Die Lernsituation und PISA auf Cons

  • Ich greife hier einfach mal ein Zitat von Mo-Deen auf.


    Wie seht ihr die ganze Angelegenheit mit Zaubern lernen, Lehrmeister und Studium aus Büchern?


    Bin ja mal gespannt....

  • Auch wenn ich nicht aus dem DS-Larpbereich komme, erdreiste ich mich mal eine Meinung zu diesem Thema zu schreiben... :D


    Von "Hause aus" bin ich mit einem Regelsystem "groß geworden" in dem man neue Zauber (und auch jegliche andere Fähigkeiten) nur IT von einem Lehrmeister lernen kann.
    Hat meiner Ansicht nach mehrere Vor- jedoch auch ebensoviele Nachteile.
    Es belebt das Spiel untereinander ungemein, erfordert allerdings eine Menge Disziplin sowohl bei Lehrern als auch bei Schülern. Gerade bei befreundeten Chars oder Spielern ist es nicht einfach, jemanden IT durchfallen zu lassen, weil er die Prüfung nicht geschafft hat. Dazu kommt, daß Lernen / Prüfungen immer einen mehr oder weniger großen Teil an Zeit auf einem Con beanspruchen, die dann möglicherweise an anderen "plotrelevanten" Stellen fehlt.
    Zudem ist es nicht immer ganz einfach für bestimmte Zauber überhaupt Lehrer zu finden (kann man allerdings umgehen, wenn man hin und wieder gesetzte Lehrmeister ins Spiel bringt) und letzten Endes, wie gut wird überhaupt gelehrt, sprich werden die Zauber auch korrekt weitergegeben.
    Großer Vorteil allerdings, wenn alles gut läuft... einen einmal richtig auf einem Con IT gelernten Zauber vergisst man wahrscheinlich nie wieder... :D


    Ganz persönlich finde ich "aus Büchern lernen" allerdings auch völlig in Ordnung, so lange die Geschichte dazu stimmig ist.

  • Ich habe es über die Jahre immer so gehalten, dass ich Zauber nur von anderen Magiern erlernen konnte. Zudem habe ich mir immer die Namen und Orte aufgeschrieben, von wem und wo ich die Zauber erlernt habe. Selbst nach Jahren habe ich immer noch ein Gesicht zum erlernten Zauber. Eine nette Angelegenheit, um positive Eindrücke zu behalten.


    Dennoch komme ich langsam in einen Bereich, wo es nicht mehr so einfach ist einen Zauberer zu finden, der gerade den Zauber beherrscht, den man gerne lernen möchte. Daher habe ich in einem Fall einen Zauber selber hergeleitet. Dafür habe ich dann eine mehrseitige, schriftliche Ausarbeitung gemacht und darin erklärt, wie ich auf den Zauber gekommen bin und wie es mir gelingen konnte, das theorethische Wissen in die Praxis umzusetzen. Das hat mich auf dem letzten Drachenfest einen kompletten Tag gekostet. Dennoch hat es mir viel Spaß bereitet und ich hatte nachher nicht das Gefühl mir einen Zauber nach der Zipp-Fingerschipp-Methode besorgt zu haben.


    Dennoch ziehe ich nach wie vor das direkte lernen von einem anderen Zauberer vor, auch wenn es da erhebliche Unterschiede gibt. Der eine macht daraus eine mehrstündige Lehrstunde; der andere schiebt dir sein Zauberbuch rüber und sagt: Schreib dir´s ab.

  • Ich denke die Antwort ist teils-teils...
    Hauptsächlich sollten Sprüche von Lehrer zu Schüler weitergegeben werden, aber irgendwo müssen die Sprüche ja auch mal herkommen...
    Leider fällt das unter die Kategorie "gute Rollenspiel", und ist deshalb nicht in Regeln zu fassen. Aber im Prinzip gibt es für so was ja auch Akademiecons, auf dennen das Lernen und Weitergeben im Vordergrund stehen sollte. IMHO gehört es dabei auch zu den Aufgaben der Orga, zum Teil besondere (begründete) Wünsche der Spieler durch NSC-Lehrmeister zu befriedigen. Ob man allerdings dafür genung Zeit und NSC-Power hat um das sauber rüber zu bringen, ist natürlich eine ganz andere Frage....


    Aber es steht für mich außer frage, das das Element des Zufalls, welche damit in den Charakter gebracht wird, dass man nicht immer genau das lernen kann, was man sich nun gerade vorstellt, das Spiel sehr bereichtert.
    Mein Hauptcharakter hat ein relativ wildes (und recht wirkungsloses) Sammelsurium von Sprüchen, weil er stets das gelernt hat, was gerade IT-"verfügbar" war. So wurde mein Magiekonzept zum Teil von außen gelenkt, und ich bin selber überrascht, was da raus gekommen ist...


    P.S. Was ich jemals wieder mit dem Spruch "Elementar Beschwören" (abwandlung von "Dämon beschwören") anfangen soll, weis ich noch nicht, aber mit einer witzigen IT-Geschichte drumherum sind die 40 EP nicht ganz umsonst....

  • Um mal die Position der Elbischen Spieler zu vertreten, da ich da auch mehrere Fragen gehört habe, bringe ich diese Diskussion einmal an.


    Für einen "Menschenmagier" scheint die Lehren/lernen Methode sinnvoll zu sein, doch was machen unsere Elbischen Mitspieler? Es gibt wenig wenig Magier die ich gesehen habe die a) Über ein großes Magiepotential verfügen und b) ihre elbische unsterblichkeit damit verbringen wollen diese zu lehren :engel


    Was also tun als Elb? Die einzige Lösung wäre es von einem Menschenmagier die Sprüche zu erlernen. Wer es tut macht damit bestimmt keinen Fehler, aber ich finde das immer ein bissel seltsam wenn ein 400-1000 Jahre altes Wesen, das vom Wissenspotential einfach mehr angereichert hat (allein durch die lange Lebenslinie der Elben), von einem Wesen etwas lernt, dass in meinen Augen einfach nicht über die Weisheit verfügt. Das soll jetzt nicht herabwertend sein!!! (Bitte keine Diskussionen über Weisheiten :) )


    Klar beschäftigen sich Meister und Großmeister auch ein lebenlang mit der Magie, aber auf einen normalo Menschen runtergebrochen, kann sich ein Elb/Elf mit der Magie mehrere Jahrunderterte beschäftigen was ein Mensch nicht schafft.


    Wie also umsetzen? Klar kann ich als 40 Jähriger Mensch von einem 20 jährigen was lernen, aber wie sieht es aus wenn ich als 500 Jahre alter Elf von einem 20 jährigen was lerne? Ist auch möglich, klaro... Aber doch nicht permanent? Irgendwo muss ein Elf in dem Alter doch auch ein gewisses Magiepool besitzen, oder zumindest erlernt haben, sei es durch sein eigenes Volk oder anderen Wesen.


    Elfen sind ja schliesslich auch nicht dumm und beschäftigen sich nicht 300 Jahre nur mit der Philosophie des Baumkuschelns.


    Ergo finde ich Scrums Vorschlag da ganz praktisch und durchaus umsetzbar.


    Ich finde für einen Elfen ist es sehr viel schwerer Magiesprüche zu erlernen als für einen Menschenmagier.

  • Mein senf dazu.
    Ich habe bisher meine Spaßzauber von anderen Spaßmagiern gelernt und habe das auch immer IT ausgespielt. Mein problem wurde nur: Ich kenne KEINE Meistermagier mit Spaßmagiezaubern.
    Also fing ich an (wie schelme das nun mal tun) und schaue mir bei magiern ihre Zauber ab und wandle sie in einen verwandten Spaßzauber um.


    So entstand der Lach dich gesund (Heilzauber), und der Koboldruf (Abgeschaut vom Dämonenruf, allerdings von meinem Kobold auf der Meisterprüfung gelernt).


    Ich werde es auch weiterhin so halten und habe mir noch nie vorwürfe machen müssen oder anhören müssen, dass meine Lernmethode nicht Schelmentypisch wär (zu schelmen siehe das Buch "Aventurische Zauberer" aus dem DSA Regelwerk. Kategorie Schelme)

  • Tag!


    Hier wäre noch ein Spaßmeistermagier mit Spaßzaubereien. Freut mich, dass ich nicht allein auf weiter Flur bin... :D
    Es geht absolut nix über die IT-Lernmethode. Vor allem bei Spaßzaubern, die für gewöhnlich "verschenkt" werden, was so viel heißt wie "Um die Veranlagung zu bekommen, musst Du den Zauber mindestens einmal, besser aber noch öfter, voll abbekommen". Das ist schon ein Riesenspaß, auch wenn der gelehrige Schüler dann nach Freiwilligen zum Üben suchen muss... ;)


    Habe auch schon mal den ein oder anderen "Normalzauber" zu einer Spaßvariante umgewandelt, z.B. den Spruch "Wiederkehr", der dem nachwachsenden Körperteil eine Charaktereigenschaft oder ein sonstiges besonderes Merkmal des Anwenders verleiht - das war meine Meisterprüfung. Da mein Kobold einen Riesenschiss vor Untoten hat, hat da mal ein Krieger schon ganz schön geguckt, als seine Schwerthand beim nächsten Angriff der Viecher plötzlich die Flicht ergriff... :P


    Was das "aus Büchern lernen" betrifft: Ich finde das in Ordnung, wenn's zum Charakter passt. Ein autodidaktisch lernender Uni-Held mit ohne Ahnung von der ganzen grauen Theorie sollte es sich sparen, aber der ehrwürdige Akademiehermetiker dürfte, wenn er zwischen zwei Cons "zu Hause" vorbeikommt, beim nächsten Mal von mir aus gerne einen weiteren Spruch im Büchlein stehen haben, ohne ihn IT gelernt zu haben.
    Wobei ich weiterhin der Ansicht bin, dass dann allerdings 'ne Menge Spielspaß und schöne Erinnerungen flöten gehen...


    Lieben Gruß


    Ti!tus

    Eine Null kann bestehende Probleme verzehnfachen.
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    Wer 19 ist und kein Rebell, der hat kein Herz.
    Wer 30 ist und immer noch Rebell, der hat kein Hirn.

  • Das Erlernen von Zaubern IT ist im Grunde das Schönste, was man machen kann. Abgesehen von den Erinnerungen für Einen selbst ist es aber zumeist für die anderen, zusehenden Spieler auch etwas unterhaltendes - selbst wenn der Zauber nicht daneben geht. Es fördert jedoch auch insgesamt die Athmospäre.


    Aber es ist keine Pflicht. Ich kann nachvollziehen, wenn man auch andere Wege beschreitet. Oft fehlt bei Cons wegen des Plots einfach die Zeit dazu sich einen Magier zu suchen, der einem dann etwas Neues beibringt. Wer da einen Lehrmeister hat, hat es einfacher. Eine Begründung woher der Zauber kommt, z.B. Akademiebesuch eines Akademiemagiers, gibt es immer.


    Gerade bei Magiern, die einer bestimmten Richtung folgen (z.B. Elemantaristen), und insbesondere Priestern und Schamanen wird ein IT-Lernen aber fast unmöglich. Ein Priester müsste einen Glaubensbruder finden und ein Schamane einen Schamanen der selben Ausrichtung - die Wahrscheinlichkeit ist verschwindend gering. Ergo muss der Priester zu seinem Orden zurück, um es zu lernen, und z.B. ein Geisterschamane wird (auf Cons jedoch darstellbar) von den Geistern lernen müssen.


    Ergo: Wenn es möglich ist IT ausspielen, aber wenn es zeitlich nicht funktioniert oder einfach Niemand da ist, von dem der Charakter lernen kann, ist auch ein Kaufen der Fähigkeiten ohne IT-Ausspielen nicht schlimm.

    "Eine Armee aus Schafen, die von einem Löwen geführt wird, ist besser als eine Armee von Löwen, die von einem Schaf geführt wird."

  • Ich finde nicht das "woher-hab-ichs-gelernt" wichtig, sondern das Üben! Es gibt nichts schöneres als Zauber in Ernstfällen zu üben (und zu versauen)!
    Ich liebe es, Magie ein bisschen bodenständiger darzustellen; dafür sind Dinge wie Zunge aus dem Mundwinkel hängen lassen, Sprüche gequält und betonungslos ablesen und Anrufungen mit einem hilflosen "...äääh... ach, du weißt schon, was ich meine..." enden zu lassen einfach herrlich.

  • *Lix zustimm*


    Genau, ich erinnere mich ans letzte Amo, da mußte ich leider schmerzlich feststellen, daß Geistschaben gegen Abstand imun sind und 2mal hinterher, daß man den Spruch nicht im Kampf probieren sollte *gg*


    Das macht das Spiel aus 8-)

    Besitz stirbt, Sippen sterben.
    Du selbst stirbst wie sie.
    Eins weis ich das ewig lebt,
    des Toten Tatenruhm