheit einen "Sauspieß" (170cm) zum Rundschild benutzt, das geht prima ohne zu stechen und wurde akzeptiert.
    Generell ist das Problem das alle historischen Kampfesweisen im Larp nur eingeschränkt funktionieren. Niemand würde mögen wenn man beim Schwertkampf eine Bindung mittels Tritten ins Gemächt, Helmstößen oder einem Stich in die Brust löst.

  • Ich kenne die Regel an sich so, dass nicht durch die Waffe bestimmt wird, ob man 1 oder 2 TP verteilt, sondern durch die Art sie zu führen. Ein Speer macht ergo einhändig geführt einen TP, zweihändig geführt 2 TP - was sich nicht aus der Waffe, sondern aus der Wucht ergeben würde. Gerade bei Waffen wie einem Eineinhalbhänder wäre alles andere auch albern, oder!? Daher verstehe ich die Aufregung nicht.


    Würde mich aber auch interessieren, wie der NSC mit Schild und Speer gekämpft hat, da man im Larp ja nicht stechen darf - und mit einem Speer herum zu wedeln (übertrieben ausgedrückt) sieht einfach blöd aus.


    Wenn die auf dem Con aber mit historischen Vorbildern argumentiert haben (was ich mir echt vorstellen kann), weil man ja beides gleichzeitig nicht führen kann, dann wäre das fürs Larp nicht verwunderlich, wo sich ja fast jeder wie ein Mittelalterexperte fühlt ;)

  • Zitat

    Original von arnulf
    .....
    Generell ist das Problem das alle historischen Kampfesweisen im Larp nur eingeschränkt funktionieren. Niemand würde mögen wenn man beim Schwertkampf eine Bindung mittels Tritten ins Gemächt, Helmstößen oder einem Stich in die Brust löst.


    ...primär wegen des Sicherheitsfaktors, sekundär weilr der Otto-Normal-Dumpfbacken-Moscher (zu dem ich keinen der hier anwesenden Kämpferspieler zähle.. :D) mit sowas nicht rechnet.
    Womit ich nicht die Authenzität und Sicherheit deines Kampfstils in Frage stelle.


    Zitat

    Jason Androvor
    Griechische Hopliten hatten bis zu 6 m lange Speere und nen Schild (laut Halbwissen-Wikipedia)..


    Wurde gemacht (makedonische Phalanx), allerdings hatten die bei diesen Stangen BEIDE Hände an der Waffe und den Schild an Arm und Schulter geschnallt. Also nix mit Aktiver Schildführung. Haben damit in ihrer Zeit echt erfolgreich gefahren.
    150 Jahre später wurden die dann aber von der Manipular-Taktik der späten Römischen Republik geschlagen, welche Geländegängiger war und mit ihren 200 Mann-Manipeln die Lücken in dieser Phalanx ausnutzten.


    Ich denke Kurze Speere sind noch etwas das allgemein akzeptiert werden könnte, bei längeren bin ich mir nicht sicher. Zumal Speere eine Waffe für die Formation sind...


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    denkt dran: wir machen nur ein RollenSPIEL


  • Wir hatten nach dem letzten Alcyon die selbe Diskussion, da sehr viele der Nordmann- und Keltenspieler dort NSC sind und sich stoßfähige Speere meist in Kombination mit Schild dort immer mehr durchsetzen.


    Mein rein subjetives Ergebnis: Es wurde in vergangenen Epochen nicht umsonst angewendet. Die Kombination sieht zugegebenermaßen sehr schick aus, verlagert aber das Gleichgewicht im Spiel zu sehr. Unter anderem aus dem gleichen Grund wie die großen römischen Schilde, über die ja schon nach dem Mannöver diskutiert wurde: Der stichfähige Speer umgeht den Larpmechanismus "nicht stechen", da die Waffen mittlerweile sehr safe sind. Das heißt aber nicht, dass ich selbst als einzige logische Antwort den Mechanismus "nicht mit vollem Körpereinsatz reingehen" außer Acht lassen darf, weil dann mit Sicherheit Geweine auf der anderen Seite entstehen wird.