Bilshifa! Und auch eine Grosse Anerkennung will ich übermitteln für Euer Portal + Forum! Es ist neidenswert, sich auf über fünfhundert beteiligte Ideenlieferanten stützen zu können..
Zu TV-Berichten hier Müsterchen aus meiner Erfahrung:
ein Bericht im "Quer" von Bayern3
War ein Larp von Augsburger Freunden mit dem Titel *Dysterthor 4*, auf dem Karlshof bei Nördlingen. Ich weiss zwar nicht mehr, zu welchem Oberthema die Quer-Macher das passend gestalten wollten, aber sie nahmen zwei Teilnehmer ins Visier: besuchten Lady Nina schon vorher zuhause, wie sie ein Kleid nähte, und ein wenig plaudern durfte über den Zusammenhang ihrer Rolle und dem realen Studium. Auch der zweite, Master Michael, wurde beim Ausladen aus seinem Fiat begrüsst und man sah, wie er sich in seine MA'Lederschuhe zwängte und die Schwierigkeit resümierte, wie man als SL von den Spielern vorher einen Charakterbeschrieb einhole, um sie auch passend dazuzuplanen..
Folgten die nicht unüblichen Bilder eines Geplänkels am Zeltlagerrand, vom eiligen Transport und Verstecken der Dämonen-Eier, die lautstarke Wut nebelverhangener Orks (leider in Piratenhemd und Lederjeans:-( und eine Gerichtsanhörung im Tavernenraum, die sogleich von durstigen Helden überrannt und verhöhnt wurde.
Der Handlungsfaden der zwei Protagonisten - was also ihre Char. erleben durften - wurde nicht weiter verfolgt. . . da waren noch allg. Statements von drei andern Teilnehmern vor dem rotierenden Spanferkel, über die innige Freude, mit so flotten Kumpels selbstgestaltete Abenteuer zu erleben.
Kein Thema und keine Bilder zu Tavernenbetrieb & Alkohol, religiösen Symbolen und Abdriften in Pseudo-Kulte; über authentische Ausstattung nur Randbemerkungen (auch keine gekauften Dinge hervorgehoben!), sondern hauptsächlich Aussagen zu "ist es eine reale Flucht aus der Realität? Wem alles würden wir das auch empfehlen? Kann ich vom Hin & Her punkto Kreatives und Ideen profitieren?"
Speziell erwähnenswert ist, dass die Filmgruppe nur Mittwoch und Donnerstag bis zum Abend tätig sein durfte; das eigentliche Larp bis Sonntag wurde nicht behelligt. Also waren auch die Aktion-Szenen nur Vorbereitungs- und Probehandlungen der NSCs und Aufbauhelfer. Trotzdem war eine Bildfolge vom Hofmagus Naylos zu sehen, wie er seinem Fürsten Wolf Bericht erstattet und sie zusammen Pläne schmieden = das wurde dann im Spiel als Traumsequenzen wiederholt und war der Anstoss für den Plot.
Der ganze Bericht dauerte unter 20 Minuten - und es gab wie so oft zwar einen Mitschnitt an die Orga, aber sonst keinerlei Reaktionen vom TV-Publikum.
Der nicht realisierte Report von der Palastrevolution
Schon im Sommer 1996 kam zu uns die Anfrage von PRO7, ob sie mit einem kleinen Team eins unserer nächsten Spiele begleiten dürfen. Ich fuhr auch extra zu einer Besprechung nach Zürich und schlug (nach Absprache mit meinen Planer-Teamkollegen) dieses vor: Wir stellen die Gewandung und ein Orgamitglied als Informanten bereits ab dem ersten Einrichtungsmoment in jener JH in Brugg. Wir bestimmen zuvor die interessanten Zeiten und Plätze für Aufnahmen. Wir lehnen Interviews einzelner Spieler zu ihrem Privatdasein ab. Wir stehen mit den wichtigsten Plot-Charakteren ab Sonntagmittag noch für Nachdrehs zur Verfügung, damit Ueberleitungen und Erläuterungen in-time dazu passen. Wir verlangen eine Unkostenpauschale von 600 Schweizer Franken dafür.
Vorgesehen haben wir Musik & Händler auf der Marktwiese vor dem Burghaus am Nachmittag. Anschliessend die drei Disziplinen in der römischen Arenda, zur Erringung des vom Emir gespendeten Schwerts "Stunkbringer". Die Rebellion und das Eindringen der Stadtwache im wunderbar holzgetäfelten Tavernenraum. Die Flucht des Kalifen und seines Magiers durch den Kellerschacht - alle Szenen am Freitag, die Folgezeit bis zum Abschluss wollten wir ungestört spielen.
Der zuständige auf Sensationen schielende Freiberufler-Redakteur wollte das so nicht akzeptieren, worauf wir die Verhandlung abgebrochen haben!
Wir drehten dann selber mit Video-Handkamera einige Szenen, und das wurde sehr lustig und für uns zuhanden der Bildersammlung auch sehr zufriedenstellend.
Der Live-Auftritt im Schweizer Fernsehen im Februar 1998
Solches kann ich uneingeschränkt empfehlen. Da wird im voraus besprochen, was in den knappen Minuten genau ablaufen soll, im Studio. Es war eine Samstagabend-Livesendung "Casa Nostra" zum Thema Zeit und Tempo, moderiert vom schweizweit beliebten Kurt Aeschbacher. Es sollte einfach die neue Freizeitbeschäftigung *in eine andere Zeit eintauchen via LiveRollenspiel* vorgestellt werden. Als letzte Gäste in den 90 laufenden Minuten wurden also unsere Spieler an einer Bankettafel sitzend hereingerollt, begleitet von Fackelträgern und Musikanten. Es gab zuerst eine vorab geübte Spielszene: der Tafelmajor liest die Begrüssung vor, der Regent nickt dazu, ein Gast bittet um Befreiung seiner Tochter von einem "Stummzauber", der anwesende Magus fabriziert das, unterstützt von einer Wahrsagerin. Und schon taucht der Showmaster im Hofnarr-Kostüm auf und stellt vier Ausgewählten noch eine handvoll Interviewfragen. Währenddessen greifen die Tafelnden herzhaft zu, auch der Regent fuchtelt mit einem Hühnerbein herum.
Und das alles wie ein wohlgeformtes lebendes Museumsbild, vollgestopft mit Infos - ich war überaus angetan von Aeschbachers Einleitungssätzen und Kommentaren, er hat sich wie immer kompetent informiert und sich sehr Mühe gegeben.
Weitere Vorteile: unsere Spielenden (und die Hälfte der 30 Mitmacher kamen aus Deutschland!) erlebten die Gestaltung einer Live-Sendung, mit Blick hinter alle Kulissen, den Proben, dem Garderobenstress usw. Und es wurde logischerweise nicht nachträglich noch ein Off-Kommentar dazugesetzt.
[diese Aufzeichnung ist in unserem Video-Archiv - bei grossem Interesse Eurerseits finden wir gewiss eine Möglichkeit zur Uebermittlung!]
Weiters will ich nur betonen, dass wir für Berichte in Printmedien immer und eisern darauf achteten, dass der Verfasser selber ein Rollenspieler war.
Meistenste Grüsse. Habakuk.