Die Taverne "Zum Zaunkönig" (5)

  • Eine kleine Spinne seilte sich von der Decke herab und überlegte sich, ob sie nicht ein kleines Netz zwischen Talinor und Thersites zu weben beginnen sollte, denn es bewegte sich dort gerade nicht viel...

  • Schließlich dauerte es Thersites zu lange und er schob langsam Talinors Hand von seiner Schulter.


    Er klang immer noch leise und giftig, aber etwas ruhiger


    "Griffel weg. Keine weitere Drohung. Schön, dass wir das geklärt haben."


    Dann drehte er sich nochmals in Richtung Aalok


    "Und wir sind noch nicht fertig. Wir sprechen uns noch. Woanders. Später."


    Er stampfte zurück zu seinem noch fast vollen Humpen Bier, griff ihn sich und setzte sich in die hinterste Ecke alleine an einen Tisch, wo er schweigend und mit finsterem Blick die Wand anstarrte.

  • Talinor schaute Thersites mit einem ernsten Blick nach.
    Er duldete keine Schlägereien in seiner Taverne. Jedem anderen hätte er das gleiche gesagt... naja, fast... die Geschichte mit den Schlafliedern ging zurück auf eine Begebenheit in der Taverne der Mammutkrieger.. vielleicht war es auch nicht grad fein von ihm gewesen, damals, als er nur so, aus Spaß an der Freud, Thersites, der in einer Metlaune einem anderen Gast etwas nervig erschien, mit einem Schlafgesang zur Ruhe gebracht hatte...
    Irgendwie konnte er Thersites verstehen... er hatte schon so manches über ihn gehört. Auch wenn er ihn hier mehr als den ... nun, sagen wir mal "genügsameren" Typ von Gardist kennen gelernt hatte, so war er doch ein Veteran - und wer weiß, was er alles erlebt hat, daß er nun mit Fug und Recht eine etwas gemächlichere Gangart bei seinem Dienst in Renascân anschlug...
    Er wollte ihm nicht drohen - nicht wirklich. Jeder andere Gardist, jeder andere Gast hätte ähnliches zu hören bekommen. Seinen Groll hegte er gegen zwei Streithähne im Zaunkönig - ungeachtet der Personen. Auch wenn es beides Gardisten waren, für die er im Ernstfall jederzeit in die Bresche springen würde.. wie damals bei den Mammutjägern gegen die Berner Söldner...
    Aber jetzt waren sie hier - hier im Zaunkönig. Und was er mit Sicherheit wusste, war daß sie hier garantiert keinen Streit ausarten lassen würden. Er würde mit Thersites zu gegebener Zeit noch einmal über den Vorfall sprechen. Jetzt würde er ihm am besten erstmal noch eine Öxhöfter Mumme bringen...


    Talinor sah aus seinen Gedanken auf.


    Gib mir 2 Kupfer für das ganze Brot und alles - das stimmt schon so.


    Er sah zu Gerion auf, der grad noch sichtlich dabei war, den soeben gegessenen Hasenbraten entspannt und ausgiebieg zu geniessen.


    Dann ging er langsam wieder hinter die Theke und frage in die Runde.


    Wer will jetzt noch was trinken?

  • Nuri blickte verstohlen von ihrem Hasenbraten auf - in der Hoffnung keine unangenehme Situation mehr vorzufinden.


    Erleichtert über die Veränderungen im weiteren feld des Zaunkönigs winkte sie Talinor mit ihrem Humpen zu.


    Jaha, ich kann noch ne Milch vertragen, Talinor! Mass später wieder gut ranklotzen auf m Bauernhof. Sie zwinkert ihm zu Schätze das wird FAST so anstrengend wie mit den Raufbolden hier. Aber nur fast...


    Sie wendet sich wieder Gerion zu.


    Man, is das ein toller Braten! Woher weißt du wie man sowas macht? Und erzähl doch mal von dem Kartoffelfest! Du bist König geworden, gell?!

  • Als sich Thersites setzt, entspannt sich Dorians Haltung merklich. Als Talinor nach Getränkewünschen fragt wendet er sich kurz um.


    "Ja, für mich ein Dunkles bitte", ruft er ihm zu, nur um sich danach wieder Aalok zuzuwenden und auf seine Reaktion zu warten.

  • "Gut zwei Kupfer denn."


    Sagte Gerion an Talinor gewandt, dann wurde er von Nuri angesprochen und wie üblich von ihr mit Fragen gelöchert.


    "Naja woher kann ich das? Also daheim in Scorien, da hab ich so manchen Händler durch unsere Wälder gelotzt, und da ich da einige Tage unterwegs manchmal war, musste ich ja was zu Beisen ham. UNd da hab ich eben solang probiert, bis ichs raus hatte nen Brrten anständig zu machen."


    Als er das kurz und knapp erläuterte lehnte sich Gerion zurück und rieb sich den Bauch.


    "Und das Kartoffelfest, war ja mein erstes, fand ich recht lustig, hab halt das Glück gehabt, dass mird er Hindrak mir die Kartoffen gegeben hat, die war echt nicht grad klein. Und dank der hab ich denn auch gewonnen."


    "Achja und meine Mutter ist mit nem Schiff aus Scorien gekommen, hats sich angeschaut wie ich hier lebe. Aber is scho wieder heim gefahrn."

  • Talinor machte sich daran, die Getränke zu bereiten. Milch für Nuri, ein scorisches Dunkles für Dorian.
    Und eine Mumme für Thersites.


    Er brachte die Getränke an den Tisch und räumte die leeren Gefäße und Teller ab.

  • Dorian nahm das Bier dankbar entgegen und nickte Talinor zu.
    Nach einem letzten kurzen Blick auf Aalok und Thersites wendet er sich den beiden satten Kameraden zu, nicht ohne die beiden Streithähne aus dem Augenwinkel zu beobachten.


    "Ja, die Kartoffel, das war ein Ding! Muss ja ein ganz besonders schlauer Bauer gewesen sein, der die gefunden hat", zwinkert Dorian Gerion zu.
    "Aber Deinen Ausdruckstanz fand ich auch gut... allerdings nicht so mitreißend wie das Gedicht von Delpior oder das Lied dieses anderen Kerls."

  • "HEy, das war n Kindertanz von meiner Familie, dass ich da gegen die ganzen Gedichte und sogar gegen ein Lied keine Chance habe, das war mir von vornehinein kla, aber ich musste ja was liefern, sonnst hätte ich bestimmt net mitmachen dürfen."


    Und mit einem hemischen Grinsen und der letzten Brotrinde im Mund fügte Gerion hinzu.


    "Und der Bauer naja, der war eben n gaaaanz schlauer."

  • Efrreut sah sie von draußen, wie der warme Schein von Kerzenlicht durch die geschlossenen Läden fiel als sie auf den Zaunkönig zuging.
    Unterm Arm hatte sie eine Tasche, die sie so gut es ging vor dem Regen zu schützen versuchte. Dann schob sie die Tür auf, grüßte einige, die sie kannte freundlich und ging zur Theke um sich dort einen warmen Met zu holen. Auf Delpior blieb ihr Blick einen Augenblick länger ruhen bis sie ertappt ihren Blick senkte.
    Dann suchte sie sich einen Platz am Karmin und packte ihr Bündel aus. Zum Vorschein kam ein Haufen an braunem und grünem Stoff, den sie kundig enthedderte und bald anfing zu besticken.

  • "Als Nuri,"


    Begann Gerion langsam und deutlich.


    "Aufm Zaunkönig wurde der Nachfolgene Kartoffelkönig gekrönt, aber um das zu werden musste man bei zwei Wettbewerben mitmachen. Einer ging um die größte Kartoffel, der andere um Kartofelkunst"

  • Nuri kniff verbittert die Augen zusammen und schlüfte stumm den letzten Schluck ihrer Milch. In ihr rumorte es. Eigentlich mochte sie Gerion....aber sich für dumm verkaufen lassen musste sie doch nich, nene!! Zuerst labern die so unzusammenhängenden Kram und wenn sie sich mal dazu "herablassen" es deutlich zu erläutern schlagen sie gleich "den Ton für Dumme" an. Was soll der Morzscheiß? Sowas hätte sie von gerion auch nicht erwartet... Stumm schluckt die den Frust runter. Und der bestand nicht nur aus Ärger, sondern auch aus verletzten Gefühlen, denn bei Freunden tat so ein abfälliges Verhalten schon weh..."Och mennoh...Arsch....Hmpf..."


    Man sah Nuri an, dass sie verbittert war, denn ihre Zähne kauten knirschend auf der Unterlippe. Musste das nciht wehtun? Wieso machte sie das?


    Sie schwieg und starrte in ihren Humpen. Konzentriert und still.


    Wenn Gerion Glück hatte, würde sie auch still bleiben.

  • Sich ebenfalls wieder an den Tisch setzend reagiert er nicht weiter auf Thersites Aussage. Er wußte ja auf was er sich eingelassen hatee, wobei ihm nun Gedanken kamen den Vornamen lediglich aus Neugier genutzt zu haben. Was waren schon Geschichten mit denen man selbst keine Erfahrung gesammelt hatte.


    Zwischen Wut und Erheiterung spürte er ein kribbeln zwischen den Fingern. Das Bier noch garnicht angesetzt haben kam ihm die Idee das das kribbeln einer Anspannung entspringen könnte. Ob im guten oder schlechten Sinne wusste er noch nicht einzuordnen.


    ...


    Den Krug hebend betrachtet er Dorian, Talinor und Damorg abwechselnd. Seine Stimme war noch immer etwas grummelig, aber wesentlich gediegener als zuvor.


    "Auf die Streitschlichter, Prost."


    Sein Gesicht verschwand hinter dem Krug.

  • Als Dorian Aaloks Worte hört schaut er erst einmal ziemlich verdutzt drein. War das wirklich der Aalok, der vor wenigen Augenblicken noch kurz vor einem Wutausbruch und einer Schlägerei war?


    Nach dem kurzen Moment macht die Verwirrung allerdings der Erleichterung platz, seine Muskeln entspannen sich und er lehnt sich zurück.


    Er hebt seinen eigenen Krug und prostet seinerseits in die Runde: "Auf den Frieden in Renascân."

  • Sowas kannte Gerion nicht von seiner Freundin, irgendwas muss sie betrüben.


    "Nuri is alles in Ordnung, siehst net so aus. Hast n Problem bei dem ich dir helfen kann? Willste doch noch die Hasenkeule haben?"


    Gerion wusste sich nihct zu helfen, er wollte seine Freundin nicht traurig sehn und ihr Gemurmel hat er nun beim besten Willen nicht verstanden, dass in wirklichkeit er der Grund für ihre Kränkung war, dass verstand er bisdahin nicht und beabsichtigt war das auf keinen Fall.

  • Nuri beherrschte sich und hielt sich zurück, bis Gerion seine Worte gesprochen hatte. Sie wollte ihn nicht anfahren wie sie´s gerne mit allen Orksen so tut...Nein, Gerion war dann doch viel zu liebenswert, als dass sie ihre Kontrolle verlieren wollte.


    Zu ihrem Erstaunen berührten sie seine Worte so heftig, dass ihre Wut schnell verpuffte und während er so nett daher redete, besann sie sich und von einem Zwinkern, zu einem Augenaufblitzen zu einem wachsenden Grinsen in ihrem Gesicht verbreitete sich die Nachricht in ihrer Gefühlswelt, dass sie dann wohl doch nicht sauer auf Gerion war. Sie hatte ihm wohl unrecht getan, jawoll. Die Streithähne hatten sie wohl so angeheizt, dass sie schnell reizbar geworden war. Da konnt ja der GUTE Gerion nix für!


    Und, OCH, jetzt bot er ihr sogar noch die Hasenkeule an!!! DER wusste was sie mag und war ihr wirklich wohl gesonnen, wenn er sie so mit Esen verwöhnte. Nein DEM konnte man doch nicht bös sein! Ahwaaaass!!


    Sie riss den Mund auf und hob die Arme zu einer Umarmung.


    Oooooch, is schon wieder guuuut. KOMM her!


    Sie hängte sich Gerion um den Hals und drückte den lieben Wicht von einem Mann an sich. Ohja, das war Freundschaft!...und Achselschweiß und Stallgeruch vom Bauernhof...denn Nieseltzes hatten leider keine Dusche und Nuri vergaß schnell, dass der Schweinestall allzu nah neben ihrem Lager war.

  • Wenn es um eine freundschaftliche Umarmung geht, dann lässt sich auch Gerion nicht lumpen, natürlich versucht der ebensoschnell aufzuspringen und in die Umarmung einzusteigen.


    Jedoch hat er etwas gebraucht um zunächst zu verstehen, dass Nuri nun doch nihct mehr betrübt, sauer, traurig oder sowas in der Art war, und blieb sozusagen in den Startlöchern stecken, als Nuri ihn schon in ihre viel kräftigeren Arme geschlossen hatte.


    Das hatte zur Folge, dass Gerions Kopf nun fest an den Körper von Nuri gedrückt wurde und nicht, wie wenn er schnell genug gewesen wäre auf der Höhe ihrer Schulter. Also kam er in den vollen "Genuss" ihres Aromas.


    Eigendlich währe das alles nicht so schlimm gewesen. Schweißgeruch war auch stehts Gerions begleiter, da er gerade auch heute erst wieder aus einem ausgedehnten "Spaziergang" aus dem Wald kommt, jedoch hat er sich noch nie mit den Düften eines Hofes anfreunden können, und so mischte sich sein herzliches Lachen mit eins, zwei Hüsterchen. Die solange anhalten werden, bis ihn Nuri aus ihrer Umarmung entlässt.